(1176.1) 107:0.1 OBWOHL der Universale Vater persönlich im Paradies, im Zentrum des Universums wohnt, ist er tatsächlich auch auf den Welten des Raums im Verstand seiner ungezählten Kinder der Zeit anwesend, weil er als Unergründlicher Mentor ihr Inneres bewohnt. Der ewige Vater ist zugleich ungeheuer weit von seinen planetarischen sterblichen Söhnen entfernt und in innigster Weise mit ihnen verbunden.
(1176.2) 107:0.2 Die Justierer sind die Wirklichkeit der in der Seele der Menschen inkarnierten Liebe des Vaters; sie sind das im menschlichen Verstand gefangene wahrhaftige Versprechen der ewigen Laufbahn des Menschen; sie sind die Essenz der vervollkommneten Finalistenpersönlichkeit des Menschen, von der er bereits in der Zeit einen Vorgeschmack erhalten kann, während er mehr und mehr die göttliche Technik meistert, den Willen des Vaters zu leben, Schritt für Schritt und Universum nach Universum aufsteigend, bis er tatsächlich die göttliche Gegenwart des Paradies-Vaters erreicht.
(1176.3) 107:0.3 Gott, der dem Menschen geboten hat, vollkommen zu sein, wie er selber vollkommen ist, ist als der Justierer herabgestiegen, um zum erfahrungsmäßigen Partner des Menschen beim Vollbringen der so verordneten himmlischen Bestimmung zu werden. Das Gottesfragment, das dem Verstand des Menschen innewohnt, ist die absolute und uneingeschränkte Zusicherung, dass der Mensch den Universalen Vater zusammen mit diesem göttlichen Justierer finden kann, welcher von Gott gekommen ist, um den Menschen zu finden und ihn schon in dessen irdischen Tagen als Sohn anzunehmen.
(1176.4) 107:0.4 Jeder Sterbliche, der einen Schöpfersohn gesehen hat, hat den Universalen Vater gesehen, und wer in sich einen göttlichen Justierer beherbergt, dem wohnt der Paradies-Vater inne. Jeder Sterbliche, der bewusst oder unbewusst den Anweisungen seines innewohnenden Justierers folgt, lebt gemäß dem Willen Gottes. Bewusstsein der Gegenwart des Justierers ist Bewusstsein der Gegenwart Gottes. Die ewige Fusion des Justierers mit der evolutionären Seele ist des Menschen tatsächliche Erfahrung der ewigen Vereinigung mit Gott als eines Universumspartners der Gottheit.
(1176.5) 107:0.5 Der Justierer ist es, der im Menschen das unstillbare Verlangen und die unaufhörliche Sehnsucht schafft, Gott zu gleichen, das Paradies zu erreichen und dort vor der wirklichen Person der Gottheit die unendliche Quelle des göttlichen Geschenks anzubeten. Der Justierer ist die lebendige Gegenwart, die den sterblichen Sohn wirklich mit seinem Paradies-Vater verbindet und ihn immer näher an den Vater heranzieht. Der Justierer ist unser kompensierender Ausgleich zwischen der ungeheuren Universumsspannung, geschaffen durch die Größe der Entfernung des Menschen von Gott und durch den Grad seiner Bruchstückhaftigkeit im Gegensatz zu der Universalität des ewigen Vaters.
(1176.6) 107:0.6 Der Justierer ist eine im Verstand eines endlichen Geschöpfes gefangene absolute Essenz eines unendlichen Wesens, die gestützt auf die Wahl eines solchen Sterblichen die provisorische Vereinigung Gottes mit dem Menschen definitiv vollziehen und wahrhaft eine neue Art von Wesen für den nie endenden Universumsdienst verwirklichen kann. Der Justierer ist die göttliche Universumsrealität, welche die Tatsache verkörpert, dass Gott der Vater des Menschen ist. Der Justierer ist des Menschen unfehlbarer kosmischer Kompass, der die Seele immer und unbeirrbar nach Gott hin ausrichtet.
(1177.1) 107:0.7 Auf den evolutionären Welten durchlaufen die Willensgeschöpfe drei allgemeine Entwicklungsstadien des Seins: Von der Ankunft der Justierer an bis zum relativen Erwachsensein — auf Urantia mit ungefähr zwanzig Jahren — werden die Mentoren manchmal als Gedankenveränderer bezeichnet. Von da an bis zum Erreichen des Alters der Besonnenheit mit etwa vierzig Jahren nennt man die Unergründlichen Mentoren Gedankenjustierer. Vom Erreichen der Besonnenheit an bis zu der Befreiung vom Körper werden sie oft als Gedankenüberwacher charakterisiert. Diese drei Lebensphasen des Sterblichen stehen in keiner Verbindung zu den drei Stadien des Justiererfortschritts beim Schaffen eines Verstandesdoppels und bei der Entwicklung der Seele.
(1177.2) 107:1.1 Da die Gedankenjustierer von derselben Wesensart wie die ursprüngliche Gottheit sind, darf sich niemand anmaßen, abschließend über ihre Natur und ihren Ursprung zu urteilen; ich kann nur die Überlieferungen Salvingtons und die Vorstellungen Uversas vermitteln; ich kann nur erklären, wie wir diese Unergründlichen Mentoren und die ihnen verwandten Wesenheiten im ganzen Großen Universum sehen.
(1177.3) 107:1.2 Obwohl über die Art der Verleihung der Gedankenjustierer verschiedene Ansichten herrschen, gibt es hinsichtlich ihres Ursprungs keine derartigen Differenzen; alle gehen darin einig, dass sie direkt vom Universalen Vater, dem Ersten Zentralen Ursprung ausgehen. Es sind keine erschaffenen Wesen; es sind fragmentierte Wesenheiten, welche von der tatsächlichen Gegenwart des unendlichen Gottes zeugen. Gleich wie die vielen ihnen verwandten, nicht offenbarten Wesenheiten sind die Justierer unverdünnte und unvermischte Göttlichkeit, uneingeschränkte und unabgeschwächte Teile der Gottheit; sie kommen aus Gott, und insofern als wir fähig sind, es zu erkennen, sind sie Gott.
(1177.4) 107:1.3 Wann sie begonnen haben, von der Absolutheit des Ersten Zentralen Ursprungs getrennte Existenzen zu führen, wissen wir nicht, noch kennen wir ihre Zahl. Wir wissen sehr wenig über ihre Laufbahn, bevor sie auf den Planeten der Zeit anlangen, um dem menschlichen Verstand innezuwohnen, aber von diesem Zeitpunkt an sind wir mehr oder weniger vertraut mit ihrer kosmischen Laufbahn bis einschließlich der Erfüllung ihrer Bestimmung, die dreifacher Art ist: Gewinnung der Persönlichkeit durch Fusion mit einem sterblichen Aufsteiger, Gewinnung der Persönlichkeit auf Weisung des Universalen Vaters oder Befreiung von den bekannten Aufgaben der Gedankenjustierer.
(1177.5) 107:1.4 Obwohl wir es nicht wissen, nehmen wir an, dass mit der Erweiterung des Universums und der wachsenden Zahl von Anwärtern auf Justierer-Fusion ständig neue Justierer individualisiert werden. Aber es ist ebenso gut möglich, dass wir uns im Irrtum befinden, wenn wir die Justierer zahlenmäßig erfassen wollen; wie Gott selber sind diese Fragmente seiner unergründlichen Natur vielleicht existentiell unendlich.
(1177.6) 107:1.5 Die Technik des Ursprungs der Gedankenjustierer ist eine der nicht offenbarten Funktionen des Universalen Vaters. Wir haben allen Grund zu glauben, dass keiner der anderen absoluten Partner des Ersten Zentralen Ursprungs das Geringste mit der Erzeugung der Vaterfragmente zu tun hat. Die Justierer sind ganz einfach und ewig die göttlichen Geschenke; sie sind von Gott und kommen aus Gott, und sie sind wie Gott.
(1177.7) 107:1.6 In ihrer Beziehung zu Fusionsgeschöpfen legen sie eine himmlische Liebe und ein geistiges Wirken an den Tag, das die Aussage „Gott ist Geist“ zutiefst bestätigt. Aber zusätzlich zu diesem transzendenten Dienst findet noch vieles statt, was den Sterblichen Urantias nie offenbart worden ist. Ebenso wenig verstehen wir ganz, was wirklich geschieht, wenn der Universale Vater etwas von sich selbst gibt, damit es ein Teil der Persönlichkeit eines zeitlichen Geschöpfes werde. Und das aufsteigende Fortschreiten der Paradies-Finalisten hat bis jetzt nicht die vollen Möglichkeiten enthüllt, die in dieser himmlischen Partnerschaft des Menschen mit Gott beschlossen liegen. Letztlich müssen die Vaterfragmente das Geschenk des absoluten Gottes an jene Geschöpfe sein, deren Bestimmung die Möglichkeit einschließt, Gott als Absoluten zu erreichen.
(1178.1) 107:1.7 So wie der Universale Vater seine vorpersönliche Gottheit fragmentiert, individualisiert der Unendliche Geist Portionen seines vorintellektuellen Geistes, um in den evolutionären Seelen der fortlebenden Sterblichen der Serie mit Geist-Fusion Wohnung zu nehmen und tatsächlich mit ihnen zu fusionieren. Aber die Natur des Ewigen Sohnes lässt sich nicht in dieser Weise fragmentieren; der Geist des Ursprünglichen Sohnes ist entweder diffus oder getrennt persönlich. Mit dem Sohn fusionierte Geschöpfe vereinigen sich mit individualisierten Gaben des Geistes der Schöpfersöhne des Ewigen Sohnes.
(1178.2) 107:2.1 Die Justierer werden als jungfräuliche Wesenheiten individualisiert, und alle haben die Bestimmung, entweder befreit zu werden, zu fusionieren oder Personifizierte Mentoren zu werden. Soviel wir wissen, gibt es sieben Ordnungen von Gedankenjustierern, wenn wir auch diese Unterteilungen nicht ganz verstehen. Wir beziehen uns oft in folgender Weise auf die verschiedenen Ordnungen:
(1178.3) 107:2.2 1. Jungfräuliche Justierer, jene, die zum ersten Mal ein Amt im Verstand evolutionärer Anwärter auf das ewige Fortleben versehen. Die Unergründlichen Mentoren sind ewig uniform in göttlicher Natur. Sie sind auch uniform in erfahrungsmäßiger Hinsicht, wenn sie Divinington zum ersten Mal verlassen; die spätere erfahrungsmäßige Differenzierung ist die Folge tatsächlicher Erfahrung im Universumsdienst.
(1178.4) 107:2.3 2. Fortgeschrittene Justierer, jene, die ein oder mehrmals Geschöpfen auf Welten gedient haben, wo die schließliche Fusion zwischen der Identität des Geschöpfes der Zeit und einer individualisierten Portion des Geistes der lokaluniversellen Manifestation des Dritten Zentralen Ursprungs stattfindet.
(1178.5) 107:2.4 3. Höchste Justierer, jene Mentoren, die im Abenteuer der Zeit auf evolutionären Welten gedient haben, deren menschliche Partner aber aus irgendeinem Grund das ewige Fortleben abgelehnt haben, und denen danach andere Abenteuer in anderen Sterblichen auf anderen evolutionären Welten zugewiesen wurden. Obwohl ein höchster Justierer nicht göttlicher ist als ein jungfräulicher Mentor, hat er mehr Erfahrung gesammelt und kann im menschlichen Verstand Dinge bewirken, die einem weniger erfahrenen Justierer nicht möglich wären.
(1178.6) 107:2.5 4. Verschwundene Justierer. Hier ereignet sich ein Bruch in unseren Bemühungen, dem Werdegang der Unergründlichen Mentoren zu folgen. Es gibt ein viertes Stadium des Dienstes, über das wir keine Gewissheit haben. Die Melchisedeks lehren, dass die Justierer des vierten Stadiums, mit besonderen Aufgaben betraut, das Universum der Universen durchschweifen. Die Einsamen Botschafter neigen zu der Annahme, dass sie sich, eins mit dem Ersten Zentralen Ursprung, einer Periode erfrischenden Zusammenseins mit dem Vater selber erfreuen. Und es ist durchaus möglich, dass ein Justierer das Alluniversum durchschweifen und gleichzeitig mit dem allgegenwärtigen Vater eins sein kann.
(1178.7) 107:2.6 5. Befreite Justierer, jene Unergründlichen Mentoren, die auf ewig vom zeitlichen Dienst an den Sterblichen auf sich entwickelnden Sphären befreit worden sind. Welcher Art ihre Funk-tionen sind, wissen wir nicht.
(1179.1) 107:2.7 6. Fusionierte Justierer — Finalisten — jene, die mit den aufsteigenden Geschöpfen der Superuniversen eins geworden sind, die Ewigkeitspartner der zeitlichen Aufsteiger des Paradies-Korps der Finalität. Gewöhnlich fusionieren die Gedankenjustierer mit den aufsteigenden Sterblichen der Zeit, und zusammen mit diesen fortlebenden Sterblichen werden sie in und außerhalb Aszendingtons in die Register eingetragen; sie folgen dem Weg aufsteigender Wesen. Nach der Fusion mit der aufsteigenden evolutionären Seele wechselt der Justierer offenbar von der absoluten existentiellen Ebene des Universums auf die endliche erfahrungsmäßige Ebene funktionellen Zusammenwirkens mit einer aufsteigenden Persönlichkeit hinüber. Obwohl ein fusionierter Justierer alle Eigenschaften der existentiellen göttlichen Natur beibehält, wird er unauflöslich mit der aufsteigenden Laufbahn eines fortlebenden Sterblichen verbunden.
(1179.2) 107:2.8 7. Personifizierte Justierer, jene, die in inkarnierten Paradies-Söhnen gedient haben, und viele andere, die sich während ihres Aufenthaltes in Sterblichen besonders ausgezeichnet haben, deren Schützlinge indessen ein Fortleben ablehnten. Wir haben Grund zu der Annahme, dass solche Justierer auf Empfehlung der Ältesten der Tage des Superuniversums, in dem sie dienen, personifiziert werden.
(1179.3) 107:2.9 Es gibt viele Arten der Klassifizierung dieser geheimnisvollen Gottesfragmente: nach ihrer Aufgabe im Universum, nach Maßgabe ihres Erfolges während ihres Aufenthaltes in einem einzelnen Sterblichen oder sogar nach dem rassischen Erbe des sterblichen Fusionskandidaten.
(1179.4) 107:3.1 Alle Universumsaktivitäten im Zusammenhang mit Aussendung, Zuteilung, Leitung und Rückkehr der Unergründlichen Mentoren von ihrem Dienst in allen sieben Superuniversen scheinen auf der heiligen Sphäre Divinington zentriert zu sein. Soviel ich weiß, ist niemand außer Justierern und anderen Wesenheiten des Vaters je auf dieser Sphäre gewesen. Es ist wahrscheinlich, dass zahlreiche nicht offenbarte vorpersönliche Wesenheiten Divinington als Heimatsphäre mit den Justierern teilen. Wir mutmaßen, dass diese verwandten Wesenheiten in irgendeiner Weise mit dem gegenwärtigen und zukünftigen Dienst der Unergründlichen Mentoren verbunden sind. Aber wir wissen es wirklich nicht.
(1179.5) 107:3.2 Wenn Gedankenjustierer zum Vater heimkehren, gehen sie zu ihrer vermutlichen Ursprungswelt, nach Divinington, zurück; und wahrscheinlich findet als Teil dieser Erfahrung ein wirklicher Kontakt mit der Paradies-Persönlichkeit des Vaters ebenso wie mit einer besonderen Manifestation der Göttlichkeit des Vaters statt, die sich auf dieser geheimen Sphäre befinden soll.
(1179.6) 107:3.3 Obwohl wir über alle sieben geheimen Sphären des Paradieses etwas wissen, wissen wir über Divinington weniger als über die anderen. Wesen einer hohen geistigen Ordnung erhalten nur drei göttliche Befehle, nämlich:
(1179.7) 107:3.4 1. Immer angemessenen Respekt vor der Erfahrung und den Talenten ihrer Senioren und Vorgesetzten zu bekunden.
(1179.8) 107:3.5 2. Immer der Beschränkungen und Unerfahrenheit ihrer Junioren und Untergebenen eingedenk zu bleiben.
(1179.9) 107:3.6 3. Nie den Versuch einer Landung auf Divinington zu unternehmen.
(1179.10) 107:3.7 Ich habe mir oft überlegt, dass es für mich völlig unnütz wäre, nach Divinington zu gehen; ich wäre wahrscheinlich außerstande, irgendwelche ortsansässige Wesen mit Ausnahme solcher wie der Personifizierten Justierer wahrzunehmen, und diese habe ich schon anderswo gesehen. Ich bin sehr sicher, dass es auf Divinington für mich nichts von wirklichem Wert oder Nutzen gibt, nichts für mein Wachstum und meine Entwicklung Wesentliches, sonst hätte man mir nicht verboten hinzugehen.
(1180.1) 107:3.8 Da wir aus Divinington über Natur und Ursprung der Justierer wenig oder nichts erfahren können, sind wir gezwungen, Auskünfte aus tausendundeiner Quelle zu schöpfen, und es ist notwendig, diese gesammelten Einzelheiten zusammenzufügen, zu verbinden und zu korrelieren, damit solches Wissen informativ wird.
(1180.2) 107:3.9 Der Mut und die Weisheit, die die Gedankenjustierer zeigen, legen nahe, dass sie einer Schulung von ungeheurer Breite und Reichweite unterzogen wurden. Da sie keine Persönlichkeiten sind, muss diese Schulung in den Erziehungsinstitutionen Diviningtons erfolgen. Ohne Zweifel besteht das Personal der Justierer-Lehranstalten Diviningtons aus den einzigartigen Personifizierten Justierern. Und wir wissen mit Sicherheit, dass diese zentrale leitende Körperschaft durch den jetzt Personifizierten Justierer jenes Paradies-Sohnes der Michael-Ordnung präsidiert wird, der als Erster seine siebenfache Selbsthingabe an die Rassen und Völker der Welten seines Universums abschloss.
(1180.3) 107:3.10 Wir wissen wirklich nur sehr wenig über die nichtpersonifizierten Justierer; nur mit den personifizierten Ordnungen kommen wir in Kontakt und pflegen wir Austausch. Deren Angehörige erhalten auf Divinington einen Namen, und man kennt sie immer unter diesem Namen und nicht unter einer Nummer. Die Personifizierten Justierer haben ihre bleibende Wohnstatt auf Divinington; diese heilige Sphäre ist ihre Heimat. Sie verlassen diesen Ort nur, wenn der Universale Vater es so will. Man findet ihrer nur sehr wenige im Bereich der Lokaluniversen, aber im Zentraluniversum sind sie in größerer Zahl vorhanden.
(1180.4) 107:4.1 Wenn man sagt, ein Gedankenjustierer sei göttlich, anerkennt man damit nur die Natur seines Ursprungs. Es ist höchst wahrscheinlich, dass solch reine Göttlichkeit die Essenz des Potentials aller Attribute der Gottheit umfasst, die in einem solchen Fragment der absoluten Essenz der universalen Gegenwart des ewigen und unendlichen Paradies-Vaters enthalten sein können.
(1180.5) 107:4.2 Der wirkliche Ursprung des Justierers muss unendlich sein, und vor der Fusion mit der unsterblichen Seele eines sich entwickelnden Sterblichen muss die Realität des Justierers an Absolutheit grenzen. Justierer sind nicht Absolute im universalen Sinne, im Sinne der Gottheit, aber sie sind wahrscheinlich richtige Absolute innerhalb der Potentialitäten ihrer fragmentierten Natur. Sie sind hinsichtlich Universalität eingeschränkt, nicht aber ihrer Natur nach; sie sind begrenzt in der Breitendimension, aber was die Intensität von Bedeutung, Wert und Tatsache anbetrifft, sind sie absolut. Aus diesem Grunde nennen wir die göttlichen Geschenke manchmal bedingte absolute Vaterfragmente.
(1180.6) 107:4.3 Nie hat sich ein Justierer dem Paradies-Vater gegenüber illoyal verhalten; die niedrigeren Ordnungen persönlicher Geschöpfe haben manchmal mit ungetreuen Mitgliedern zu ringen, aber die Justierer niemals; sie sind in ihrer himmlischen Sphäre universeller Funktion und des Dienens am Geschöpf über alles erhaben und unfehlbar.
(1180.7) 107:4.4 Nichtpersonifizierte Justierer sind nur für Personifizierte Justierer sichtbar. Meine Ordnung der Einsamen Botschafter sowie die Inspirierten Geiste der Trinität können die Gegenwart von Justierern dank Phänomenen geistiger Reaktion feststellen; sogar die Seraphim können manchmal das geistige Leuchten wahrnehmen, das mit der Gegenwart von Mentoren im materiellen Verstand der Menschen in Verbindung gebracht wird; aber keiner von uns ist imstande, die tatsächliche Gegenwart von Justierern wirklich festzustellen, solange sie nicht personifiziert worden sind, obwohl ihre Natur durchschimmert, wenn sie mit den fusionierten Persönlichkeiten der aus den evolutionären Welten aufsteigenden Sterblichen eine Einheit bilden. Die universelle Unsichtbarkeit der Justierer ist ein sehr starker Hinweis auf ihr hohes und ausschließlich göttliches Herkommen und Wesen.
(1181.1) 107:4.5 Es gibt ein charakteristisches Licht, ein geistiges Leuchten, das diese göttliche Gegenwart begleitet und das man im Allgemeinen mit den Gedankenjustierern in Verbindung gebracht hat. Im Universum von Nebadon kennt man dieses Paradies-Leuchten weitherum als das „Lotsenlicht“; auf Uversa nennt man es „Licht des Lebens“. Auf Urantia hat man manchmal von ihm gesprochen als von dem „wahren Licht, das jeden Menschen erhellt, der in die Welt kommt“.
(1181.2) 107:4.6 Für alle Wesen, die den Universalen Vater erreicht haben, sind die Personifizierten Gedankenjustierer sichtbar. Die Justierer aller Stadien sowie alle anderen Wesen, Wesenheiten, Geiste, Persönlichkeiten und Geistmanifestationen sind für die Supremen Schöpferpersönlichkeiten, die den Paradies-Gottheiten entstammen und den Hauptregierungen des Großen Universums vorstehen, stets sichtbar.
(1181.3) 107:4.7 Seid ihr euch der wahren Bedeutung der Tatsache, dass euch ein Justierer innewohnt, auch wirklich bewusst? Ermesst ihr wirklich, was es heißt, ein absolutes Fragment der absoluten und unendlichen Gottheit, des Universalen Vaters, in euch zu haben, das mit eurer endlichen Natur eines Sterblichen fusionieren will? Wenn ein sterblicher Mensch mit einem wirklichen Fragment der existentiellen Ursache des gesamten Kosmos fusioniert, kann der Bestimmung einer solch unerhörten und unvorstellbaren Partnerschaft nie eine Grenze gesetzt werden. In der Ewigkeit wird der Mensch nicht nur die Unendlichkeit der objektiven Gottheit entdecken, sondern auch die nie endende Potentialität des subjektiven Fragmentes dieses selben Gottes. Stets wird der Justierer der sterblichen Persönlichkeit das Wunder Gottes offenbaren, und nie kann diese himmlische Offenbarung ein Ende nehmen, denn der Justierer ist von Gott und ist für den sterblichen Menschen wie Gott.
(1181.4) 107:5.1 Die evolutionären Sterblichen sind geneigt, den Verstand als einen kosmischen Mittler zwischen Geist und Materie anzusehen, denn das ist aus eurem Blickwinkel in der Tat das hauptsächliche Wirken des Verstandes. Es ist deshalb für Menschen recht schwierig zu fassen, dass Gedankenjustierer einen Verstand besitzen, denn die Justierer sind Fragmentierungen Gottes auf einer absoluten Realitätsebene, die nicht nur vorpersönlich ist, sondern auch vor aller Ausdifferenzierung in Energie und Geist existiert. Auf einer monistischen Ebene vor der Aufteilung in Energie und Geist sollte es keine Mittlerrolle des Verstandes geben, da es keine Verschiedenheiten gibt, zwischen denen vermittelt werden könnte.
(1181.5) 107:5.2 Da die Justierer planen, arbeiten und lieben können, muss ihr Selbst über Kräfte verfügen, die mit dem Verstand im Einklang stehen. Sie haben eine unbegrenzte Fähigkeit zu gegenseitiger Kommunikation — wenigstens trifft das für alle Arten von Mentoren oberhalb der ersten oder jungfräulichen Gruppe zu. Was Wesen und Inhalt ihres Austauschs anbelangt, können wir kaum etwas offenbaren, weil wir darüber nichts wissen. Aber wir wissen, dass sie irgendwie über Verstand verfügen müssen, ansonsten könnten sie nie personifiziert werden.
(1181.6) 107:5.3 Die Verstandesart des Gedankenjustierers ist wie die Verstandesart des Universalen Vaters und des Ewigen Sohnes — die gegenüber allen Arten von Verstand des Mit-Vollziehers eine Ahnenstellung einnehmen.
(1181.7) 107:5.4 Die in einem Justierer vorausgesetzte Verstandesart muss dieselbe sein wie die Verstandesbegabung zahlreicher anderer Ordnungen vorpersönlicher Wesenheiten, die vermutlich ebenfalls dem Ersten Zentralen Ursprung entstammen. Viele dieser Ordnungen, obwohl auf Urantia nicht offenbart, zeigen allesamt mentale Eigenschaften. Es ist diesen Individualisierungen der ursprünglichen Gottheit auch möglich, sich mit zahlreichen evolutionären Arten nichtsterblicher Wesen zu vereinigen und sogar mit einer begrenzten Zahl nichtevolutionärer Wesen, welche die Fähigkeit zu einer Fusion mit solchen Gottesfragmenten entwickelt haben.
(1182.1) 107:5.5 Wenn ein Gedankenjustierer mit der sich entwickelnden unsterblichen morontiellen Seele des fortlebenden Menschen fusioniert hat, kann der Verstand des Justierers nur so lange als vom Verstand des Geschöpfes getrennt identifiziert werden, als der aufsteigende Sterbliche nicht geistige Ebenen universellen Fortschritts erreicht hat.
(1182.2) 107:5.6 Nach dem Erreichen der Finalistenebenen aufsteigender Erfahrung scheint in diesen Geistwesen des sechsten Stadiums eine Verwandlung jenes Verstandesfaktors vorzugehen, der eine Vereinigung bestimmter Phasen des menschlichen und Justiererverstandes darstellt und zuvor als Bindeglied zwischen der göttlichen und der menschlichen Phase solch aufsteigender Persönlichkeiten funktioniert hatte. Diese erfahrungsmäßige Verstandeseigenschaft wird wahrscheinlich „suprematisiert“ und erhöht in der Folge die erfahrungsmäßige Begabung der evolutionären Gottheit — des Supremen Wesens.
(1182.3) 107:6.1 So wie man den Justierern in der Erfahrung der Geschöpfe begegnet, verraten sie die Gegenwart eines führenden geistigen Einflusses. Der Justierer ist in der Tat ein Geist, reiner Geist, aber Geist und noch mehr. Wir sind nie imstande gewesen, die Unergründlichen Mentoren befriedigend einzuordnen; alles, was mit Bestimmtheit von ihnen gesagt werden kann, ist, dass sie wahrhaft wie Gott sind.
(1182.4) 107:6.2 Der Justierer ist des Menschen Ewigkeitsmöglichkeit; der Mensch ist des Justierers Persönlichkeitsmöglichkeit. Eure individuellen Justierer arbeiten an eurer Vergeistigung in der Hoffnung auf die Verewigung eurer zeitlichen Identität. Die Justierer sind überreich an der wunderbaren und sich selbst verschenkenden Liebe des Vaters der Geiste. Sie lieben euch wahrhaftig und auf göttliche Weise; sie sind die Gefangenen geistiger Hoffnung, eingeschlossen im Verstand der Menschen. Sie sehnen sich danach, dass euer menschlicher Verstand Göttlichkeit erreiche, damit ihre Einsamkeit ein Ende nehme, damit sie mit euch von den Begrenzungen materieller Ausstattung und den Gewändern der Zeit frei würden.
(1182.5) 107:6.3 Euer Pfad paradieswärts ist ein Pfad geistigen Vollbringens, und die Natur des Justierers wird vor euch getreu die Offenbarung der geistigen Natur des Universalen Vaters entfalten. Nach dem Aufstieg zum Paradies und in den Nachfinalisten-Stadien der ewigen Laufbahn wird der Justierer möglicherweise seinen ehemals menschlichen Partner für andere als geistige Aufgaben kontaktieren; aber der Aufstieg zum Paradies und die Laufbahn als Finalist bestehen aus der Partnerschaft zwischen dem Gott kennenden und sich vergeistigenden Sterblichen und dem geistigen Wirken des Gott offenbarenden Justierers.
(1182.6) 107:6.4 Wir wissen, dass die Gedankenjustierer Geiste, reine Geiste, vermutlich absolute Geiste sind. Aber der Justierer muss noch etwas mehr sein als eine ausschließlich geistige Realität. Zusätzlich zu der angenommenen Verstandesbegabung sind auch Faktoren reiner Energie anwesend. Wenn ihr euch daran erinnern wollt, dass Gott die Quelle reiner Energie und reinen Geistes ist, dürfte die Erkenntnis nicht so schwer fallen, dass seine Fragmente beides sind. Es ist eine Tatsache, dass die Justierer den Raum auf den augenblicklichen und universellen Gravitationskreisläufen der Paradies-Insel durchqueren.
(1182.7) 107:6.5 Dass die Unergründlichen Mentoren in dieser Weise mit den materiellen Kreisläufen des Universums der Universen verbunden sind, ist in der Tat erstaunlich. Aber es bleibt eine Tatsache, dass sie das ganze Große Universum blitzartig über die Kreisläufe materieller Gravitation durcheilen. Es ist durchaus möglich, dass sie auch in die Ebenen des Äußeren Raums vordringen; bestimmt könnten sie der Gravitationsgegenwart des Paradieses in diese Gegenden folgen, aber obwohl meine Persönlichkeitsordnung die Verstandeskreisläufe des Mit-Vollziehers auch jenseits der Grenzen des Großen Universums durchlaufen kann, sind wir nie sicher gewesen, die Gegenwart von Justierern in den unerforschten Regionen des Äußeren Raums auszumachen.
(1183.1) 107:6.6 Obschon die Justierer die materiellen Gravitationskreisläufe benutzen, sind sie diesen doch nicht unterworfen wie die materielle Schöpfung. Die Justierer sind Fragmente des Urvaters der Gravitation, nicht die Folgen der Gravitation; sie sind auf einer universellen Existenzebene segmentiert worden, die vermutlich vor dem Auftreten der Gravitation liegt.
(1183.2) 107:6.7 Gedankenjustierer kennen vom Augenblick ihrer Zuteilung bis zum Tag, an dem der natürliche Tod ihrer sterblichen Schutzbefohlenen sie nach Divinington entlässt, kein Ausspannen. Und diejenigen, deren Schützlinge nicht durch die Pforte des natürlichen Todes gehen, erfahren nicht einmal diese vorübergehende Ruhepause. Gedankenjustierer haben es nicht nötig, Energie aufzunehmen; sie sind Energie, Energie der höchsten und göttlichsten Art.
(1183.3) 107:7.1 Gedankenjustierer sind keine Persönlichkeiten, aber sie sind wirkliche Wesenheiten; sie sind wahrhaftig und vollkommen individualisiert, obwohl sie, während sie die Sterblichen bewohnen, tatsächlich nie personifiziert werden. Gedankenjustierer sind keine wahren Persönlichkeiten; sie sind wahre Realitäten, Realitäten der reinsten im Universum der Universen bekannten Art — sie sind die göttliche Gegenwart. Obwohl diese wunderbaren Fragmente des Vaters nicht persönlich sind, spricht man von ihnen gewöhnlich als von Wesen und, angesichts der geistigen Phasen ihres gegenwärtigen Amtes bei den Sterblichen, als von geistigen Wesenheiten.
(1183.4) 107:7.2 Wenn die Gedankenjustierer keine Persönlichkeiten sind, die mit den Vorrechten des Willens und des Wahlvermögens ausgestattet sind, wie können sie dann sterbliche Schützlinge auswählen und sich freiwillig melden, um in diesen Geschöpfen der evolutionären Welten Wohnung zu nehmen? Es ist leicht, diese Frage zu stellen, aber wohl kein Wesen im Universum der Universen hat je die exakte Antwort darauf gefunden. Selbst meine Persönlichkeitsordnung der Einsamen Botschafter versteht nicht ganz, wie Wesen, die nicht persönlich sind, mit Willen, Wahlfähigkeit und Liebe begabt sein können.
(1183.5) 107:7.3 Wir haben oft gemutmaßt, dass die Gedankenjustierer einen Willen auf allen vorpersönlichen Ebenen der Wahl haben müssen. Sie melden sich freiwillig, um Menschenwesen zu bewohnen, sie entwerfen Pläne für die ewige Laufbahn der Menschen, sie nehmen je nach den Umständen Anpassungen, Änderungen und Substitutionen vor, und diese Aktivitäten legen einen echten Willen nahe. Sie besitzen Liebe für die Sterblichen, sie wirken in Universumskrisen, sie warten mit entschiedenem Handeln gemäß menschlicher Wahl stets zu, und all das sind im höchsten Grade Willensreaktionen. In allen Situationen, die den Bereich des menschlichen Willens nicht berühren, zeigen sie ein Verhalten, das fraglos die Ausübung einer Macht bedeutet, die in jeder Hinsicht dem Willen, größter Beschlussfähigkeit, gleichzusetzen ist.
(1183.6) 107:7.4 Weshalb sind dann die Gedankenjustierer, wenn sie doch einen Willen besitzen, dem Willen der Sterblichen unterworfen? Wir glauben den Grund darin zu sehen, dass sich der Justierer-Wille, obwohl von absoluter Natur, auf einer vorpersönlichen Ebene manifestiert. Der menschliche Wille funktioniert auf der Persönlichkeitsebene der Universumsrealität, und im gesamten Kosmos ist das Unpersönliche — das Nichtpersönliche, das Unterpersönliche und das Vorpersönliche — stets empfänglich für den Willen und die Handlungen existierender Persönlichkeit.
(1183.7) 107:7.5 In einem ganzen Universum erschaffener Wesen und unpersönlicher Energien beobachten wir nie, dass sich Wille, Wahl und Liebe unabhängig von Persönlichkeit manifestieren. Die Justierer und andere ähnliche Wesenheiten ausgenommen, begegnen wir nie einem Funktionieren dieser Attribute der Persönlichkeit im Verein mit unpersönlichen Realitäten. Es wäre nicht zutreffend, einen Justierer als unterpersönlich zu bezeichnen, noch wäre es angemessen, von solch einer Wesenheit als überpersönlich zu sprechen, aber es wäre durchaus erlaubt, ein solches Wesen vorpersönlich zu nennen.
(1184.1) 107:7.6 Unsere Ordnungen von Wesen nennen diese Gottheitsfragmente die „göttlichen Geschenke“. Wir erkennen, dass die Justierer göttlichen Ursprungs sind und dass sie wahrscheinlich den eindeutigen Beweis dafür darstellen, dass der Universale Vater sich die Möglichkeit vorbehalten hat, in seinen praktisch unendlichen Reichen in direkter und unbegrenzter Verbindung mit jedem beliebigen materiellen Geschöpf zu stehen, und all das durchaus unabhängig von seiner Gegenwart in den Persönlichkeiten seiner Paradies-Söhne oder von seinem indirekten Wirken durch die Persönlichkeiten des Unendlichen Geistes.
(1184.2) 107:7.7 Es gibt keine erschaffenen Wesen, die nicht mit Wonne einen Unergründlichen Mentor beherbergen würden, aber keine Wesensordnungen außer den evolutionären Willensgeschöpfen mit Finalistenbestimmung werden in dieser Weise bewohnt.
(1184.3) 107:7.8 [Dargeboten von einem Einsamen Botschafter aus Orvonton.]