(1162.1) 106:0.1 ES genügt nicht, dass der aufsteigende Sterbliche etwas über die Zusammenhänge der Gottheit mit der Entstehung und den Manifestationen der kosmischen Realität weiß; er sollte auch etwas von den Beziehungen verstehen, die zwischen ihm selber und den zahlreichen Ebenen existentieller und erfahrungsmäßiger Realitäten, zwischen potentiellen und verwirklichten Realitäten bestehen. Das irdische Orientierungsvermögen des Menschen, seine kosmische Schau und sein Gespür für die geistige Marschrichtung verfeinern sich sämtlich durch ein besseres Verständnis der Universumsrealitäten und der Techniken ihres Zusammenwirkens, ihrer Integration und Einigung.
(1162.2) 106:0.2 Das gegenwärtige Große Universum und das langsam Gestalt annehmende Alluniversum bestehen aus vielen Realitätsformen und -phasen, die ihrerseits auf mehreren Ebenen funktioneller Aktivität existieren. Diese vielfältigen existenten und latenten Realitäten sind zuvor in diesen Schriften umrissen worden, und werden jetzt, um dem Vorstellungsvermögen entgegenzukommen, in den folgenden Kategorien zusammengestellt:
(1162.3) 106:0.3 1. Unvollständige endliche Realitäten. Das ist der gegenwärtige Status der aufsteigenden Geschöpfe des Großen Universums, der gegenwärtige Status der Sterblichen Urantias. Diese Ebene umfasst die Geschöpfesexistenz vom planetarischen Menschen bis hinauf zu jenen, die ihre Bestimmung erreicht haben, aber ohne sie einzuschließen. Dieser Ebene gehören auch die Universen von ihren frühen Anfängen bis zu ihrer Verankerung im Licht und Leben an. Diese Ebene bildet die gegenwärtige Peripherie schöpferischer Aktivität in Zeit und Raum. Sie scheint sich vom Paradies nach außen zu bewegen, denn das Ende des gegenwärtigen Universumszeitalters, das den Eintritt des Großen Universums ins Licht und Leben sehen wird, wird auch mit Sicherheit das Erscheinen irgendeiner neuen Form sich entwickelnden Wachstums in der ersten äußeren Raumebene erleben.
(1162.4) 106:0.4 2. Maximale endliche Realitäten. Das ist der gegenwärtige Status aller erfahrungsmäßigen Geschöpfe, die ihre Bestimmung erreicht haben — Bestimmung, wie sie innerhalb der Grenzen des gegenwärtigen Universumszeitalters offenbart worden ist. Sogar ganze Universen können, sowohl geistig wie physisch, ein Statusmaximum erreichen. Aber der Begriff „Maximum“ ist an sich ein relativer Begriff — ein Maximum in Beziehung wozu? Und was im gegenwärtigen Universumszeitalter ein — scheinbar endgültiges — Maximum ist, ist in den Augen künftiger Zeitalter möglicherweise nicht mehr als ein wirklicher Anfang. Gewisse Phasen Havonas scheinen der maximalen Ordnung anzugehören.
(1162.5) 106:0.5 3. Transzendente Realitäten. Diese überendliche Ebene folgt auf die endliche Vorwärtsbewegung (und geht ihr voraus). Sie enthält die vorendliche Entstehung endlicher Anfänge und die nachendliche Bedeutung aller scheinbar endlichen Abschlüsse oder Bestimmungen. Ein großer Teil von Paradies Havona ist offenbar transzendenter Art.
(1162.6) 106:0.6 4. Ultime Realitäten. Diese Ebene schließt alles in sich, was Alluniversumsbedeutung besitzt und einen Einfluss auf die Ebene der Bestimmung des vervollständigten Alluniversums hat. Paradies Havona (insbesondere der Kreis der Welten des Vaters) hat in vieler Hinsicht ultime Bedeutung.
(1163.1) 106:0.7 5. Coabsolute Realitäten. Diese Ebene enthält die Projektion erfahrungsmäßiger Realitäten auf ein Über-Alluniversumsfeld schöpferischen Ausdrucks.
(1163.2) 106:0.8 6. Absolute Realitäten. Diese Ebene bedeutet soviel wie die ewige Gegenwart der sieben existentiellen Absoluten. Möglicherweise enthält sie auch einen gewissen Grad an sich damit verbindendem erfahrungsmäßigem Vollbringen, aber wenn dem so ist, verstehen wir nicht, wie — vielleicht durch das Kontaktpotential der Persönlichkeit.
(1163.3) 106:0.9 7. Unendlichkeit. Diese Ebene ist vorexistentiell und nacherfahrungsmäßig. Eigenschaftslose Einheit der Unendlichkeit ist eine hypothetische Realität vor allen Anfängen und nach allen Bestimmungen.
(1163.4) 106:0.10 Diese Realitätsebenen sind brauchbare Kompromisssymbolisierungen für das gegenwärtige Universumszeitalter und für die menschliche Perspektive. Es gibt eine ganze Reihe anderer Betrachtungsweisen der Realität aus anderen Perspektiven als der menschlichen und vom Standpunkt anderer Universumszeitalter aus. Man sollte deshalb zur Kenntnis nehmen, dass die hier vorgestellten Konzepte gänzlich relativ sind, relativ in dem Sinne, dass sie bedingt und begrenzt sind durch:
(1163.5) 106:0.11 1. Die Beschränkungen der menschlichen Sprache.
(1163.6) 106:0.12 2. Die Beschränkungen des menschlichen Verstandes.
(1163.7) 106:0.13 3. Die beschränkte Entwicklung der sieben Superuniversen.
(1163.8) 106:0.14 4. Eure Unkenntnis jener sechs Hauptziele der Superuniversumsentwicklung, die den menschlichen Aufstieg zum Paradies nicht betreffen.
(1163.9) 106:0.15 5. Eure Unfähigkeit, euch auch nur einen teilweisen Gesichtspunkt der Ewigkeit zu eigen zu machen.
(1163.10) 106:0.16 6. Die Unmöglichkeit, kosmische Evolution und Bestimmung im Zusammenhang mit allen Universumszeitaltern zu beschreiben, und nicht bloß im Hinblick auf das gegenwärtige Zeitalter evolutionärer Entfaltung der sieben Superuniversen.
(1163.11) 106:0.17 7. Die Unfähigkeit jeglichen Geschöpfes zu begreifen, was mit vorexistentiellen und nach erfahrungsmäßigen Realitäten wirklich gemeint ist — mit dem, was vor den Anfängen und nach den Bestimmungen liegt.
(1163.12) 106:0.18 Das Wachstum der Realität wird durch die Umstände der aufeinander folgenden Universumszeitalter bedingt. Während des Havona-Zeitalters erfuhr das Zentraluniversum keine evolutionären Veränderungen, aber in den gegenwärtigen Epochen des Zeitalters der Superuniversen macht es gewisse fortlaufende Wandlungen durch, die durch die Koordination mit den evolutionären Superuniversen verursacht werden. Die sich jetzt entwickelnden sieben Superuniversen werden dereinst den Status der Verankerung im Licht und Leben erreichen, die Wachstumsgrenze des gegenwärtigen Universumszeitalters erreichen. Aber ohne jeden Zweifel wird das nächste Zeitalter, das Zeitalter der ersten äußeren Raumebene, die Superuniversen von den Beschränkungen der Bestimmung des gegenwärtigen Universumszeitalters befreien. Auf Erfüllung folgt immer Überfülle.
(1163.13) 106:0.19 Dies sind einige der Begrenzungen, denen wir bei unserem Versuch begegnen, ein geeintes Konzept des kosmischen Wachstums von Dingen, Bedeutungen und Werten und ihrer Synthese auf immer aufsteigenden Ebenen der Realität zu entwerfen.
(1163.14) 106:1.1 Die primären oder dem Geist entstammenden Phasen endlicher Realität finden auf Geschöpfesebene unmittelbaren Ausdruck als vollkommene Persönlichkeiten und auf Universumsebene als die vollkommene Schöpfung Havonas. Sogar die erfahrungsmäßige Gottheit drückt sich solcherweise in der geistigen Person des Supremen Gottes in Havona aus. Aber die sekundären, evolutionären, zeit- und materiebedingten Phasen des Endlichen erfahren ihre kosmische Integration erst als ein Ergebnis von Wachstum und Vollbringung. Letzten Endes ist es allen sekundären oder sich vervollkommnenden Realitäten bestimmt, eine Ebene zu erreichen, die derjenigen primärer Vollkommenheit gleichkommt, aber eine solche Bestimmung ist an eine zeitliche Frist gebunden, an eine im Wesen des Superuniversums liegende Qualifikation, die man in der Natur der Zentralschöpfung nicht findet. (Wir wissen um die Existenz tertiärer endlicher Realitäten, aber die Technik ihrer Integration ist bis jetzt nicht offenbart worden.)
(1164.1) 106:1.2 Diese den Superuniversen eigene zeitliche Frist, diese Behinderung auf dem Weg zur Vollkommenheit, sorgt für die Beteiligung der Geschöpfe am evolutionären Wachstum. Sie ermöglicht es so dem Geschöpf, für seine eigene Evolution in partnerschaftliche Beziehung mit dem Schöpfer zu treten. Und während dieser Zeiten unaufhaltsamen Wachstums wird das Unvollständige mit dem Vollkommenen durch das Wirken des Siebenfachen Gottes korreliert.
(1164.2) 106:1.3 Der Siebenfache Gott bedeutet die Anerkennung der Schranken der Zeit in den evolutionären Universen des Raums durch die Paradiesgottheit. Ganz einerlei, wie fern vom Paradies und wie tief im Raum eine materielle, potentiell fortlebende Persönlichkeit ihren Ursprung hat — man wird dort den Siebenfachen Gott antreffen, wie er sich in Liebe und Barmherzigkeit darum bemüht, solch einem unvollständigen, kämpfenden, evolutionären Geschöpf Wahrheit, Schönheit und Güte zu bringen. Der göttliche Dienst des Siebenfachen reicht nach innen über den Ewigen Sohn bis zum Paradies Vater und nach außen über die Ältesten der Tage bis zu den Universumsvätern — den Schöpfersöhnen.
(1164.3) 106:1.4 Der Mensch, der persönlich ist und durch geistigen Fortschritt aufsteigt, findet die persönliche und geistige Göttlichkeit der Siebenfachen Gottheit; es gibt aber noch andere Phasen des Siebenfachen, die nichts mit dem Fortschritt der Persönlichkeit zu tun haben. Die Göttlichkeitsaspekte dieser Gruppierung von Gottheiten werden gegenwärtig in der Verbindung der Sieben Hauptgeiste mit dem Mit-Vollzieher integriert, aber sie sind bestimmt, ewig in der erwachenden Persönlichkeit des Supremen Wesens geeint zu werden. Die übrigen Phasen der Siebenfachen Gottheit sind im gegenwärtigen Universumszeitalter unterschiedlich integriert, aber sie sind alle ebenso bestimmt, im Supremen geeint zu werden. In all seinen Phasen ist der Siebenfache die Quelle der relativen Einheit der funktionellen Realität des gegenwärtigen Großen Universums.
(1164.4) 106:2.1 So wie der Siebenfache Gott die endliche Evolution funktionell koordiniert, führt das Supreme Wesen schließlich die zusammenfassende Erfüllung der Bestimmung herbei. In der Gottheit des Supremen Wesens gipfelt die Entwicklung des Großen Universums — einer physischen Evolution rund um einen geistigen Kern und einer schließlichen Herrschaft dieses geistigen Kerns über die ihn umkreisenden und umwirbelnden Bereiche physischer Evolution. Und all das findet in Übereinstimmung mit den Weisungen der Persönlichkeit statt: der Paradies Persönlichkeit im höchsten Sinn, der Schöpferpersönlichkeit im Universumssinn, der sterblichen Persönlichkeit im menschlichen Sinn und der Supremen Persönlichkeit im kulminierenden oder alles umfassenden erfahrungsmäßigen Sinn.
(1164.5) 106:2.2 Das Konzept des Supremen soll die differenzierte Erkenntnis von geistiger Person, evolutio-närer Macht und Macht-Persönlichkeits-Synthese gestatten — die Einigung von evolutionärer Macht mit geistiger Persönlichkeit und die Herrschaft dieser über jene.
(1164.6) 106:2.3 Letzten Endes kommt der Geist über Havona aus dem Paradies. Die Energie-Materie entwickelt sich anscheinend in den Tiefen des Raums und wird von den Kindern des Unendlichen Geistes in Verbindung mit den Schöpfersöhnen Gottes als Macht organisiert. Und all das ist ein erfahrungsmäßiges Geschehen; es spielt sich in Zeit und Raum ab und umfasst einen breiten Fächer von Lebewesen, der sogar göttliche Schöpfer und evolutionäre Geschöpfe einschließt. Die Beherrschung der Macht durch die göttlichen Schöpfer im Großen Universum nimmt langsam zu, um schließlich die evolutionäre Beruhigung und Stabilisierung der Zeit-Raum-Schöpfungen zu beinhalten, und das ist das Erblühen der erfahrungsmäßigen Macht des Siebenfachen Gottes. Es umfasst die gesamte Skala göttlichen Vollbringens in Zeit und Raum von den Justierer-Verleihungen des Universalen Vaters bis zu den Lebens-Hingaben der Paradies Söhne. Das ist verdiente Macht, bewiesene Macht, durch Erfahrung gewonnene Macht; sie steht im Gegensatz zu der ewigen Macht, der unergründlichen Macht, der existentiellen Macht der Paradies Gottheiten.
(1165.1) 106:2.4 Diese erfahrungsmäßige Macht, die aus den göttlichen Vollbringungen des Siebenfachen Gottes herauswächst, zeigt selbst die kohäsiven Eigenschaften der Göttlichkeit, indem sie als die Allmacht erworbener erfahrungsmäßiger Herrschaft über die sich entwickelnden Schöpfungen zur Synthese gelangt — alles zusammenfasst. Und diese Allmacht findet ihrerseits einen inneren Zusammenhalt durch Geist-Persönlichkeit auf der Pilotsphäre des äußeren Gürtels der Welten Havonas in der Vereinigung mit der geistigen Persönlichkeit der havonischen Gegenwart des Supremen Gottes. So krönt die erfahrungsmäßige Gottheit den langen Evolutionskampf, indem sie dem Machtergebnis von Zeit und Raum die geistige Gegenwart und die göttliche, in der zentralen Schöpfung wohnende Persönlichkeit verleiht.
(1165.2) 106:2.5 So gelangt das Supreme Wesen endlich dazu, alles und jedes zu umfassen, was sich in Zeit und Raum entwickelt, und diese Qualitäten mit geistiger Persönlichkeit auszustatten. Und da die Geschöpfe, auch die sterblichen, an diesem majestätischen Vorgang persönlich teilnehmen, erreichen sie mit Bestimmtheit die Fähigkeit, den Supremen zu kennen und ihn als wahre Kinder dieser evolutionären Gottheit wahrzunehmen.
(1165.3) 106:2.6 Michael von Nebadon gleicht dem Paradies Vater, weil er die Paradies Vollkommenheit mit ihm teilt; ebenso werden die evolutionären Sterblichen eines Tages zu einer Verwandtschaft mit dem erfahrungsmäßigen Supremen gelangen, denn sie werden wahrhaftig seine evolutionäre Vollkommenheit teilen.
(1165.4) 106:2.7 Der Supreme Gott ist ein Gott der Erfahrung; deshalb ist er vollständig erfahrbar. Die existen- tiellen Realitäten der sieben Absoluten können durch die Technik der Erfahrung nicht wahrgenommen werden; nur die Persönlichkeitsrealitäten des Vaters, des Sohnes und des Geistes können von der Persönlichkeit des endlichen Geschöpfes in betender und verehrender Haltung erlebt werden.
(1165.5) 106:2.8 In der abgeschlossenen Macht-Persönlichkeits-Synthese des Supremen Wesens werden all jene absoluten Phasen mehrerer Trioditäten vereinigt sein, die so vereinigt werden können, und diese erhabene, aus Evolution hervorgegangene Persönlichkeit wird von allen endlichen Persönlichkeiten auf dem Erfahrungsweg erreicht und verstanden werden können. Wenn die Aufsteiger die postulierte siebente Stufe geistiger Existenz erreichen, werden sie darin das Bewusstwerden eines neuen Bedeutungs-Wertes der Absolutheit und Unendlichkeit der Trioditäten erleben, wie sich diese auf unterabsoluten Ebenen im Supremen Wesen, das erfahrbar ist, offenbaren. Aber das Erreichen dieser höchsten Entwicklungsstufen muss wahrscheinlich die koordinierte Verankerung des gesamten Großen Universums im Licht und Leben abwarten.
(1165.6) 106:3.1 Die absoniten Architekten eventuieren den Plan; die Supremen Schöpfer bringen ihn ins Dasein; das Supreme Wesen wird ihn in seiner ganzen Fülle vollenden, so wie er durch die Supremen Schöpfer in der Zeit erschaffen und durch die Hauptarchitekten im Raum entworfen worden war.
(1165.7) 106:3.2 Während des gegenwärtigen Universumszeitalters ist die administrative Koordinierung des Alluniversums die Funktion der Architekten des Alluniversums. Aber das Erscheinen des Allmächtigen Supremen am Ende des gegenwärtigen Universumszeitalters wird bedeuten, dass das evolutionäre Endliche die erste Stufe erfahrungsmäßiger Bestimmung erreicht hat. Dieses Ereignis wird bestimmt zum vollendeten Funktionieren der ersten erfahrungsmäßigen Trinität führen — der Vereinigung der Supremen Schöpfer, des Supremen Wesens und der Architekten des Alluniversums. Diese Trinität ist bestimmt, die weitere evolutionäre Integration des Alluniversums zu bewerkstelligen.
(1166.1) 106:3.3 Die Paradies Trinität ist wirklich unendlich, und keine Trinität, die nicht auch diese ursprüngliche Trinität mit einschließt, kann möglicherweise unendlich sein. Aber die ursprüngliche Trinität ist der Fall eines Zusammenschlusses von ausschließlich absoluten Gottheiten; unterabsolute Wesen hatten mit dieser Urvereinigung nichts zu tun. In den in der Folge erscheinenden erfahrungsmäßigen Trinitäten wirken auch Geschöpfespersönlichkeiten mit. Auf jeden Fall trifft das für die Ultime Trinität zu, in welcher gerade die Anwesenheit der Meister-Schöpfersöhne unter den Supremen Schöpfermitgliedern Zeugnis ablegt von der gleichzeitigen Anwesenheit wirklicher und echter Geschöpfeserfahrung innerhalb dieser trinitären Vereinigung.
(1166.2) 106:3.4 Die erste erfahrungsmäßige Trinität erlaubt das Erreichen ultimer Möglichkeiten in der Gruppe. Gruppenzusammenschlüsse sind fähig, die Fähigkeiten Einzelner vorwegzunehmen oder gar weit zu übertreffen; und das ist auch jenseits der endlichen Ebene wahr. In künftigen Zeitaltern, wenn die sieben Superuniversen einmal im Licht und Leben verankert sind, wird das Finalitätskorps zweifelsohne die Vorhaben der Paradies Gottheiten verkünden, so wie sie von der Ultimen Trinität diktiert werden und in der Macht-Persönlichkeit des Supremen Wesens geeint sind.
(1166.3) 106:3.5 In all den gewaltigen Universumsentwicklungen der vergangenen und zukünftigen Ewigkeit stellen wir die Expansion der verständlichen Elemente des Universalen Vaters fest. Für diese Durchdringung der gesamten Unendlichkeit stellen wir das philosophische Postulat des ICH BIN auf, aber kein Geschöpf ist fähig, ein solches Postulat erfahrungsmäßig zu fassen. Mit der Expansion der Universen und dem Vordringen von Gravitation und Liebe in den die Zeit organisierenden Raum hinaus können wir den Ersten Zentralen Ursprung immer besser verstehen. Wir beobachten, wie die Aktion der Gravitation die Raumgegenwart des Eigenschaftslosen Absoluten durchdringt, und wir stellen fest, wie sich geistige Geschöpfe innerhalb der göttlichen Gegenwart des Gottheits-Absoluten entwickeln und wachsen, während sowohl kosmische wie geistige Evolution sich durch Verstandesfunktion und Erfahrung auf endlichen Gottheitsebenen als Supremes Wesen einigen und auf transzendenten Ebenen als Ultime Trinität koordinieren.
(1166.4) 106:4.1 Wohl koordiniert die Paradies Trinität im ultimen Sinne, aber sie wirkt dabei als ein sich selbst einschränkendes Absolutes; die erfahrungsmäßige Ultime Trinität koordiniert Transzendentes als eine transzendente Realität. In der ewigen Zukunft wird diese erfahrungsmäßige Trinität durch wachsende Einheit die eventuierende Gegenwart der Ultimen Gottheit weiter aktivieren.
(1166.5) 106:4.2 Während die Ultime Trinität die Bestimmung hat, die Allschöpfung zu koordinieren, ist der Ultime Gott die transzendente Macht-Personifizierung, die dem ganzen Alluniversum die Richtung weist. Die vollständige Eventuierung des Ultimen impliziert die Vollendung der Allschöpfung und bedeutet soviel wie das volle Erwachen dieser transzendenten Gottheit.
(1166.6) 106:4.3 Wir wissen nicht, was für Veränderungen das volle Erwachen des Ultimen mit sich bringen wird. Aber so wie der Supreme jetzt geistig und persönlich in Havona anwesend ist, so ist der Ultime dort ebenfalls anwesend, aber im absoniten und überpersönlichen Sinn. Und ihr seid über die Existenz der Eigenschaftsbegabten Stellvertreter des Ultimen informiert worden, obwohl man euch nichts über ihren gegenwärtigen Aufenthaltsort oder ihre Funktion gesagt hat.
(1167.1) 106:4.4 Aber ungeachtet der administrativen Auswirkungen, die das Erwachen der Ultimen Gottheit hervorrufen mag, werden die persönlichen Werte ihrer transzendenten Göttlichkeit von allen Persönlichkeiten erfahren werden können, die an der Verwirklichung dieser Gottheitsebene teilgenommen haben. Das Transzendieren des Endlichen kann nur zu ultimem Vollbringen führen. Der Ultime Gott existiert in der Transzendenz von Zeit und Raum, ist aber gleichwohl unterabsolut trotz seiner ihm innewohnenden Fähigkeit zu funktionellem Zusammenwirken mit absoluten Realitäten.
(1167.2) 106:5.1 Der Ultime ist der Gipfel transzendenter Realität, gerade so wie der Supreme die Krönung der evolutionär-erfahrungsmäßigen Realität ist. Und das tatsächliche Erwachen dieser beiden erfahrungsmäßigen Gottheiten legt den Grund zu der zweiten erfahrungsmäßigen Trinität. Das ist die Absolute Trinität, die Vereinigung des Supremen Gottes, des Ultimen Gottes und des nicht offenbarten Vollenders der Universumsbestimmung. Und diese Trinität hat die theoretische Fähigkeit, die Absoluten der Potentialität zu aktivieren — das Gottheit-, Universale und Eigenschaftslose Absolute. Aber diese Absolute Trinität könnte erst abschließende Gestalt annehmen, nachdem die Evolution des gesamten Alluniversums zum Abschluss gekommen wäre, von Havona bis zu der vierten und äußersten Raumebene.
(1167.3) 106:5.2 Lasst uns klarstellen, dass diese erfahrungsmäßigen Trinitäten nicht nur mit den persönlichen Eigenschaften erfahrungsmäßiger Göttlichkeit in Wechselbeziehung stehen, sondern ebenfalls mit allen anders-als-persönlichen Eigenschaften, die ihre erreichte Gottheitseinheit charakterisieren. Obwohl sich diese Darstellung hauptsächlich mit den persönlichen Phasen der Einigung des Kosmos beschäftigt, ist es nicht minder wahr, dass es den unpersönlichen Aspekten des Universums der Universen ebenso bestimmt ist, sich zu einigen, wie die sich jetzt im Zusammenhang mit der Evolution des Supremen Wesens abspielende Macht-Persönlichkeits-Synthese es veranschaulicht. Die geistig-persönlichen Eigenschaften des Supremen sind nicht zu trennen von den Machtvorrechten des Allmächtigen, und beide werden durch das unbekannte Potential des Supremen Verstandes ergänzt. Ebenso wenig kann der Ultime Gott als Person getrennt von den anders-als-persönlichen Aspekten der Ultimen Gottheit betrachtet werden. Und auf der absoluten Ebene sind das Gottheit- und das Eigenschaftslose Absolute weder zu trennen noch zu unterscheiden in der Gegenwart des Universalen Absoluten.
(1167.4) 106:5.3 Trinitäten sind ihrer Natur nach nicht persönlich, aber ebenso wenig stehen sie im Widerspruch zu der Persönlichkeit. Vielmehr schließen sie diese ein und lassen sie in einem kollektiven Sinn mit unpersönlichen Funktionen in Wechselbeziehung treten. Folglich sind die Trinitäten stets Gottheits realität, aber nie Persönlichkeits realität. Die Persönlichkeitsaspekte einer Trinität liegen in der Natur ihrer individuellen Mitglieder, und als individuelle Personen sind sie nicht diese Trinität. Nur kollektiv sind sie Trinität; das ist Trinität. Aber immer schließt eine Trinität alle in ihr enthaltene Gottheit ein; Trinität ist Einheit der Gottheit.
(1167.5) 106:5.4 Die drei Absoluten — Gottheits-Absolutes, Universales und Eigenschaftsloses Absolutes — sind keine Trinität, weil nicht alle drei Gottheit sind. Nur Deifiziertes kann sich an einer Trinität beteiligen; alle übrigen Verbindungen sind Triunitäten oder Trioditäten.
(1167.6) 106:6.1 Das gegenwärtige Potential des Großen Universums ist kaum absolut, wenngleich es wohl beinah-ultim ist, und wir halten das Zustandekommen einer vollen Offenbarung absoluter Bedeutungswerte im Rahmen eines subabsoluten Kosmos für unmöglich. Wir stoßen deshalb auf beträchtliche Schwierigkeiten bei dem Versuch, uns einen vollständigen Ausdruck der unbeschränkten Möglichkeiten der drei Absoluten vorzustellen oder uns sogar ein Bild zu machen von der erfahrungsmäßigen Personifizierung des Absoluten Gottes auf der jetzt unpersönlichen Ebene des Gottheits-Absoluten.
(1168.1) 106:6.2 Der Raum des Alluniversums scheint ein angemessener Rahmen zu sein für die Verwirklichung des Supremen Wesens, für das Entstehen und volle Funktionieren der Ultimen Trinität, für die Eventuierung des Ultimen Gottes und sogar für den Beginn der Absoluten Trinität. Aber unsere Vorstellungen von einem vollen Funktionieren dieser zweiten erfahrungsmäßigen Trinität scheinen sogar etwas zu beinhalten, was jenseits des unermesslichen Alluniversums liegt.
(1168.2) 106:6.3 Wenn wir ein Kosmos-Unendliches annehmen — einen unbegrenzbaren, noch über das All-universum hinausgreifenden Kosmos — und wenn wir uns vorstellen, dass sich die finalen Entwicklungen der Absoluten Trinität auf einem solch überultimen Schauplatz abspielen werden, dann wird es möglich zu mutmaßen, dass die vollendete Funktion der Absoluten Trinität ihren finalen Ausdruck in den Schöpfungen der Unendlichkeit finden und die absolute Verwirklichung aller Potentiale vollziehen wird. Die Integrierung und Assoziierung immer größerer Segmente der Realität wird sich dem absoluten Zustand in dem Maße nähern, wie sie die gesamte in den solcherweise einbezogenen Segmenten enthaltene Realität umfasst.
(1168.3) 106:6.4 Anders ausgedrückt: Die Absolute Trinität ist, wie ihr Name es andeutet, wirklich absolut in ihrer totalen Funktion. Wir wissen nicht, wie eine absolute Funktion einen totalen Ausdruck erreichen kann, während ihre Grundlage eigenschaftsbegabt, begrenzt oder anderswie beschränkt ist. Deshalb müssen wir annehmen, dass jede derartige totale Funktion (potentiell) durch nichts bedingt wird. Und es schiene auch, dass das durch nichts Bedingte ebenfalls unbegrenzt wäre, wenigstens von einem qualitativen Standpunkt aus, obwohl wir, was die quantitativen Beziehungen betrifft, weniger sicher sind.
(1168.4) 106:6.5 Einer Sache hingegen sind wir gewiss: Während die existentielle Paradies Trinität unendlich und die erfahrungsmäßige Ultime Trinität unterunendlich sind, ist die Absolute Trinität nicht so einfach einzuordnen. Obwohl ihrer Entstehung und ihrem Wesen nach erfahrungsmäßig, berührt sie eindeutig die existentiellen Absoluten der Potentialität.
(1168.5) 106:6.6 Auch wenn es dem menschlichen Verstand kaum zuträglich ist, solch weit entfernte und übermenschliche Konzepte begreifen zu wollen, möchten wir dennoch den Gedanken vorschlagen, dass das ewige Wirken der absoluten Trinität in einer Art Teilhabe der Absoluten der Potentia-lität an der Erfahrungswelt seinen Höhepunkt findet. Das schiene eine vernünftige Folgerung zu sein, was das Universale Absolute anbelangt, wenn auch nicht das Eigenschaftslose Absolute; wenigstens wissen wir, dass das Universale Absolute nicht nur statisch und potentiell, sondern auch assoziativ ist im vollen Gottheits-Verständnis dieser Begriffe. Aber was die vorstellbaren Göttlichkeits- und Persönlichkeitswerte betrifft, setzen diese mutmaßlichen Ereignisse die Personifizierung des Gottheits-Absoluten und das Erscheinen jener überpersönlichen Werte und ultrapersönlichen Bedeutungen voraus, die im Wesen der Persönlichkeitsvollendung des Absoluten Gottes liegen — der dritten und letzten der erfahrungsmäßigen Gottheiten.
(1168.6) 106:7.1 Einige der Schwierigkeiten bei der Bildung von Konzepten unendlicher Integration der Realität liegen in der Tatsache, dass alle solchen Ideen etwas von der Finalität universeller Entwicklung enthalten, irgendeine Art erfahrungsmäßiger Verwirklichung all dessen, was jemals sein könnte. Und es ist unvorstellbar, dass quantitative Unendlichkeit je vollständig, final verwirklicht werden könnte. Immer müssen in den drei potentiellen Absoluten unerforschte Möglichkeiten verbleiben, die keine Quantität erfahrungsmäßiger Entwicklung je zu erschöpfen vermöchte. Die Ewigkeit selber, obwohl absolut, ist nicht mehr als absolut.
(1169.1) 106:7.2 Selbst der Versuch eines Konzeptes finaler Integration lässt sich nicht von den Verwirklichungen einer uneingeschränkten Ewigkeit trennen und ist deshalb zu keinem denkbaren zukünftigen Zeitpunkt praktisch realisierbar.
(1169.2) 106:7.3 Die Bestimmung wird durch den Willensakt der Gottheiten festgelegt, die die Paradies Trinität bilden; die Bestimmung wird in der Unermesslichkeit der drei großen Potentiale festgelegt, deren Absolutheit die Möglichkeiten aller künftigen Entwicklung enthält; die Bestimmung wird wahrscheinlich durch den Akt des Vollenders der Universumsbestimmung vollzogen, und an diesem Akt mitbeteiligt sind wahrscheinlich der Supreme und der Ultime in der Absoluten Trinität. Jede erfahrungsmäßige Bestimmung kann vom erfahrenden Geschöpf wenigstens teilweise verstanden werden; aber eine Bestimmung, welche unendliche existentielle Realitäten berührt, ist kaum verständlich. Die finale Bestimmung ist eine existentiell-erfahrungsmäßige Vollbringung, an der das Gottheit-Absolute beteiligt zu sein scheint. Aber das Gottheit-Absolute steht in einer Ewigkeitsbeziehung zum Eigenschaftslosen Absoluten durch das Universale Absolute. Und diese drei Absoluten, potentiell erfahrungsmässig, sind tatsächlich existentiell und mehr, denn sie sind grenzenlos, zeitlos, raumlos, schrankenlos und maßlos — wahrhaft unendlich.
(1169.3) 106:7.4 Die Unwahrscheinlichkeit, das Ziel zu erreichen, verbietet indessen nicht philosophisches Theo-retisieren über solch hypothetische Bestimmungen. Das Wirklichwerden des Gottheits-Absoluten als eines erreichbaren absoluten Gottes mag praktisch unmöglich sein; nichtsdestoweniger bleibt solch eine finale Erfüllung eine theoretische Möglichkeit. Die Einbeziehung des Eigenschaftslosen Absoluten in irgendein unvorstellbares Kosmos-Unendliches mag in einer unermesslich weit entfernten Zukunft endloser Ewigkeit liegen, aber eine solche Hypothese ist trotzdem gültig. Sterbliche, Morontianer, Geiste, Finalisten, Transzendentale und andere, ebenso wie die Universen selber und alle anderen Phasen der Realität haben mit Sicherheit eine potentiell finale Bestimmung, deren Wert absolut ist; aber wir bezweifeln, dass irgendein Wesen oder Universum alle Aspekte einer solchen Bestimmung vollständig erreichen wird.
(1169.4) 106:7.5 Wie sehr ihr auch immer im Verstehen des Vaters wachsen möget, wird eurem Denken doch stets schwindlig werden ob der nicht offenbarten Unendlichkeit des Vater-ICH BIN, dessen unerforschte Unermesslichkeit durch alle Zyklen der Ewigkeit hindurch immer unergründlich und unverständlich bleiben wird. Wie viel von Gott ihr euch auch immer aneignen mögt, wird immer viel mehr von ihm übrig bleiben, wovon ihr nicht einmal die Existenz vermutet. Und wir glauben, dass dies auf transzendenten Ebenen genauso zutrifft wie in den Bereichen endlicher Existenz. Die Suche nach Gott hat kein Ende!
(1169.5) 106:7.6 Dieses Unvermögen, Gott in einem finalen Sinne zu erreichen, sollte die Universumsgeschöpfe in keiner Weise entmutigen; tatsächlich könnt ihr Gottheitsebenen des Siebenfachen, des Supremen und des Ultimen erreichen und erreicht sie auch, die für euch das bedeuten, was das unendliche Erkennen Gottes des Vaters für den Ewigen Sohn und für den Mit-Vollzieher in ihrem absoluten Status ewiger Existenz bedeutet. Weit davon entfernt, das Geschöpf zu quälen, sollte Gottes Unendlichkeit ihm allerhöchste Gewissheit bieten, dass seine aufsteigende Persönlichkeit in der ganzen endlosen Zukunft Möglichkeiten der persönlichen Entwicklung und des Zusammenwirkens mit der Gottheit vor sich hat, die auch die Ewigkeit weder ausschöpfen noch beendigen wird.
(1169.6) 106:7.7 Endlichen Geschöpfen des Großen Universums erscheint das Konzept des Alluniversums nahezu unendlich, aber zweifelsohne sehen es dessen absonite Architekten in seiner Beziehung zu künftigen, unvorstellbaren Entwicklungen innerhalb des unendlichen ICH BIN. Sogar der Raum selber ist nur eine ultime Bedingtheit, eine Eigenschaften verleihende Bedingtheit innerhalb der relativen Absolutheit der ruhigen Zonen des Zwischen-Raums.
(1170.1) 106:7.8 Zu dem unvorstellbar fernen zukünftigen Ewigkeitszeitpunkt der endgültigen Vollendung des gesamten Alluniversums werden wir alle ohne Zweifel auf seine ganze Geschichte als nur auf einen Beginn zurückblicken, bloß auf die Schaffung gewisser endlicher und transzendenter Fundamente für noch größere und fesselndere Metamorphosen in unerforschter Unendlichkeit. In solch einem zukünftigen Ewigkeitsaugenblick wird das Alluniversum immer noch einen jugendlichen Anblick bieten; es wird in der Tat angesichts der grenzenlosen Möglichkeiten einer nimmer endenden Ewigkeit immer noch jung sein.
(1170.2) 106:7.9 Die Unwahrscheinlichkeit, eine unendliche Bestimmung zu erreichen, hindert nicht im Mindesten daran, Ideen über solch eine Bestimmung zu unterhalten, und wir zögern nicht zu sagen, dass, könnten sich die drei absoluten Potentiale je vollständig verwirklichen, es möglich würde, sich die finale Integration der gesamten Realität vorzustellen. Diese durch Entwicklung herbeigeführte Verwirklichung gründet sich auf das vollständige In-die-Wirklichkeit-Treten des Eigenschaftslosen, des Universalen und des Gottheits-Absoluten, der drei Potentialitäten, deren Einheit die Latenz des ICH BIN bildet, der wartenden Realitäten der Ewigkeit, der ruhenden Möglichkeiten alles Zukünftigen und noch mehr als das.
(1170.3) 106:7.10 Solche Eventualitäten liegen, gelinde gesagt, eher in weiter Ferne; trotzdem glauben wir in den Mechanismen, Persönlichkeiten und Verbindungen der drei Trinitäten die theoretische Möglichkeit einer Wiedervereinigung der sieben absoluten Phasen des Vater-ICH BIN zu entdecken. Und das führt uns direkt zum Konzept der dreifachen Trinität, welche die existentiellen Status besitzende Paradies Trinität und die beiden später erscheinenden Trinitäten erfahrungsmäßigen Wesens und Ursprungs umfasst.
(1170.4) 106:8.1 Es fällt schwer, dem menschlichen Verstand ein Bild von der Natur der Trinität der Trinitäten zu vermitteln; sie ist die tatsächliche Summierung der Gesamtheit erfahrungsmäßiger Unendlichkeit, wie diese sich in einer theoretischen Unendlichkeit ewiger Verwirklichung manifestiert. In der Trinität der Trinitäten erreicht das erfahrungsmäßige Unendliche die Identität mit dem existentiellen Unendlichen, und beide sind wie eins im vor-erfahrungsmäßigen, vor-existentiellen ICH BIN. Die Trinität der Trinitäten ist der finale Ausdruck alles dessen, was in den fünfzehn Triunitäten und den mit ihnen verbundenen Trioditäten enthalten ist. Finalitäten sind für relative Wesen schwer zu verstehen, seien sie existentieller oder erfahrungsmäßiger Natur; deshalb müssen sie immer als Relativitäten vorgestellt werden.
(1170.5) 106:8.2 Die Trinität der Trinitäten existiert in mehreren Phasen. Sie enthält Möglichkeiten, Wahrscheinlichkeiten und Unausweichlichkeiten, die auch das Vorstellungsvermögen von Wesen überwältigen, die sich weit über der menschlichen Ebene befinden. Sie hat Implikationen, die wahrscheinlich nicht einmal von den himmlischen Philosophen vermutet werden, denn diese Implikationen liegen in den Triunitäten, und die Triunitäten sind letztlich unergründlich.
(1170.6) 106:8.3 Es gibt mehrere Arten, die Trinität der Trinitäten zu beschreiben. Wir haben uns für die Präsentierung des folgenden Drei-Ebenen-Konzeptes entschieden:
(1170.7) 106:8.4 1. Die Ebene der drei Trinitäten.
(1170.8) 106:8.5 2. Die Ebene der erfahrungsmäßigen Gottheit.
(1170.9) 106:8.6 3. Die Ebene des ICH BIN.
(1170.10) 106:8.7 Das sind Ebenen zunehmender Einigung. Tatsache ist, dass die Trinität der Trinitäten die erste Stufe ist, während die zweite und die dritte Stufe Einigungs-Derivate der ersten sind.
(1171.1) 106:8.8 DIE ERSTE EBENE: Man glaubt, dass die drei Trinitäten auf dieser ersten Stufe des Zusammenwirkens als vollkommen synchronisierte, wenn auch getrennte, Gruppierungen von Gottheits-Persönlichkeiten funktionieren.
(1171.2) 106:8.9 1. Die Paradies-Trinität, der Zusammenschluss der drei Paradies-Gottheiten — Vater, Sohn und Geist. Es sollte in Erinnerung gerufen werden, dass die Paradies Trinität eine dreifache Funktion beinhaltet — eine absolute Funktion, eine transzendente Funktion (Trinität der Ultimität) und eine endliche Funktion (Trinität der Suprematie). Die Paradies-Trinität ist in jedem Augenblick jede dieser Funktionen und alle zusammen.
(1171.3) 106:8.10 2. Die Ultime Trinität. Das ist der Gottheits-Zusammenschluss der Supremen Schöpfer, des Supremen Gottes und der Architekten des Alluniversums. Obwohl dies eine zutreffende Darstellung der Göttlichkeitsaspekte dieser Trinität ist, sollte festgehalten werden, dass es noch andere Phasen dieser Trinität gibt, welche indessen offensichtlich vollkommen mit den Göttlichkeitsaspekten koordiniert sind.
(1171.4) 106:8.11 3. Die Absolute Trinität. Das ist die Gruppierung des Supremen Gottes, des Ultimen Gottes und des Vollenders der Universumsbestimmung, was alle Göttlichkeitswerte anbelangt. Bestimmte andere Phasen dieser dreieinigen Gruppierung haben mit anderen als göttlichen Werten im expandierenden Kosmos zu tun. Aber diese einen sich mit den Göttlichkeitsphasen gerade so, wie sich jetzt die Macht- und Persönlichkeitsaspekte der erfahrungsmäßigen Gottheiten in einem Prozess erfahrungsmäßiger Synthese befinden.
(1171.5) 106:8.12 Die Vereinigung dieser drei Trinitäten in der Trinität der Trinitäten sorgt für die Möglichkeit einer unbegrenzten Integration der Realität. Diese Gruppierung enthält Ursachen, Zwischenglieder und finale Realitäten; Auslöser, Verwirklicher und Vollender; Beginne, Existenzen und Bestimmungen. Die Vater-Sohn-Partnerschaft ist Sohn-Geist geworden, dann Geist-Suprem und weiter Suprem-Ultim und Ultim-Absolut, ja sogar Absolut und Vater-Unendlich — womit der Zyklus der Realität vollständig ist. Desgleichen erfährt der Erste Große Zentrale Ursprung in anderen Phasen, die nicht so unmittelbar Göttlichkeit und Persönlichkeit betreffen, in sich die Grenzenlosigkeit der Realität auf dem ganzen Kreis der Ewigkeit, von der Absolutheit der Selbst-Existenz über die Endlosigkeit der Selbst-Offenbarung bis zur Finalität der Selbst-Verwirklichung — von der Absolutheit der existentiellen Realitäten bis zur Finalität der erfahrungsmäßigen Realitäten.
(1171.6) 106:8.13 DIE ZWEITE EBENE: Die Koordination der drei Trinitäten bringt zwangsläufig das geeinte Zusammenwirken der erfahrungsmäßigen Gottheiten mit sich, die mit der Entstehung dieser Trinitäten verbunden sind. Das Wesen dieser zweiten Ebene ist manchmal folgendermaßen dargestellt worden:
(1171.7) 106:8.14 1. Der Supreme. Er ist die Gottheitskonsequenz der Einheit der Paradies Trinität im erfahrungsmäßigen Bund mit den Schöpfersöhnen und den Schöpferischen Töchtern, den Kindern der Paradies Gottheiten. Der Supreme ist die Gottheitsverkörperung der Vollendung des ersten Stadiums endlicher Evolution.
(1171.8) 106:8.15 2. Der Ultime. Er ist die Gottheitskonsequenz der eventuierten Einheit der zweiten Trinität, die transzendente und absonite Personifizierung der Göttlichkeit. Der Ultime besteht aus einer in verschiedener Weise betrachteten Einheit von vielen Eigenschaften, und die Vorstellung, die sich die Menschen davon machen, würde mit Vorteil wenigstens jene Phasen der Ultimität berücksichtigen, welche die Kontrolle steuern, persönlich erfahrbar sind und eine Einigung anstreben; aber es gibt noch viele andere, nicht offenbarte Aspekte dieser eventuierten Gottheit. Obwohl der Ultime und der Supreme vergleichbar sind, sind sie nicht identisch, noch ist der Ultime bloß eine Erweiterung des Supremen.
(1172.1) 106:8.16 3. Der Absolute. Es gibt viele Theorien über das Wesen des dritten Mitgliedes der zweiten Ebene der Trinität der Trinitäten. Der Absolute Gott ist unzweifelhaft an diesem Zusammenschluss mitbeteiligt als die persönliche Konsequenz der finalen Funktion der Absoluten Trinität, und doch ist das Gottheit-Absolute eine existentielle Realität mit Ewigkeitsstatus.
(1172.2) 106:8.17 Die Schwierigkeit, sich dieses dritte Mitglied vorzustellen, liegt im Wesen der Tatsache, dass die Annahme einer solchen Mitgliedschaft in Wahrheit bloß ein einziges Absolutes zulässt. Theo-retisch, und wenn sich so etwas ereignen könnte, sollten wir zu Zeugen der erfahrungsmäßigen Einigung der drei Absoluten in eins werden. Und man lehrt uns, dass es in der Unendlichkeit und existentiell ein einziges Absolutes gibt. Obwohl es höchst unklar ist, was dieses dritte Mitglied sein könnte, wird oft postuliert, dass es aus dem Gottheit-, dem Universalen und dem Eigenschaftslosen Absoluten in irgendeiner Form unvorstellbarer Verbindung und kosmischer Manifestation bestehen könnte. Bestimmt könnte die Trinität der Trinitäten vor der vollen Einigung der drei Absoluten kaum zu vollständigem Funktionieren gelangen, und schwerlich können sich die drei Absoluten einigen, bevor alle unendlichen Potentiale sich vollständig verwirklicht haben.
(1172.3) 106:8.18 Wahrscheinlich stellt es eine sehr geringe Verzerrung der Wahrheit dar, wenn man als drittes Mitglied der Trinität der Trinitäten das Universale Absolute annimmt, vorausgesetzt, dass diese Vorstellung das Universale nicht nur als statisch und potentiell, sondern auch als assoziativ betrachtet. Aber wir erkennen immer noch nicht seine Beziehung zu den schöpferischen und evolutionären Aspekten der Funktion der totalen Gottheit.
(1172.4) 106:8.19 Obwohl ein abschließendes Konzept der Trinität der Trinitäten schwierig zu entwerfen ist, fällt die Bildung eines eingeschränkten Konzepts nicht so schwer. Wenn man die zweite Ebene der Trinität der Trinitäten als im Wesentlichen persönlich annimmt, wird es durchaus möglich, die Vereinigung des Supremen Gottes, des Ultimen Gottes und des Absoluten Gottes zu postulieren als eine Auswirkung der Vereinigung der persönlichen Trinitäten, denen diese erfahrungsmäßigen Gottheiten entstammen. Wir wagen die Ansicht zu vertreten, dass sich diese drei erfahrungsmäßigen Gottheiten bestimmt auf der zweiten Ebene vereinigen werden als direkte Folge der wachsenden Einheit unter ihren elterlichen, ursächlichen Trinitäten, die die erste Ebene bilden.
(1172.5) 106:8.20 Die erste Ebene besteht aus drei Trinitäten; die zweite Ebene existiert als der Persönlichkeitszusammenschluss einer erfahrungsmäßig-entwickelten mit einer erfahrungsmäßig-eventuierten und einer erfahrungsmäßig-existentiellen Gottheitspersönlichkeit. Und ungeachtet der vorstellungsmäßigen Schwierigkeiten, die vollständige Trinität der Trinitäten zu verstehen, hat sich das persönliche Zusammenwirken dieser drei Gottheiten auf der zweiten Ebene in unserem eigenen Universumszeitalter im Phänomen der göttlichen Erschaffung Majestons bekundet, der auf dieser zweiten Ebene durch das Gottheit-Absolute verwirklicht wurde, das in Beantwortung der ursprünglichen schöpferischen Weisung des Supremen Wesens durch den Ultimen handelte.
(1172.6) 106:8.21 DIE DRITTE EBENE: Eine uneingeschränkte Hypothese der zweiten Ebene der Trinität der Trinitäten umfasst die Wechselbeziehung aller Phasen jedwelcher Art von Realität, die es in aller Ewigkeit gibt, gab oder geben könnte. Das Supreme Wesen ist nicht allein Geist, sondern auch Verstand und Macht und Erfahrung. Der Ultime ist all das und noch viel mehr, während im vereinigten Konzept der Einheit von Gottheit-, Universalem und Eigenschaftslosem Absolutem die absolute Finalität der Verwirklichung aller Realität enthalten ist.
(1172.7) 106:8.22 In der Einigung des Supremen, des Ultimen und des vollständigen Absoluten könnte sich die funktionelle Wiederzusammenfügung jener Aspekte der Unendlichkeit ereignen, die ursprünglich durch das ICH BIN voneinander getrennt wurden und das Erscheinen der Sieben Absoluten der Unendlichkeit zur Folge hatten. Obwohl die Universumsphilosophen dies für eine äußerst ferne Wahrscheinlichkeit halten, stellen wir uns doch oft die Frage: Sollte es auf der zweiten Ebene der Trinität der Trinitäten je zu einer trinitären Einheit kommen, was geschähe dann infolge einer solchen Gottheitseinigung? Wir wissen es nicht, aber wir sind zuversichtlich, dass dies direkt zu der Verwirklichung des ICH BIN als eines auf dem Erfahrungswege Erreichbaren führen würde. Vom Standpunkt persönlicher Wesen könnte das bedeuten, dass das der Kenntnis entzogene ICH BIN als das Vater-Unendliche erfahrbar würde. Was diese absoluten Bestimmungen von einem nichtpersönlichen Standpunkt aus bedeuten könnten, ist eine andere Frage, die zu klären nur der Ewigkeit möglich wäre. Aber wenn wir als persönliche Geschöpfe diese fernen Möglichkeiten betrachten, kommen wir zu dem Schluss, dass die finale Bestimmung aller Persönlichkeiten die letztendliche Kenntnis des Universalen Vaters dieser selben Persönlichkeiten ist.
(1173.1) 106:8.23 So wie wir uns das ICH BIN philosophisch in der ewigen Vergangenheit vorstellen, ist es allein, und es gibt nichts außer ihm. Blicken wir vorwärts in die ewige Zukunft, sehen wir keine Möglichkeit für eine Veränderung des ICH BIN als einer existentiellen Realität, aber wir neigen dazu, einen gewaltigen erfahrungsmäßigen Unterschied vorauszusagen. Ein solches Konzept des ICH BIN setzt volle Selbst-Verwirklichung voraus — es schließt jene grenzenlose Galaxie von Persönlichkeiten in sich, die willige Teilnehmer an der Selbst-Offenbarung des ICH BIN geworden sind und die auf ewig und willentlich absolute Teile der totalen Unendlichkeit bleiben wollen, finale Söhne des absoluten Vaters.
(1173.2) 106:9.1 Im Konzept der Trinität der Trinitäten postulieren wir die Möglichkeit einer erfahrungsmäßigen Einigung grenzenloser Realität, und wir stellen manchmal die Theorie auf, dass all dies in der äußersten Entlegenheit einer weit entfernten Ewigkeit geschehen könnte. Aber dennoch gibt es eine wirkliche und gegenwärtige Einigung der Unendlichkeit gerade in diesem Zeitalter wie in allen vergangenen und zukünftigen Universumszeitaltern; eine solche Einigung ist existentiell in der Paradies Trinität. Unendliche Einigung als eine erfahrungsmäßige Realität liegt in unvorstellbarer Ferne, aber eine uneingeschränkte unendliche Einheit beherrscht gerade jetzt den gegenwärtigen Augenblick der Universumsexistenz und einigt alles Auseinanderstrebende der gesamten Realität mit einer existentiellen Erhabenheit, die absolut ist.
(1173.3) 106:9.2 Wenn endliche Geschöpfe versuchen, sich die unendliche Einigung auf den finalen Ebenen erfüllter Ewigkeit vorzustellen, stoßen sie auf die intellektuellen Begrenzungen, die im Wesen ihrer endlichen Existenz liegen. Zeit, Raum und Erfahrung bilden Schranken für die Geschöpfesvorstellung; und doch könnte ohne Zeit, in Abwesenheit des Raums und bei fehlender Erfahrung kein Geschöpf auch nur zu einem begrenzten Verständnis der Universumsrealität gelangen. Ohne das Zeitgefühl wäre es keinem evolutionären Geschöpf möglich, die Beziehungen zeitlicher Abläufe wahrzunehmen. Ohne Raumwahrnehmung könnte kein Geschöpf die Beziehungen von Gleichzeitigkeit ergründen. Ohne Erfahrung könnte kein evolutionäres Geschöpf überhaupt existieren; nur die Sieben Absoluten der Unendlichkeit transzendieren die Erfahrung wirklich, und selbst sie können in bestimmten Phasen erfahrungsmäßig sein.
(1173.4) 106:9.3 Zeit, Raum und Erfahrung sind des Menschen größte Hilfe zur Wahrnehmung relativer Realität, aber zugleich seine gewaltigsten Hindernisse bei der Wahrnehmung vollständiger Realität. Die Sterblichen und viele andere Universumsgeschöpfe finden es nötig, sich Potentiale vorzustellen, die im Raum verwirklicht werden und in der Zeit heranreifen, aber dieser ganze Prozess ist ein Zeit-Raum-Phänomen, das im Paradies und in der Ewigkeit nicht wirklich stattfindet. Auf der absoluten Ebene gibt es weder Zeit noch Raum; alle Potentiale können dort als Wirklichkeiten wahrgenommen werden.
(1173.5) 106:9.4 Das Konzept der Einigung aller Realität, sei es in diesem oder irgendeinem anderen Universumszeitalter, ist grundlegend doppelter Natur: existentiell und erfahrungsmäßig. Eine solche Einigung geht in der Trinität der Trinitäten als erfahrungsmäßige Verwirklichung vor sich, aber der Grad der augenscheinlichen Verwirklichung dieser dreifachen Trinität steht in direktem Verhältnis zum Verschwinden der Beschränkungen und Unvollkommenheiten der Realität im Kosmos. Aber die totale Integration der Realität ist in der Paradies Trinität uneingeschränkt und ewig und existentiell gegenwärtig. In ihr ist gerade in diesem Universumsaugenblick die unendliche Realität absolut geeint.
(1174.1) 106:9.5 Das durch den erfahrungsmäßigen und existentiellen Gesichtspunkt geschaffene Paradox ist unvermeidlich und fußt zum Teil auf der Tatsache, dass die Paradies Trinität und die Trinität der Trinitäten beide eine ewige Beziehung sind, welche die Sterblichen nur als Zeit-Raum-Relativität wahrnehmen können. Die menschliche Vorstellung von der schrittweisen erfahrungsmäßigen Verwirklichung der Trinität der Trinitäten — der Gesichtspunkt der Zeit — muss durch das zusätzliche Postulat ergänzt werden, dass diese bereits eine Tatsache ist — der Gesichtspunkt der Ewigkeit. Aber wie können diese beiden Gesichtspunkte miteinander versöhnt werden? Wir legen den endlichen Sterblichen nahe, die Wahrheit zu akzeptieren, dass die Paradies Trinität die existentielle Einigung der Unendlichkeit ist, und dass die Unfähigkeit, die tatsächliche Gegenwart und vollendete Manifestation der erfahrungsmäßigen Trinität der Trinitäten zu erkennen, teilweise auf wechselseitigen Verzerrungen beruht. Deren Gründe sind:
(1174.2) 106:9.6 1. Der begrenzte menschliche Gesichtspunkt, die Unfähigkeit, das Konzept uneingeschränkter Ewigkeit zu erfassen.
(1174.3) 106:9.7 2. Der unvollkommene menschliche Status, die Entfernung von der absoluten Ebene erfahrungsmäßiger Realitäten.
(1174.4) 106:9.8 3. Der Zweck der menschlichen Existenz, die Tatsache, dass es der Menschheit bestimmt ist, sich durch die Technik der Erfahrung zu entwickeln, und dass sie deshalb ihrem Wesen und ihrer Anlage entsprechend von der Erfahrung abhängig sein muss. Nur ein Absolutes kann zugleich existentiell und erfahrungsmäßig sein.
(1174.5) 106:9.9 Der Universale Vater in der Paradies Trinität ist das ICH BIN der Trinität der Trinitäten, und das Unvermögen, den Vater als unendlich zu erfahren, kommt von den endlichen Begrenzungen. Das Konzept des existentiellen, einsamen, vortrinitären und nicht erreichbaren ICH BIN und das Postulat des erfahrungsmäßigen, auf die Trinität der Trinität folgenden und erreichbaren ICH BIN sind ein und dieselbe Hypothese; es hat sich im Unendlichen tatsächlich nichts verändert; alle scheinbaren Entwicklungen sind wachsender Empfänglichkeit für die Realität und wachsender kosmischer Würdigung zuzuschreiben.
(1174.6) 106:9.10 Letztlich muss das ICH BIN vor allen existentiellen und nach allen erfahrungsmäßigen Realitäten existieren. Obschon diese Ideen im menschlichen Verstand die Paradoxa von Ewigkeit und Unendlichkeit wohl kaum klären, sollten sie wenigstens solche endliche Intellekte stimulieren, wiederum mit diesen nie endenden Problemen zu ringen, Problemen, die euch auf Salvington und später als Finalisten und in der ganzen unendlichen Zukunft eurer ewigen Laufbahn in den unermesslichen Universen zu fesseln fortfahren werden.
(1174.7) 106:9.11 Früher oder später beginnen alle Universumspersönlichkeiten zu erkennen, dass die letztendliche Suche nach der Ewigkeit die endlose Erforschung der Unendlichkeit ist, die nie endende Entdeckungsreise in die Absolutheit des Ersten Zentralen Ursprungs. Früher oder später werden wir alle gewahr, dass alles Geschöpfeswachstum im Verhältnis zu der Identifikation mit dem Vater geschieht. Wir gelangen zu der Einsicht, dass, den Willen Gottes zu leben, der ewige Schlüssel zu den unerschöpflichen Möglichkeiten der Unendlichkeit selber ist. Die Sterblichen werden irgendwann erkennen, dass Erfolg im Streben nach dem Unendlichen in direktem Verhältnis zum Erreichen der Vater-Ähnlichkeit steht und dass sich die Realitäten des Vaters in diesem Universumszeitalter in den Göttlichkeitseigenschaften offenbaren. Und diese Göttlichkeitseigenschaften eignen sich die Universumsgeschöpfe persönlich durch die Erfahrung an, in göttlicher Weise zu leben; und in göttlicher Weise leben heißt, tatsächlich den Willen Gottes zu leben.
(1175.1) 106:9.12 Ein auf die Ausführung des Willens des Vaters gegründetes Leben führt materielle, evolutio-näre, endliche Geschöpfe direkt zum Erreichen geistiger Herrschaft im Persönlichkeitsbereich und bringt diese Geschöpfe dem Verständnis des Vater-Unendlichen einen Schritt näher. Solch ein Leben im Vater ist eines, das sich auf Wahrheit gründet, auf Schönheit anspricht und durch Güte beherrscht wird. Eine solche Gott kennende Person ist durch Anbetung inwendig erleuchtet und widmet sich nach außen hin von ganzem Herzen dem Dienst an der universellen Bruderschaft aller Persönlichkeiten, einem dienenden Wirken, das von Barmherzigkeit erfüllt ist und durch Liebe motiviert wird, während all diese Lebensqualitäten in der sich entwickelnden Persönlichkeit eine Einigung erfahren auf immer höheren Ebenen der kosmischen Weisheit, der Selbstverwirklichung, des Findens von Gott und der Anbetung des Vaters.
(1175.2) 106:9.13 [Dargeboten von einem Melchisedek von Nebadon.]