(621.1) 55:0.1 DAS Zeitalter des Lichts und Lebens ist das von der Evolution angesteuerte und erreichte Ziel einer Welt von Zeit und Raum. Seit den frühen Zeiten des primitiven Menschen hat solch eine bewohnte Welt die aufeinander folgenden planetarischen Zeitalter durchlaufen — die vor und nach dem Planetarischen Fürsten liegenden Zeitalter, das nach-adamische Zeitalter, das Zeitalter nach dem Richtersohn und das Zeitalter nach dem Sohn der Selbsthingabe. Hierauf wird die Welt durch die aufeinander folgenden Sendungen der Lehrersöhne der Trinität mit ihren immer weiterreichenden Offenbarungen göttlicher Wahrheit und kosmischer Weisheit auf den Gipfel evolutionären Vollbringens vorbereitet, auf den fest verankerten Status des Lichts und Lebens. Die Lehrersöhne erfreuen sich bei ihren Bemühungen um Herbeiführung des planetarischen Endzeitalters immer der Unterstützung der Leuchtenden Abendsterne und manchmal auch der Melchisedeks.
(621.2) 55:0.2 Die Ära des Lichts und Lebens, welche die Lehrersöhne am Ende ihrer letzten planetarischen Mission eröffnen, dauert auf den bewohnten Welten endlos weiter. Auch wenn jede fortschreitende Phase des verankerten Status durch die Gerichtshandlungen der Richtersöhne in eine Folge von Dispensationen unterteilt wird, sind all diese Gerichtshandlungen rein technischer Natur und verändern den Lauf der planetarischen Ereignisse in keiner Weise.
(621.3) 55:0.3 Einzig jene Planeten, die ihre Existenz in den Hauptkreisläufen der Superuniversen beginnen, sind eines ständigen Fortlebens sicher, aber soviel wir wissen, sind die im Licht und Leben verankerten Welten bestimmt, durch die ewigen Zeitalter der ganzen zukünftigen Zeit hindurch weiterzudauern.
(621.4) 55:0.4 Es gibt in der Entfaltung der Ära des Lichts und Lebens auf einer evolutionären Welt sieben Stadien, und in diesem Zusammenhang sollte bemerkt werden, dass die Welten der mit dem Geist fusionierten Sterblichen sich nach denselben Richtlinien entwickeln wie diejenigen der Serie mit Justiererfusion. Und dies sind die sieben Stadien des Lichts und Lebens:
(621.5) 55:0.5 1. Das erste oder planetarische Stadium.
(621.6) 55:0.6 2. Das zweite oder Stadium des Systems.
(621.7) 55:0.7 3. Das dritte oder Stadium der Konstellation.
(621.8) 55:0.8 4. Das vierte oder Stadium des Lokaluniversums.
(621.9) 55:0.9 5. Das fünfte oder Stadium des Kleinen Sektors.
(621.10) 55:0.10 6. Das sechste oder Stadium des Großen Sektors.
(621.11) 55:0.11 7. Das siebente oder Stadium des Superuniversums.
(621.12) 55:0.12 Am Ende dieser Schrift werden dieselben Stadien fortgeschrittener Entwicklung in ihrer Beziehung zur Universumsorganisation beschrieben; aber die planetarischen Werte jedes Stadiums können von jeder Welt erreicht werden, ganz unabhängig von der Entwicklung anderer Welten oder überplanetarischer Ebenen der Universumsverwaltung.
(622.1) 55:1.1 Die Gegenwart eines morontiellen Tempels in der Hauptstadt einer bewohnten Welt ist die Bescheinigung des Eintritts dieser Sphäre in die stabilen Zeitalter des Lichts und Lebens. Bevor die Lehrersöhne eine Welt am Ende ihrer abschließenden Mission verlassen, weihen sie diese Schlussepoche evolutionären Vollbringens ein; sie führen den Vorsitz an dem Tag, da der „heilige Tempel auf die Erde herabkommt“. Dieses Ereignis, das die Morgenröte der Ära des Lichts und Lebens bedeutet, wird immer durch die persönliche Anwesenheit des Paradies-Sohnes der Selbsthingabe des Planeten geehrt, der kommt, um Zeuge des großen Tages zu werden. Hier in diesem Tempel von unvergleichlicher Schönheit proklamiert der Paradies-Sohn der Selbsthingabe den seit langem amtierenden Planetarischen Fürsten zum neuen Planetarischen Souverän und stattet diesen treuen Lanonandek-Sohn mit neuer Machtfülle und zusätzlicher Autorität in planetarischen Angelegenheiten aus. Der Souverän des Systems ist ebenfalls anwesend und ergreift das Wort, um diese Erklärungen zu bestätigen.
(622.2) 55:1.2 Ein morontieller Tempel hat drei Teile: Ganz in der Mitte befindet sich das Heiligtum des Paradies-Sohnes der Selbsthingabe. Zur Rechten befindet sich der Sitz des vormaligen Planetarischen Fürsten und jetzigen Planetarischen Souveräns; wenn dieser Lanonandek-Sohn im Tempel anwesend ist, ist er für die vergeistigteren Wesen der Welt sichtbar. Zur Linken befindet sich der Sitz des amtierenden Oberhauptes der dem Planeten zugeteilten Finalisten.
(622.3) 55:1.3 Obwohl von den planetarischen Tempeln gesagt worden ist, sie „kämen vom Himmel herab“, wird in Wirklichkeit kein Material vom Systemhauptsitz hertransportiert. Die Architektur jedes Tempels wird auf der Systemkapitale im Kleinen ausgeführt, und danach bringen die Morontiel-len Machtüberwacher die genehmigten Pläne auf den Planeten. Und hier machen sie sich nach genauen Vorschriften gemeinsam mit den Physischen Hauptüberwachern an den Bau des morontiellen Tempels.
(622.4) 55:1.4 Ein durchschnittlicher morontieller Tempel bietet Sitzgelegenheit für rund dreihunderttausend Zuschauer. Diese Gebäude dienen weder Anbetungs- oder Spielzwecken noch dem Empfang von Fernmeldungen; sie sind für die besonderen Zeremonien des Planeten bestimmt wie: Verbindungen mit dem Souverän des Systems oder mit den Allerhöchsten, besondere Zeremonien der Sichtbarmachung, die die persönliche Gegenwart von Geistwesen offenbaren, oder schweigende kosmische Kontemplation. Hier führen die Schulen für kosmische Philosophie ihre Graduierungsübungen durch, und ebenfalls hier wird den Sterblichen der Welt die planetarische Anerkennung für ihre hohen Leistungen auf sozialem Gebiet oder für andere hervorragende Werke zuteil.
(622.5) 55:1.5 Der morontielle Tempel dient auch als Versammlungsort, um der Entrückung lebender Sterblicher in die morontielle Existenz beizuwohnen. Weil der Tempel der Entrückung aus morontiellem Material besteht, wird er durch die strahlende Herrlichkeit des verzehrenden Feuers nicht zerstört, das den physischen Körper der Sterblichen, die ihre endgültige Fusion mit dem göttlichen Justierer erleben, so vollkommen vernichtet. Auf einer großen Welt ist dieses Abschieds-Aufleuchten beinah ununterbrochen, und mit der Zunahme der Entrückungen werden in verschiedenen Planetengegenden zusätzliche morontielle Heiligtümer des Lebens errichtet. Vor nicht langer Zeit weilte ich auf einer Welt weit im Norden, auf der fünfundzwanzig morontielle Heiligtümer funktionierten.
(622.6) 55:1.6 Auf noch nicht im Licht und Leben verankerten Planeten ohne morontielle Tempel finden diese Fusionsblitze manchmal in der planetarischen Atmosphäre statt, in die hinauf der materielle Körper des zu Entrückenden durch die Mittler-Geschöpfe und die physischen Überwacher gehoben wird.
(623.1) 55:2.1 Der natürliche physische Tod ist für die Menschen nichts Unvermeidliches. Die fortgeschrittenen evolutionären Wesen, Bürger der Endära des Lichts und Lebens, sterben in ihrer Mehrzahl nicht; sie werden direkt aus dem irdischen Leben in die morontielle Existenz entrückt.
(623.2) 55:2.2 Diese Erfahrung der Entrückung aus dem materiellen Leben in den morontiellen Zustand — die Fusion der unsterblichen Seele mit dem innewohnenden Justierer — nimmt an Häufigkeit im Maße des evolutionären Fortschritts des Planeten zu. Zuerst erreichen in jedem Zeitalter nur einige wenige Sterbliche die zur Entrückung erforderlichen Ebenen geistigen Fortschritts, aber mit dem Beginn der aufeinander folgenden Zeitalter der Lehrersöhne ereignen sich immer mehr Fusionen mit dem Justierer, bevor das immer länger dauernde Leben dieser fortgeschrittenen Sterblichen zu Ende geht; und bis zur Zeit der Endmission der Lehrersöhne ist etwa ein Viertel dieser prächtigen Sterblichen vom Tod befreit.
(623.3) 55:2.3 In der späteren Ära des Lichts und Lebens spüren die Mittler-Geschöpfe oder ihre Mitarbeiter, wenn sich ihr Schützling dem Zustand einer wahrscheinlichen Vereinigung der Seele mit dem Justierer nähert, und lassen es die Schicksalshüter wissen, die ihrerseits die Finalistengruppe, welcher der Sterbliche unterstellt ist, darüber unterrichten; darauf ergeht an diesen ein Aufruf des Planetarischen Souveräns, all seine planetarischen Bindungen zu lösen, sich von seiner Heimatwelt zu verabschieden und zum inneren Tempel des Planetarischen Souveräns zu begeben, um dort auf den morontiellen Transit, den Entrückungsblitz, zu warten, der ihn aus dem materiellen Evolutionsreich auf die morontielle Ebene vorgeistigen Fortschritts versetzen wird.
(623.4) 55:2.4 Nachdem sich die Familie, die Freunde und Arbeitskameraden eines solchen Fusionskandidaten im morontiellen Tempel eingefunden haben, verteilen sie sich rund um die zentrale Estrade, auf der die auf die Fusion Wartenden ruhen und sich nun mit ihren versammelten Freunden frei unterhalten. Zwischen beiden Gruppen bildet sich alsdann ein Kreis aus himmlischen Persönlichkeiten, um die materiellen Sterblichen vor der Wirkung der Energien zu schützen, die im Augenblick des „Lebensblitzes“ auftreten, der solch einen Aufstiegskandidaten von den Fesseln des materiellen Fleisches befreit und dabei für diesen evolutionären Sterblichen genau dasselbe tut, was der Tod für jene tut, die er vom Fleisch befreit.
(623.5) 55:2.5 In dem weiträumigen Tempel können sich gleichzeitig viele Anwärter auf die Fusion versammeln. Welch ein wunderschöner Anlass, wenn sich die Sterblichen in dieser Weise zusammenfinden, um dem Aufstieg ihrer Lieben in geistigen Flammen beizuwohnen, und welch ein Kontrast zu jenen früheren Zeitaltern, als die Sterblichen ihre Toten den irdischen Elementen überantworten mussten! An die Stelle der für die früheren Epochen menschlicher Entwicklung so typischen Szenen des Weinens und Wehklagens sind jetzt ekstatische Freude und sublimer Enthusiasmus getreten, wenn diese Gott kennenden Sterblichen sich vorübergehend von ihren Liebsten verabschieden und durch das geistige Feuer verzehrender Größe und aufsteigender Herrlichkeit aus ihrem Menschenkreis weggehoben werden. Auf im Licht und Leben verankerten Welten sind „Trauerfeiern“ Gelegenheiten höchster Freude, tiefer Befriedigung und unaussprechlicher Hoffnung.
(623.6) 55:2.6 Die Seelen dieser fortschreitenden Sterblichen sind immer stärker von Glauben, Hoffnung und Gewissheit erfüllt. Der Geist, der die um den Entrückungsschrein Versammelten durchdringt, gleicht etwa demjenigen von fröhlichen Freunden und Verwandten, die an der Diplomfeier eines ihrer Kameraden teilnehmen oder zusammenkommen, um der großen Ehrung eines der ihren beizuwohnen. Und es wäre entschieden eine große Hilfe, wenn die weniger fortgeschrittenen Sterblichen lernen könnten, den natürlichen Tod ähnlich heiteren und leichten Gemütes zu betrachten.
(624.1) 55:2.7 Nach dem Fusionsblitz können die sterblichen Zuschauer nichts mehr von ihren entrückten Gefährten sehen. Die entrückten Seelen begeben sich durch Justierertransit direkt nach der Auferstehungshalle der ihnen zukommenden morontiellen Schulungswelt. Die ganze Abwicklung der Entrückung lebendiger menschlicher Wesen auf die morontiellen Welten untersteht einem Erzengel, der dem Planeten an dem Tag, da dieser in das Licht und Leben eintrat, zugeteilt wurde.
(624.2) 55:2.8 Wenn eine Welt das vierte Stadium des Lichts und Lebens erreicht hat, verlassen mehr als die Hälfte der Sterblichen den Planeten durch Entrückung aus der Mitte der Sterblichen. Die Häufigkeit des Todes geht kontinuierlich zurück, aber ich kenne kein System, dessen bewohnte Welten, auch wenn seit langem im Leben verankert, vom Tod als Mittel, den Banden des Fleisches zu entrinnen, völlig frei sind. Also müssen, bis ein so hoher Grad planetarischer Entwicklung allgemein erreicht ist, die morontiellen Schulungswelten des Lokaluniversums als Sphären der Erziehung und Kultur für die sich entwickelnden morontiellen Aufsteiger weiterhin im Dienst bleiben. Die Ausmerzung des Todes ist theoretisch möglich, aber nach meinen Beobachtungen ist sie noch nie eingetreten. Vielleicht kann ein solcher Zustand in den in ferner Zukunft liegenden Zeiten der aufeinander folgenden Epochen des siebenten planetarischen Stadiums des Lichts und Lebens erreicht werden.
(624.3) 55:2.9 Die entrückten Seelen der blühenden Zeitalter von verankerten Sphären brauchen die Residenzwelten nicht zu durchlaufen. Ebenso wenig halten sie sich als Studenten auf den morontiellen Welten des Systems oder der Konstellation auf. Sie durchlaufen keine einzige der früheren Etappen des morontiellen Lebens. Sie sind die alleinigen aufsteigenden Sterblichen, die den morontiellen Übergang von der materiellen Existenz zum halbgeistigen Zustand praktisch umgehen. Solche vom Sohn erfassten Sterblichen machen ihre ersten Erfahrungen der aufsteigenden Laufbahn in den Diensten der den Universumshauptsitz umgebenden Welten des Fortschritts. Und von diesen Studienwelten Salvingtons aus gehen sie als Lehrer zurück auf die Welten, die sie übersprungen haben. Danach streben sie auf dem vorgezeichneten Pfad menschlichen Aufstiegs nach innen dem Paradies entgegen.
(624.4) 55:2.10 Könntet ihr doch nur einen Planeten besuchen, der sich in einem fortgeschrittenen Entwicklungsstadium befindet! Ihr würdet dann rasch verstehen, weshalb die aufsteigenden Sterblichen in unterschiedlicher Weise auf den Residenz- und höheren morontiellen Welten aufgenommen werden müssen. Ihr würdet augenblicklich begreifen, dass von so hoch entwickelten Sphären herkommende Wesen bereit sind, ihren Aufstieg zum Paradies viel weiter oben fortzusetzen als durchschnittliche Sterbliche, die aus gestörten und rückständigen Welten wie Urantia eintreffen.
(624.5) 55:2.11 Was für eine Entwicklungsstufe menschliche Wesen vor dem Aufstieg auf die morontiellen Welten auf ihrem Planeten auch immer erreicht haben, die sieben Residenzwelten bieten ihnen reiche Gelegenheit, um als Lehrer-Studenten Erfahrung in allem zu sammeln, was sie wegen des Entwicklungsstadiums ihrer Heimatplaneten nicht hatten erleben können.
(624.6) 55:2.12 Das Universum ist unfehlbar in der Anwendung dieser ausgleichenden Techniken, die sicherstellen sollen, dass kein Aufsteiger irgendetwas für seine Aufstiegserfahrung Wesentliches entbehren muss.
(624.7) 55:3.1 Während dieses Zeitalters des Lichts und Lebens blüht die Welt unter der väterlichen Herrschaft des Planetarischen Souveräns immer mehr auf. Die Welten schreiten jetzt unter dem Antrieb einer einzigen Sprache, einer einzigen Religion und — auf normalen Sphären — einer einzigen Rasse voran. Aber dieses Zeitalter ist nicht vollkommen. Solche Welten besitzen immer noch gut ausgerüstete Spitäler, Heime zur Krankenbetreuung. Die Probleme der Behandlung von Unfallverletzungen und unvermeidlichen Gebrechen, die den Zerfall des hohen Alters und die Störungen der Senilität begleiten, bestehen weiter. Weder ist die Krankheit gänzlich besiegt, noch sind die Tiere der Erde völlig gezähmt worden; aber solche Welten sind wie das Paradies im Vergleich zu den frühen Zeiten des primitiven Menschen vor dem Zeitalter des Planetarischen Fürsten. Wenn ihr plötzlich auf einen Planeten dieser Entwicklungsstufe versetzt werden könntet, würdet ihr eine solche Welt instinktiv als Himmel auf Erden beschreiben.
(625.1) 55:3.2 Die menschliche Führung der materiellen Angelegenheiten funktioniert während dieses Zeitalters relativen Fortschritts und relativer Vollkommenheit weiter. Die öffentlichen Aktivitäten einer Welt im ersten Stadium des Lichts und Lebens, die ich kürzlich besuchte, wurden durch die Technik des Zehnten finanziert. Jeder erwachsene Arbeiter — und alle körperlich leistungsfähigen Bürger verrichteten irgendeine Arbeit — zahlte zehn Prozent seines Einkommens oder Gewinns an den Fiskus, der sie wie folgt verwendete:
(625.2) 55:3.3 1. Drei Prozent wurden für die Förderung der Wahrheit ausgegeben — für Wissenschaft, Erziehung und Philosophie.
(625.3) 55:3.4 2. Drei Prozent wurden für die Schönheit bereitgestellt — für Spiel, gesellschaftliche Freizeitaktivitäten und Kunst.
(625.4) 55:3.5 3. Drei Prozent wurden der Güte gewidmet — sozialem Dienst, Altruismus und Religion.
(625.5) 55:3.6 4. Ein Prozent ging an die Reserven der Versicherungen gegen das Risiko von Arbeitsunfähigkeit wegen Unfalls, Krankheit, hohen Alters oder unvermeidbarer Katastrophen.
(625.6) 55:3.7 Die Bodenschätze dieses Planeten wurden als sozialer Besitz verwaltet, als Eigentum der Gemeinschaft.
(625.7) 55:3.8 Auf dieser Welt war die Verleihung des Ordens des „höchsten Dienstes“ die größte Ehre, die einem Bürger widerfahren konnte, und der einzige im morontiellen Tempel überreichte Anerkennungsgrad. Mit dieser Anerkennung wurden solche bedacht, die sich lange auf irgendeinem Gebiet übermaterieller Entdeckung oder planetarischen sozialen Dienstes hervorgetan hatten.
(625.8) 55:3.9 Die Mehrzahl der sozialen und administrativen Posten wurde gemeinsam von einem Mann und einer Frau versehen. Auch der meiste Unterricht wurde gemeinsam erteilt; ebenso waren alle Vertrauensposten des Gerichtswesens mit solchen zusammenarbeitenden Paaren besetzt.
(625.9) 55:3.10 Auf diesen herrlichen Welten ist die Zeit des Kindergebärens kurz bemessen. Es ist nicht glücklich, wenn zwischen den Kindern einer Familie zu große Altersabstände bestehen. Wenn ihre Geburten nahe beieinander liegen, können die Kinder viel mehr zu ihrer gegenseitigen Erziehung beitragen. Und auf diesen Welten werden sie in wunderbarer Weise geschult durch die auf Wetteifer aufbauenden Systeme begeisterten Strebens in den fortgeschrittenen Bereichen und Abteilungen verschiedenster Tätigkeiten, die auf die Meisterschaft in Wahrheit, Schönheit und Güte hinzielen. Aber keine Angst! auch diese verherrlichten Welten bergen Übles in Fülle — wirkliches und potentielles — das bei der Wahl zwischen Wahrheit und Irrtum, Gut und Böse, Sünde und Rechtschaffenheit stimulierend wirkt.
(625.10) 55:3.11 Immerhin ist mit der sterblichen Existenz auf einem solch fortgeschrittenen evolutionären Planeten ein sicherer, unvermeidlicher Tribut verbunden. Wenn eine Welt sich über das dritte Stadium des Lichts und Lebens hinausentwickelt, ist allen Aufsteigern bestimmt, vor Erreichen des Kleinen Sektors auf einem Planeten, der ein früheres Evolutionsstadium durchläuft, eine zeitlich begrenzte Aufgabe zu übernehmen.
(626.1) 55:3.12 Jedes der aufeinderfolgenden Zeitalter kann auf allen Gebieten planetarischen Strebens immer höhere Leistungen vorweisen. Im Eingangszeitalter des Lichts wurde die Wahrheitsoffenbarung so weit ausgedehnt, dass sie die Funktionsweise des Universums der Universen umfasste, während das Gottheitsstudium des zweiten Zeitalters versucht, sich die vielgestaltige Vorstellung von Wesen, Sendung, Wirken, Zusammenschlüssen, Ursprung und Bestimmung der Schöpfersöhne, der ersten Ebene des Siebenfachen Gottes, anzueignen.
(626.2) 55:3.13 Ein recht gut im Licht und Leben verankerter Planet von der Größe Urantias besäße rund hundert untergeordnete Verwaltungszentren. Diesen stünde eine der folgenden Gruppen von qualifizierten Verwaltern vor:
(626.3) 55:3.14 1. Junge Materielle Söhne und Töchter, die vom Systemhauptsitz hergesandt wurden, um als Helfer der regierenden Adam und Eva zu wirken.
(626.4) 55:3.15 2. Die Nachkommen des halbsterblichen Mitarbeiterstabs des Planetarischen Fürsten, die auf bestimmten Welten im Hinblick auf solche und ähnliche Verantwortlichkeiten gezeugt wurden.
(626.5) 55:3.16 3. Die direkten planetarischen Nachkommen Adams und Evas.
(626.6) 55:3.17 4. Materialisierte und vermenschlichte Mittler-Geschöpfe.
(626.7) 55:3.18 5. Sterbliche Anwärter auf die Fusion mit dem Justierer, die auf ihren eigenen Wunsch hin — auf Befehl des Personifizierten Justierers und Oberhauptes seiner Ordnung im Universum — von der Entrückung ausgenommen werden, um auf dem Planeten weiterhin bestimmte wichtige administrative Stellungen bekleiden zu können.
(626.8) 55:3.19 6. Besonders ausgebildete Sterbliche aus den planetarischen Verwaltungsschulen, denen im morontiellen Tempel auch der Orden des höchsten Dienstes verliehen wurde.
(626.9) 55:3.20 7. Bestimmte durch Wahl erkorene Kommissionen von drei hochqualifizierten Bürgern, die manchmal auf Anweisung des Planetarischen Souveräns aufgrund ihrer besonderen Fähigkeit von der Bürgerschaft gewählt werden, um in diesem planetarischen Sektor eine bestimmte nützliche Aufgabe zu übernehmen.
(626.10) 55:3.21 Das große Hindernis, dem sich Urantia auf dem Weg zur hohen planetarischen Bestimmung des Lichts und Lebens gegenübersieht, bilden die Probleme der Krankheit, der Degeneration, des Kriegs, der vielfarbigen Rassen und der Vielsprachigkeit.
(626.11) 55:3.22 Keine evolutionäre Welt kann hoffen, sich über das erste Stadium der Verankerung im Licht und Leben hinauszuentwickeln, solange sie nicht zu einer einzigen Sprache, einer einzigen Religion und einer einzigen Philosophie gefunden hat. Die Zugehörigkeit zu einer einzigen Rasse erleichtert eine solche Leistung außerordentlich, aber die vielen Völker Urantias schließen das Erreichen höherer Stadien nicht aus.
(626.12) 55:4.1 In den aufeinander folgenden Stadien festgegründeter Existenz machen die bewohnten Welten wunderbare Fortschritte unter der weisen und einfühlsamen Verwaltung des Freiwilligenkorps der Finalität, jener Aufsteiger, die das Paradies erreicht haben und zurückgekommen sind, um ihren irdischen Brüdern beizustehen. Diese Finalisten arbeiten aktiv mit den Lehrersöhnen der Trinität zusammen, aber sie beginnen sich nicht eher wirklich an den Angelegenheiten einer Welt zu beteiligen, als bis der morontielle Tempel auf Erden erscheint.
(626.13) 55:4.2 Nach der förmlichen Aufnahme des planetarischen Wirkens des Finalitätskorps ziehen sich die himmlischen Heerscharen mehrheitlich zurück. Aber die seraphischen Schicksalshüter versehen weiterhin ihren persönlichen Dienst bei den im Licht vorrückenden Sterblichen; tatsächlich kommen diese Engel während der ganzen Zeitalter des Lichts und Lebens in stets wachsender Zahl an, da immer größere Gruppen menschlicher Wesen während ihres planetarischen Lebens den dritten kosmischen Kreis koordinierten menschlichen Vollbringens erreichen.
(627.1) 55:4.3 Das ist nur die erste der sukzessiven administrativen Anpassungen, die die Entfaltung der aufeinander folgenden Zeitalter immer strahlenderen Vollbringens begleiten, während die bewohnten Welten vom ersten zum siebenten Stadium gefestigter Existenz vorrücken.
(627.2) 55:4.4 1. Das erste Stadium des Lichts und Lebens. Eine Welt in diesem anfänglichen gefestigten Stadium wird von drei Herrschern verwaltet:
(627.3) 55:4.5 a. Vom Planetarischen Souverän, dem in diesem Stadium ein Lehrersohn der Trinität als Berater zur Seite steht, höchstwahrscheinlich das Oberhaupt des letzten Korps dieser Söhne, das auf dem Planeten gewirkt hatte.
(627.4) 55:4.6 b. Vom Oberhaupt des planetarischen Finalistenkorps.
(627.5) 55:4.7 c. Von Adam und Eva, die zusammen als Einiger der doppelten Führerschaft des Souveränen Fürsten und des Finalisten-Oberhauptes wirken.
(627.6) 55:4.8 Die erhöhten und befreiten Mittler-Geschöpfe dienen den seraphischen Hütern und den Finalisten als Interpreten. Eine der letzten Handlungen, die die Lehrersöhne der Trinität auf ihrer Endmission vornehmen, besteht darin, die Mittler der Welt zu befreien und sie zum fortgeschrittenen planetarischen Status zu befördern (oder in diesem zu bestätigen), indem sie ihnen verantwortungsvolle Stellungen in der neuen Verwaltung der gefestigten Sphäre übertragen. Im menschlichen Sehvermögen sind inzwischen derartige Veränderungen eingetreten, dass die Sterblichen jetzt ihre vormals unsichtbaren Vettern der frühen Adamischen Herrschaft erkennen können. Dies wird möglich durch die letzten Entdeckungen der Physikwissenschaft verbunden mit den erweiterten Funktionen der Physischen Hauptüberwacher.
(627.7) 55:4.9 Der Systemsouverän ist befugt, die Mittler-Geschöpfe jederzeit nach dem ersten gefestigten Stadium zu entlassen, so dass sie mit Hilfe der Lebensbringer und physischen Überwacher auf der morontiellen Ebene vermenschlicht werden können und nach Empfang eines Justierers ihren Aufstieg zum Paradies in Angriff nehmen können.
(627.8) 55:4.10 Im dritten und in den folgenden Zeitaltern sind einige Mittler immer noch tätig, hauptsächlich als Kontaktpersönlichkeiten für die Finalisten, aber mit jedem neuen Stadium des Lichts und Lebens ersetzen neue Ordnungen von Verbindungswesen die Mittler weitgehend; nur sehr wenige von ihnen bleiben über das vierte Lichtstadium hinaus. Das siebente Stadium erblickt das Kommen der ersten absoniten dienenden Wesen aus dem Paradies, die den Dienst gewisser Universumsgeschöpfe übernehmen.
(627.9) 55:4.11 2. Das zweite Stadium des Lichts und Lebens. Diese Epoche der Welten ist durch die Ankunft eines Lebensbringers gekennzeichnet, der zum freiwilligen Berater der planetarischen Herrscher in allen Fragen wird, welche die weiteren Anstrengungen zur Reinigung und Stabilisierung der sterblichen Rasse betreffen. Auf diese Weise nehmen die Lebensbringer aktiven Anteil an der ferneren Evolution der menschlichen Rasse — auf physischem, sozialem und wirtschaftlichem Gebiet. Und dann gehen sie in ihrer steuernden Tätigkeit dazu über, die menschliche Rasse noch mehr zu reinigen durch drastische Eliminierung von zurückgebliebenen fortlebenden Überresten, die über ein minderwertiges Potential intellektueller, philosophischer, kosmischer und geistiger Natur verfügen. Sie, die das Leben planen und auf einer bewohnten Welt einpflanzen, haben volle Kompetenz, die Materiellen Söhne und Töchter zu beraten, die ihrerseits über die volle und unbestrittene Autorität verfügen, die sich entwickelnde Rasse von allen schädlichen Einflüssen zu reinigen.
(627.10) 55:4.12 Vom zweiten Lichtstadium eines Planeten an und während seiner ganzen folgenden Laufbahn dienen die Lehrersöhne den Finalisten als Berater. Auf solchen Missionen dienen sie als Freiwillige und nicht als Beauftragte; und sie dienen ausschließlich dem Finalistenkorps, außer die Planetarischen Adam und Eva dürften sie mit Einwilligung des Systemsouveräns als Berater in Anspruch nehmen.
(628.1) 55:4.13 3. Das dritte Stadium des Lichts und Lebens. Während dieser Epoche gelangen die bewohnten Welten zu einer neuen Würdigung der Ältesten der Tage, der zweiten Phase des Siebenfachen Gottes, und die Repräsentanten dieser Superuniversumslenker treten in eine neue Beziehung zur planetarischen Verwaltung.
(628.2) 55:4.14 Mit jedem folgenden Zeitalter verankerter Existenz weitet sich das Wirkungsfeld der Finalisten aus. Es herrscht eine enge Arbeitsgemeinschaft zwischen den Finalisten, den Abendsternen (den Überengeln) und den Lehrersöhnen der Trinität.
(628.3) 55:4.15 In diesem oder im nächsten Zeitalter tritt ein von einem Quartett dienender Geiste unterstützter Lehrersohn der Trinität an die Seite des aus Wahlen hervorgegangenen sterblichen Regierungschefs, der jetzt Partner des Planetarischen Souveräns bei der gemeinsamen Verwaltung der Weltangelegenheiten wird. Diese sterblichen Regierungschefs dienen während fünfundzwanzig Jahren planetarischer Zeit, und ebendiese neue Entwicklung macht es den Planetarischen Adam und Eva leicht, während der folgenden Zeitalter den Abschied von der Welt zu erlangen, der sie so lange gedient haben.
(628.4) 55:4.16 Das Quartett dienender Geiste besteht aus dem seraphischen Oberhaupt der Sphäre, dem sekoraphischen Ratgeber des Superuniversums, dem Erzengel der Entrückungen und dem Omniaphen, der als persönlicher Vertreter der auf dem Systemhauptsitz stationierten Zugeteilten Wache amtet. Aber diese Berater bieten ihre Hilfe nie an, wenn man sie nicht darum angeht.
(628.5) 55:4.17 4. Das vierte Stadium des Lichts und Lebens. Die Lehrersöhne der Trinität erscheinen auf den Welten in neuen Rollen. Begleitet von ihren Helfern, den seit langem mit ihrer Ordnung verbundenen durch Geschöpfe trinitisierten Söhnen, kommen sie jetzt als freiwillige Ratgeber des Planetarischen Souveräns und seiner Mitarbeiter auf die Welten. Solche Paare — trinitisierte Paradies-Havona-Söhne und durch Aufsteiger trinitisierte Söhne — stellen unterschiedliche universelle Sichtweisen und verschiedene persönliche Erfahrungen dar, die den planetarischen Gebietern äußerst hilfreich sind.
(628.6) 55:4.18 Nach diesem Zeitalter können die Planetarischen Adam und Eva den Souveränen Schöpfersohn jederzeit um Entbindung von ihren planetarischen Pflichten bitten, um mit ihrem Aufstieg zum Paradies zu beginnen; oder aber sie können weiterhin auf dem Planeten verbleiben als Leiter der neu in Erscheinung tretenden Ordnung einer immer vergeistigteren Gesellschaft fortgeschrittener Sterblicher, die sich um das Verständnis der philosophischen Lehren der Finalisten bemühen, wie die Leuchtenden Abendsterne sie ihnen auslegen. Diese sind nun den Welten zugeteilt, um paarweise mit den Sekonaphim vom Hauptsitz des Superuniversums zusammenzuarbeiten.
(628.7) 55:4.19 Die Finalisten sind hauptsächlich damit beschäftigt, die neuen, übermateriellen Aktivitäten der Gesellschaft einzuweihen — soziale, kulturelle, philosophische, kosmische und geistige. Soviel wir wahrnehmen können, werden sie dieses Amt bis weit in die siebente Epoche evolutionärer Stabilität hinein ausüben, bis sie dann möglicherweise ausziehen, um im Äußeren Raum zu dienen. Wir vermuten, dass hernach absonite Wesen aus dem Paradies ihren Platz einnehmen werden.
(628.8) 55:4.20 5. Das fünfte Stadium des Lichts und Lebens. Die Neuanpassungen dieses Stadiums verankerter Existenz betreffen fast ausschließlich die physischen Bereiche und beschäftigen in erster Linie die Physischen Hauptüberwacher.
(628.9) 55:4.21 6. Das sechste Stadium des Lichts und Lebens erblickt die Entwicklung neuer Funktionen der Verstandeskreise der Welt. Kosmische Weisheit scheint zum festen Bestandteil der universalen Verstandesvergabe zu werden.
(628.10) 55:4.22 7. Das siebente Stadium des Lichts und Lebens. Schon früh in der siebenten Epoche gesellt sich zum Lehrersohn der Trinität, der den Planetarischen Souverän berät, ein von den Ältesten der Tage entsandter freiwilliger Ratgeber, und später erhalten beide noch Verstärkung durch einen dritten Ratgeber, der vom Supremen Vollzieher des Superuniversums herkommt.
(629.1) 55:4.23 Während dieser Epoche, wenn nicht schon früher, werden Adam und Eva immer aus ihren planetarischen Pflichten entlassen. Wenn im Finalistenkorps ein Materieller Sohn vorhanden ist, wird er unter Umständen zum Mitarbeiter des sterblichen Regierungschefs, und manchmal ist es auch ein Melchisedek, der sich bereit erklärt, in dieser Eigenschaft zu wirken. Wenn sich unter den Finalisten ein Mittler befindet, werden alle auf dem Planeten verbliebenen Mitglieder dieser Ordnung augenblicklich befreit.
(629.2) 55:4.24 Nachdem die Planetarischen Adam und Eva die Befreiung von ihrem ganze Zeitalter währenden Amt erwirkt haben, können sie folgende Laufbahnen einschlagen:
(629.3) 55:4.25 1. Sie können die Entlassung aus dem planetarischen Dienst erlangen und vom Universumshauptsitz aus unverzüglich zu ihrer Paradies-Laufbahn aufbrechen, nachdem sie am Ende ihrer morontiellen Erfahrung Gedankenjustierer erhalten haben.
(629.4) 55:4.26 2. Sehr oft empfangen die Planetarischen Adam und Eva bereits Gedankenjustierer, während sie noch auf einer im Licht verankerten Welt dienen, und gleichzeitig mit ihnen empfangen einige ihrer importierten, reinblütigen Kinder, die sich für eine Zeitlang freiwillig zum planetarischen Dienst gemeldet haben, ebenfalls Justierer. In der Folge können sie alle zusammen zum Universumssitz gehen und dort ihre Paradies-Laufbahn beginnen.
(629.5) 55:4.27 3. Die Planetarischen Adam und Eva können sich — wie dies Materielle Söhne und Töchter aus der Systemkapitale tun — dafür entscheiden, sich für einen kurzen Aufenthalt auf die midsonite Welt zu begeben, um dort ihre Justierer zu empfangen.
(629.6) 55:4.28 4. Sie können sich dafür entschließen, auf den Hauptsitz des Systems zurückzukehren, um dort eine Zeitlang am höchsten Gerichtshof ein Amt auszuüben. Nach diesem Dienst erhalten sie Justierer und beginnen mit dem Aufstieg zum Paradies.
(629.7) 55:4.29 5. Sie können wählen, von ihren administrativen Pflichten weg auf ihre Heimatwelt zurückzukehren, um dort eine Weile als Lehrer zu dienen und nachher zur Zeit ihrer Verlegung auf den Universumssitz Justierer zu erhalten.
(629.8) 55:4.30 Während all dieser Epochen üben die importierten, helfenden Materiellen Söhne und Töchter auf die fortschreitende gesellschaftliche und wirtschaftliche Ordnung einen gewaltigen Einfluss aus. Sie sind potentiell unsterblich, wenigstens bis zu dem Zeitpunkt, da sie sich entschließen, sich zu vermenschlichen, Justierer zu erhalten und zum Paradies aufzusteigen.
(629.9) 55:4.31 Auf den evolutionären Welten muss sich ein Wesen vermenschlichen, um einen Gedankenjustierer zu erhalten. Alle aufsteigenden Mitglieder des Finalistenkorps der Sterblichen sind von Justierern bewohnt worden, mit welchen sie fusioniert haben, mit Ausnahme der Seraphim, und in diesen nimmt der Vater zum Zeitpunkt ihres Eintritts in das Korps durch eine andere Art von Geist Wohnung.
(629.10) 55:5.1 Sterbliche Geschöpfe, die auf einer von Sünde heimgesuchten, von Schlechtigkeit beherrschten, selbstsüchtigen, isolierten Welt wie Urantia leben, können sich kaum die physische Vollkommenheit, die intellektuellen Leistungen und die geistige Entwicklung vorstellen, die für die fortgeschrittenen Epochen der Evolution auf einer von Sünde freien Sphäre kennzeichnend sind.
(629.11) 55:5.2 Die fortgeschrittenen Stadien einer im Licht und Leben verankerten Welt stellen den Gipfel evolutionärer materieller Entwicklung dar. Auf diesen kultivierten Welten ist es mit dem Müßiggang und den Reibungen der früheren primitiven Zeitalter vorbei. Armut und soziale Ungleichheit haben sozusagen aufgehört, die Degeneration ist verschwunden, und selten wird Delinquenz beobachtet. Es gibt praktisch keine Geisteskrankheit mehr, und Schwachsinn ist eine Seltenheit.
(629.12) 55:5.3 Wirtschaftlich, gesellschaftlich und verwaltungstechnisch befinden sich diese Welten auf einer hohen Stufe der Vervollkommnung. Wissenschaft, Kunst und Industrie blühen, und die Gesellschaft ist ein störungslos arbeitender Mechanismus, der hohe materielle, intellektuelle und kulturelle Realisierungen erlaubt. Die Industrie ist weitgehend umgestellt worden, um den höheren Zielen einer so großartigen Zivilisation gerecht werden zu können. Das wirtschaftliche Leben einer solchen Welt ist ethisch geworden.
(630.1) 55:5.4 Der Krieg gehört der Geschichte an, und es gibt keine Armeen oder Polizeikräfte mehr. Die Regierung verschwindet schrittweise. Selbstbeherrschung bewirkt, dass von Menschen erlassene Gesetze hinfällig werden. Das Ausmaß ziviler Regierung und gesetzlicher Regelung steht in einem Zwischenstadium fortschreitender Zivilisation in umgekehrtem Verhältnis zur Sittlichkeit und Geistigkeit der Bürgerschaft.
(630.2) 55:5.5 Die Schulen werden sehr viel besser und widmen sich der Ausbildung des Verstandes und dem Wachstum der Seele. Die Kunstzentren sind von erlesener Art und die musikalischen Organisatio-nen wunderbar. Die Tempel der Anbetung mit den ihnen angegliederten Schulen der Philosophie und erfahrungsmäßigen Religion sind Schöpfungen der Größe und Erhabenheit. Ebenso sublim in der Einfachheit ihrer künstlerischen Ausstattung sind die Freilichtstadien für Anbetungsversammlungen.
(630.3) 55:5.6 Für Wettspiele, Humor und andere Phasen persönlichen oder kollektiven Vollbringens sind vielfältige und passende Einrichtungen vorhanden. Besonderes Merkmal der vom Geist des Wetteifers beherrschten Aktivitäten einer so hochkultivierten Welt sind die Anstrengungen von Einzelnen und Gruppen, in den Wissenschaften und Philosophien der Kosmologie Hervorragendes zu leisten. Literatur und Redekunst blühen, und die Sprache vermag es besser, Vorstellungen symbolisch zu erfassen und Ideen Ausdruck zu verleihen. Das Leben ist von erfrischender Einfachheit; der Mensch ist endlich dazu gelangt, einen hohen Stand mechanischer Entwicklung mit einer inspirierenden intellektuellen Leistung zu koordinieren, und er hat sie beide in den Schatten erworbener feinster Geistigkeit gestellt. Die Verfolgung des Glücks ist eine freudige und befriedigende Erfahrung.
(630.4) 55:6.1 Je weiter die Welten im verankerten Zustand des Lichts und Lebens fortschreiten, umso friedfertiger wird die Gesellschaft. Der Einzelne, obwohl nicht weniger unabhängig und um seine Familie bemüht, ist altruistischer und brüderlicher geworden.
(630.5) 55:6.2 Auf Urantia und in eurem Zustand könnt ihr den vorgerückten Stand und die fortschrittliche Natur der erleuchteten Rassen dieser vervollkommneten Welten kaum gebührend würdigen. Diese Menschen sind die Blüte der evolutionären Rassen. Aber solche Wesen sind immer noch Sterbliche; sie fahren fort zu atmen, zu essen, zu schlafen und zu trinken. Diese große Entwicklung ist noch nicht der Himmel, aber sie gibt einen erhabenen Vorgeschmack von den göttlichen Welten auf dem Weg zum Paradies.
(630.6) 55:6.3 Auf einer normalen Welt ist die biologische Tauglichkeit der sterblichen Rasse während der nachadamischen Epochen längst auf eine hohe Stufe gebracht worden; und nun geht die physische Evolution des Menschen von Zeitalter zu Zeitalter durch alle Ären des Lichts hindurch weiter. Seh- und Hörsinn erweitern sich. Die Bevölkerungszahl ist stationär geworden. Die Fortpflanzung wird entsprechend den planetarischen Erfordernissen und den angeborenen Erbanlagen gesteuert: Während dieses Zeitalters sind die Sterblichen eines Planeten in fünf bis zehn Gruppen eingeteilt, und den niedrigeren Gruppen ist erlaubt, nur halb so viele Kinder wie die höheren zu zeugen. Die fortlaufende Anhebung einer solch prachtvollen Rasse während der ganzen Ära des Lichts und Lebens ist weitgehend eine Sache selektiver Fortpflanzung jener Rasselinien, die überlegene Eigenschaften sozialer, philosophischer, kosmischer und geistiger Natur zeigen.
(630.7) 55:6.4 Wie in den früheren evolutionären Epochen kommen die Justierer weiterhin zu den Sterblichen, und mit dem Vergehen der Zeitalter gelingt es diesen immer besser, mit dem ihnen innewohnenden Vaterfragment in Verbindung zu treten. Während der embryonalen, vorgeistigen Entwicklungsstadien wirken die mentalen Hilfsgeiste immer noch. Der Heilige Geist und das Amt der Engel werden mit dem Durchlaufen der sukzessiven Epochen des Lebens im Licht sogar immer wirksamer. Im vierten Stadium des Lichts und Lebens scheinen die fortgeschrittenen Sterblichen einen beträchtlichen bewussten Kontakt mit der geistigen Gegenwart des Hauptgeistes zu erfahren, dem ihr Superuniversum unterstellt ist, während die Philosophie einer solchen Welt sich auf den Versuch konzentriert, die neuen Offenbarungen über den Supremen Gott zu verstehen. Über die Hälfte der menschlichen Bewohner von Planeten dieses fortgeschrittenen Zustands werden durch Entrückung von den Lebenden weg in das morontielle Dasein versetzt. Es ist wirklich so: „Das Alte vergeht; und siehe da, alle Dinge werden neu.“
(631.1) 55:6.5 Wir denken, dass die physische Evolution bis zum Ende der fünften Epoche des Lichts und Lebens ihre volle Entwicklung erreicht hat. Wir stellen fest, dass die oberen Grenzen der mit dem wachsenden menschlichen Verstand verknüpften geistigen Entwicklung durch jene Stufe von mitein-ander verbundenen morontiellen Werten und kosmischen Bedeutungen bestimmt sind, auf der die Fusion mit dem Justierer eintritt. Was aber die Weisheit betrifft, so vermuten wir, obwohl wir es nicht wirklich wissen, dass intellektuelle Entwicklung und Aneignung von Weisheit nie eine Grenze haben können. Auf einer Welt des siebenten Stadiums kann Weisheit die materiellen Potentiale erschöpfen, in die morontielle Erkenntnis eintreten und schließlich sogar von absoniter Größe kosten.
(631.2) 55:6.6 Wir beobachten, dass die Menschenwesen auf diesen hoch entwickelten und sich seit langem im siebenten Stadium befindenden Welten die Sprache des Lokaluniversums vollständig erlernen, bevor sie entrückt werden; und ich habe einige sehr alte Planeten besucht, auf denen Abandonter die älteren Sterblichen in der Sprache des Superuniversums unterwiesen. Und auf diesen Welten habe ich die Technik beobachtet, durch welche die absoniten Persönlichkeiten die Gegenwart der Finalisten im morontiellen Tempel offenbaren.
(631.3) 55:6.7 Das ist die Geschichte des wundervollen Ziels menschlichen Strebens auf den evolutionären Welten, und all das findet statt, noch bevor die Menschenwesen ihre morontielle Laufbahn antreten. Diese ganze großartige Entwicklung ist materiellen Sterblichen schon auf den bewohnten Welten möglich, dem allerersten Stadium jener endlosen und unbegreiflichen Laufbahn des Aufstiegs zum Paradies und des Erreichens der Göttlichkeit.
(631.4) 55:6.8 Aber könnt ihr euch überhaupt vorstellen, welcher Art die evolutionären Sterblichen sind, die von Welten heraufkommen, die seit langem in der siebenten Epoche des Lichts und Lebens verankert sind? Es sind solche, die direkt auf die morontiellen Welten der Lokaluniversums-Kapitale gehen, um dort mit ihrer aufsteigenden Laufbahn zu beginnen.
(631.5) 55:6.9 Könnten die Sterblichen des zerrissenen Urantia doch nur diese fortgeschritteneren, seit langem im Licht und Leben verankerten Welten sehen, sie würden die Weisheit des evolutionären Schöpfungsplanes nie mehr in Zweifel ziehen. Gäbe es keine Zukunft ewigen Geschöpfesfortschritts, so würden dennoch die großartigen evolutionären Leistungen der sterblichen Rassen auf solch stabilen Welten vervollkommneten Vollbringens vollauf die Erschaffung des Menschen auf den Planeten von Zeit und Raum rechtfertigen.
(631.6) 55:6.10 Wir fragen uns oft: Sollte das Große Universum die Stabilisierung im Licht und Leben erleben, wäre dann die Bestimmung seiner aufsteigenden bezaubernden Sterblichen wohl immer noch das Finalitätskorps? Aber wir wissen es nicht.
(631.7) 55:7.1 Diese Epoche dauert vom Erscheinen des morontiellen Tempels am neuen planetarischen Hauptsitz bis zu der Zeit der Verankerung des ganzen Systems im Licht und Leben. Dieses Zeitalter wird von den Lehrersöhnen der Trinität am Ende ihrer aufeinanderfolgenden Weltmissionen eröffnet, wenn der Planetarische Fürst auf Weisung und im persönlichen Beisein des Paradies-Sohnes der Selbsthingabe jener Sphäre zur Würde eines Planetarischen Souveräns erhoben wird. Gleichzeitig beginnen die Finalisten, aktiv an den planetarischen Angelegenheiten teilzunehmen.
(632.1) 55:7.2 Von außen betrachtet, scheinen die wirklichen Herrscher oder Leiter einer solchen im Licht und Leben verankerten Welt der Materielle Sohn und die Materielle Tochter, die Planetarischen Adam und Eva, zu sein. Die Finalisten bleiben unsichtbar, ebenso der Fürst-Souverän, außer er befinde sich im morontiellen Tempel. Die wirklichen, eigentlichen Oberhäupter des planetarischen Regimes sind deshalb der Materielle Sohn und die Materielle Tochter. Es ist das Wissen um diese Ordnung, das der Idee von Königen und Königinnen auf allen Welten des Universums solches Ansehen verliehen hat. Und Könige und Königinnen sind unter diesen idealen Umständen ein großer Erfolg, wenn eine Welt so hohe Persönlichkeiten damit beauftragen kann, im Namen noch höherer, aber unsichtbarer Gebieter zu handeln.
(632.2) 55:7.3 Wenn eure Welt dereinst diese Ära erreicht, wird ohne Zweifel Machiventa Melchisedek, jetzt stellvertretender Planetarischer Fürst von Urantia, den Sitz des Planetarischen Souveräns einnehmen; und seit langem vermutet man auf Jerusem, dass er dann von einem Sohn und einer Tochter Adams und Evas von Urantia begleitet sein wird, die jetzt auf Edentia als Mündel der Allerhöchsten Norlatiadeks zurückbehalten werden. Diese Kinder Adams könnten auf Urantia gemeinsam mit dem Melchisedek-Souverän in dieser Weise dienen, denn sie büßten vor fast 37 000 Jahren auf Urantia ihre Zeugungskraft ein, als sie ihre materiellen Körper aufgeben mussten, um nach Edentia überführt zu werden.
(632.3) 55:7.4 Dieses stabile Zeitalter dauert endlos weiter, bis jeder bewohnte Planet des Systems die Ära der Stabilität erreicht hat; und dann, wenn auch die jüngste der Welten — die letzte, die zum Licht und Leben vorstößt — darin während eines Jahrtausends der Systemzeit verankert gewesen ist, tritt das ganze System in den stabilisierten Zustand ein, und die einzelnen Welten werden in die Licht- und Lebensepoche des Systems geleitet.
(632.4) 55:8.1 Wenn ein ganzes System im Licht stabilisiert ist, wird eine neue Regierungsordnung eingeführt. Die Planetarischen Souveräne werden Mitglieder der Systemversammlung, und dieser neue Verwaltungskörper, der dem Vetorecht der Konstellationsväter unterworfen ist, besitzt höchste Autorität. Ein solches System bewohnter Welten regiert sich jetzt praktisch selbst. Auf der Hauptwelt wird die gesetzgebende Versammlung des Systems gegründet, in die jeder Planet zehn Vertreter entsendet. In den Systemkapitalen werden jetzt Gerichtshöfe geschaffen, und einzig Berufungen werden an den Universumssitz weiter gezogen.
(632.5) 55:8.2 Mit dem Eintritt des Systems in den stabilen Zustand wird die Zugeteilte Wache, Repräsentant des Supremen Vollziehers des Superuniversums, zum freiwilligen Ratgeber des höchsten Gerichtshofes des Systems und zum eigentlichen Vorsitzenden der neuen gesetzgebenden Versammlung.
(632.6) 55:8.3 Nach der Verankerung eines ganzen Systems im Licht und Leben hört das Kommen und Gehen der Systemsouveräne auf. Ein solcher Souverän bleibt jetzt für immer an der Spitze seines Systems. Hingegen wechseln die Assistenten des Souveräns wie in den früheren Zeitaltern.
(632.7) 55:8.4 Während dieser Epoche der Stabilisierung kommen zum ersten Mal Midsoniter von ihren Welten beim Universumssitz, um den gesetzgebenden Versammlungen und den Schiedsgerichten als Berater zu dienen. Diese Midsoniter unternehmen auch bestimmte Anstrengungen, um in den erzieherischen Unternehmungen, die sie zusammen mit den Finalisten betreuen, neue Mota-Bedeutungen supremen Wertes einzuführen. Was die Materiellen Söhne für die sterblichen Rassen biologisch taten, das tun jetzt die midsoniten Geschöpfe für diese geeinten und verherrlichten Menschenkinder auf den ewig fortschreitenden Gebieten der Philosophie und des vergeistigten Denkens.
(633.1) 55:8.5 Auf den bewohnten Welten werden die Lehrersöhne freiwillige Mitarbeiter der Finalisten, und dieselben Lehrersöhne begleiten die Finalisten auch auf die Residenzwelten, wenn diese Sphären nicht länger als abgestufte Empfangswelten benutzt werden, nachdem ein ganzes System im Licht und Leben zur Ruhe gekommen ist; wenigstens trifft das für die Zeit zu, wenn sich die ganze Konstellation so weit entwickelt hat. Aber es gibt in Nebadon keine so weit gediehenen Gruppen.
(633.2) 55:8.6 Wir haben keine Erlaubnis, die Art des Wirkens der Finalisten preiszugeben, welche die einer neuen Bestimmung zugeführten Residenzwelten leiten werden. Aber wir haben euch bereits mitgeteilt, dass es in den ganzen Universen mannigfaltige Typen intelligenter Geschöpfe gibt, die in diesen Schriften nicht beschrieben worden sind.
(633.3) 55:8.7 Und jetzt, da die Systeme dank den Fortschritten der sie bildenden Welten eines nach dem anderen die Lichtära betreten, kommt die Zeit, da auch das letzte System einer gegebenen Konstellation zur Stabilisierung gelangt und die Universumsverwalter — der Meistersohn, der Einiger der Tage und der Helle Morgenstern — auf der Kapitale der Konstellation eintreffen, um die Allerhöchsten zu unbeschränkten Herrschern über diese eben vervollkommnete Familie von einhundert gefestigten Systemen bewohnter Welten auszurufen.
(633.4) 55:9.1 Die Einigung einer ganzen Konstellation stabilisierter Systeme geht mit einer Neuverteilung der Regierungsautorität und mit Neuanpassungen in der Universumsverwaltung einher. Diese Epoche wird Zeuge von hoch entwickelten Leistungen auf jeder bewohnten Welt, aber ihr besonderes Kennzeichen sind Neuausrichtungen am Konstellationshauptsitz, indem sich sowohl die Beziehungen mit den Systemlenkern wie mit der Regierung des Lokaluniversums bedeutend verändern. Während dieses Zeitalters werden viele Konstellations- und Universumsaktivitäten auf die Systemkapitalen verlegt, und die Repräsentanten des Superuniversums treten in neue und innigere Beziehungen zu den Lenkern der Planeten, Systeme und Universen. Gleichzeitig mit dem Entstehen dieser neuen Verbindungen lassen sich gewisse Superuniversumsverwalter als freiwillige Berater der Allerhöchsten Väter in der Konstellationskapitale nieder.
(633.5) 55:9.2 Wenn eine Konstellation in dieser Weise im Licht verankert ist, hört die legislative Funktion auf, und an ihre Stelle tritt die von den Allerhöchsten geleitete Versammlung der Systemsouveräne. Zum ersten Mal verkehren diese Gruppen jetzt direkt mit der Regierung des Superuniversums in Angelegenheiten, die Havona und das Paradies betreffen. Im Übrigen bleibt die Konstellation wie zuvor mit dem Lokaluniversum verbunden. Von einem Stadium des Lebens im Licht zum anderen fahren die Univitatia fort, die morontiellen Welten der Konstellation zu verwalten.
(633.6) 55:9.3 Mit dem Vergehen der Zeitalter übernehmen die Konstellationsväter immer mehr einzelne administrative oder Regierungsfunktionen, die zuvor in der Universumskapitale konzentriert gewesen waren. Wenn solche geeinten Konstellationen das sechste Stadium der Stabilisierung erreichen, sind sie in eine Position beinah vollkommener Autonomie gelangt. Der Eintritt in das siebente Lichtstadium wird ohne Zweifel die Erhebung dieser Herrscher zur wahren Würde erleben, die ihr Name „die Allerhöchsten“ bedeutet. Die Konstellation wird dann praktisch direkt mit den Lenkern des Superuniversums verkehren, während sich die Regierung des Lokaluniversums erweitern wird, um die Verantwortung für neue Verpflichtungen im Großen Universum zu übernehmen.
(634.1) 55:10.1 Wenn ein ganzes Universum ins Licht und Leben eingeht, wird es bald einmal in die bestehenden superuniversellen Kreisläufe eingeschaltet, und die Ältesten der Tage verkünden die Bildung des supremen Rates unbeschränkter Autorität. Dieser neue regierende Körper besteht aus den hundert Getreuen der Tage, denen der Einiger der Tage vorsteht, und die erste Handlung dieses supremen Rates ist die Anerkennung der fortgesetzten Souveränität des Meister- und Schöpfersohnes.
(634.2) 55:10.2 An der Universumsverwaltung durch Gabriel und den Melchisedek-Vater ändert sich nichts. Der Rat unbeschränkter Autorität beschäftigt sich vor allem mit den neuen Problemen und neuen Bedingungen, die sich aus dem vorgerückten Status des Lichts und Lebens ergeben.
(634.3) 55:10.3 Der Assoziierte Inspektor mobilisiert jetzt alle Zugeteilten Wachen, um das Stabilisierungskorps des Lokaluniversums zu bilden und ersucht den Melchisedek-Vater, mit ihm zusammen dessen Leitung zu übernehmen. Und nun wird dem Dienst des Einigers der Tage zum ersten Mal ein Korps von Inspirierten Geisten der Trinität zugeteilt.
(634.4) 55:10.4 Mit der Konsolidierung eines ganzen Lokaluniversums im Licht und Leben beginnt eine tief greifende Neuordnung des gesamten Verwaltungsplans von den einzelnen bewohnten Welten bis zum Universumssitz. Zu den Systemen und Konstellationen hinunter werden neue Beziehungen hergestellt. Der Muttergeist des Lokaluniversums erfährt, wie sich ihre Beziehung zum Hauptgeist des Superuniversums um neue Verbindungen bereichert, und Gabriel stellt einen direkten Kontakt zu den Ältesten der Tage her, um bei Abwesenheit des Meistersohnes von der Hauptsitzwelt voll handlungsfähig zu bleiben.
(634.5) 55:10.5 Während dieses und der folgenden Zeitalter üben die Richtersöhne weiterhin ihre Funktion als Dispensationsrichter aus, während hundert dieser Avonal-Söhne des Paradieses in der Universumskapitale den hohen Rat des Hellen Morgensterns bilden. Später und auf Ersuchen der Systemsouveräne wird je einer dieser Richtersöhne höchster Ratgeber mit Sitz auf der Hauptwelt jedes Lokalsystems, bis das siebente Stadium der Einheit erreicht ist.
(634.6) 55:10.6 Während dieser Epoche dienen die Lehrersöhne der Trinität nicht nur den Planetarischen Souveränen als Ratgeber, sondern in Dreiergruppen ebenfalls den Konstellationsvätern. Und endlich finden diese Söhne auch ihren Platz im Lokaluniversum, denn zu dieser Zeit werden sie aus dem Zuständigkeitsbereich der Lokalschöpfung entlassen und dem Dienst des supremen Rates unbeschränkter Autorität zugeteilt.
(634.7) 55:10.7 Zum ersten Mal anerkennt jetzt das Finalistenkorps die Zuständigkeit einer ausserparadiesischen Autorität, nämlich diejenige des supremen Rates. Bis dahin hatten die Finalisten diesseits des Paradieses keine Aufsicht anerkannt.
(634.8) 55:10.8 Die Schöpfersöhne solcher im Licht beheimateter Universen verbringen einen großen Teil ihrer Zeit im Paradies und auf dessen Beiwelten und indem sie den zahlreichen Finalistengruppen, die überall in der Lokalschöpfung dienen, mit Rat zur Seite stehen. Dadurch findet die Menschennatur eines Michaels reichere Gelegenheit zu brüderlichem Zusammengehen mit den verherrlichten Finalisten-Sterblichen.
(634.9) 55:10.9 Vermutungen über die Funktion der Schöpfersöhne im Zusammenhang mit den äußeren Universen sind ganz und gar müßig. Aber wir alle ergehen uns von Zeit zu Zeit in solchen Spekulationen. Mit Erreichen dieses vierten Entwicklungsstadiums wird der Schöpfersohn in administrativer Hinsicht frei; die Göttliche Ministerin vermischt ihr Wirken immer mehr mit demjenigen des superuniversellen Hauptgeistes und des Unendlichen Geistes. Es scheint sich eine neue und sublime Beziehung zwischen dem Schöpfersohn, dem Schöpferischen Geist, den Abendsternen, den Lehrersöhnen und dem stets wachsenden Finalistenkorps zu entwickeln.
(635.1) 55:10.10 Wenn Michael je einmal Nebadon verlassen sollte, würde Gabriel ohne Zweifel zum obersten Verwalter mit dem Melchisedek-Vater als seinem Mitarbeiter. Zur selben Zeit würde allen Ordnungen von Dauerbürgern wie Materiellen Söhnen, Univitatia, Midsonitern, Susatia und mit dem Geist fusionierten Sterblichen ein neuer Status verliehen. Aber solange die Evolution weitergeht, werden die Seraphim und die Erzengel in der Universumsadministration gebraucht werden.
(635.2) 55:10.11 Hingegen sind wir von der Richtigkeit zweier unserer Mutmaßungen überzeugt: Wenn die Schöpfersöhne wirklich für die äußeren Universen bestimmt sind, werden die Göttlichen Ministerinnen sie zweifelsohne dahin begleiten. Ebenso sicher sind wir, dass die Melchisedeks in ihren Heimatuniversen bleiben werden. Wir halten dafür, dass die Melchisedeks bestimmt sind, in Regierung und Verwaltung der Lokaluniversen immer verantwortungsschwerere Rollen zu übernehmen.
(635.3) 55:11.1 Die Kleinen und Großen Sektoren des Superuniversums sind im Plan der Verankerung im Licht und Leben nicht direkt enthalten. Eine solche evolutionäre Entfaltung bezieht sich in erster Linie auf das Lokaluniversum als Einheit und betrifft nur die Komponenten dieses Lokaluniversums. Ein Superuniversum ist im Licht und Leben verankert, wenn alle Lokaluniversen, aus denen es sich zusammensetzt, zu dieser Vollkommenheit gelangt sind. Aber nicht eines der sieben Superuniversen hat auch nur annähernd eine solche Entwicklungsstufe erreicht.
(635.4) 55:11.2 Das Zeitalter des Kleinen Sektors. Soweit die Beobachtungen reichen, hat das fünfte Stabilisierungsstadium, dasjenige des Kleinen Sektors, allein mit dem physischen Status zu tun und mit der koordinierten Verankerung der hundert miteinander verbundenen Lokaluniversen in den bestehenden Kreisläufen des Superuniversums. Es scheint, dass außer den Machtzentren und ihren Mitarbeitern niemand von dieser Neuausrichtung der materiellen Schöpfung betroffen ist.
(635.5) 55:11.3 Das Zeitalter des Großen Sektors. Was das sechste Stadium oder dasjenige der Stabilisierung des Großen Sektors anbelangt, sind wir nur auf Vermutungen angewiesen, denn keiner von uns hat je ein solches Ereignis erlebt. Trotzdem können wir hinsichtlich administrativer und anderer Neuanpassungen vieles postulieren, was wahrscheinlich einen derart fortgeschrittenen Status bewohnter Welten und ihrer Universumsgruppierungen begleiten würde.
(635.6) 55:11.4 Aus der Tatsache, dass der Status des Kleinen Sektors mit koordiniertem physischem Gleichgewicht zu tun hat, schließen wir, dass die Einigung des Großen Sektors sich auf bestimmte neue intellektuelle Ebenen des Vollbringens beziehen wird, möglicherweise auf weit fortgeschrittene Leistungen in der supremen Verwirklichung kosmischer Weisheit.
(635.7) 55:11.5 Wir gelangen zu solchen Schlüssen bezüglich der Neuanpassungen, die wohl die Verwirklichung von bislang unerreichten Ebenen evolutionären Fortschritts begleiten würden, indem wir die Ergebnisse ebensolcher Vollbringungen auf individuellen Welten und in der Erfahrung von individuellen Sterblichen beobachten, die auf solchen älteren und hoch entwickelten Sphären wohnen.
(635.8) 55:11.6 Lasst uns klar machen, dass die Verwaltungsmechanismen und Regierungstechniken eines Universums oder Superuniversums die evolutionäre Entwicklung oder den geistigen Fortschritt eines einzelnen bewohnten Planeten oder irgendeines einzelnen, eine solche Sphäre bewohnenden Sterblichen in keiner Weise beschränken oder aufhalten können.
(635.9) 55:11.7 In einigen der älteren Universen finden wir Welten, die im fünften und sechsten Stadium des Lichts und Lebens ruhen — die in der siebenten Epoche sogar schon weit vorgerückt sind — deren Lokalsysteme aber noch nicht im Licht stabilisiert sind. Jüngere Planeten mögen die Einigung des Systems hinauszögern, aber das hindert den Fortschritt einer älteren und fortgeschrittenen Welt nicht im Geringsten. Ebenso wenig können umweltbedingte Begrenzungen — auch auf einer isolierten Welt nicht — das persönliche Vollbringen irgendeines individuellen Sterblichen aufhalten; Jesus von Nazareth hat vor über neunzehnhundert Jahren auf Urantia als ein Mensch unter Menschen den Status des Lichts und Lebens erreicht.
(636.1) 55:11.8 Durch die Beobachtung dessen, was auf Welten geschieht, die seit langem im Licht Leben verankert sind, gelangen wir zu recht zuverlässigen Schlüssen hinsichtlich dessen, was eintreten wird, wenn ein ganzes Superuniversum im Licht ruhen wird, selbst wenn wir das Ereignis der Stabilisierung der sieben Superuniversen nicht mit Sicherheit als gegeben annehmen können.
(636.2) 55:12.1 Wir können nicht bestimmt voraussagen, was geschehen würde, wenn ein Superuniversum im Licht verankert würde, weil ein solches Ereignis noch nie eingetreten ist. Den Lehren der Melchisedeks, denen nie widersprochen worden ist, entnehmen wir, dass in der gesamten Organisation und Verwaltung jeder Schöpfungseinheit von Zeit und Raum, von den bewohnten Welten bis hinauf zum Hauptsitz des Superuniversums, radikale Änderungen vorgenommen würden.
(636.3) 55:12.2 Es wird allgemein angenommen, dass es den sonst wie ungebundenen, durch Geschöpfe trinitisierten Söhnen in großer Zahl bestimmt ist, am Hauptsitz und in den Unterkapitalen des Superuniversums versammelt zu werden, vielleicht in Vorwegnahme der dereinstigen Ankunft von Wesen aus dem Äußeren Raum auf ihrem Weg nach Havona und dem Paradies; aber wir wissen es wirklich nicht.
(636.4) 55:12.3 Sollte ein Superuniversum im Licht und Leben verankert werden, würden unserer Meinung nach die jetzt als Berater wirkenden Uneingeschränkten Überwacher des Supremen zum hohen administrativen Körper am Hauptsitz des Superuniversums werden. Das sind jene Persönlichkeiten, die fähig sind, direkt mit den absoniten Verwaltern in Verbindung zu treten, die von diesem Zeitpunkt an im stabilisierten Superuniversum aktiv würden. Obwohl die Uneingeschränkten Überwacher seit langem in den fortgeschrittenen evolutionären Einheiten der Schöpfung als Berater wirken, übernehmen sie keine administrative Verantwortung, bevor die Autorität des Supremen Wesens souverän geworden ist.
(636.5) 55:12.4 Die Uneingeschränkten Überwacher des Supremen, die während dieser Epoche verstärkt wirken, sind weder endlich, noch absonit, ultim oder unendlich; sie sind Suprematie und verkörpern nur den Supremen Gott. Sie sind die Personifizierung der Suprematie von Zeit und Raum und wirken deshalb nicht in Havona. Sie wirken nur als supreme Einiger. Sie sind vielleicht an der Technik der universellen Reflexivität beteiligt, aber wir sind dessen nicht sicher.
(636.6) 55:12.5 Keiner von uns hat eine befriedigende Vorstellung von dem, was geschehen wird, wenn das Große Universum (die sieben von Havona abhängigen Superuniversen) vollständig im Licht und Leben ruhen wird. Dieses Ereignis wird zweifelsfrei in den Annalen der Ewigkeit seit Erscheinen des Zentraluniversums das tiefstschürfende Geschehen sein. Es gibt welche, die die Ansicht vertreten, dass das Supreme Wesen selber aus dem seine Geistperson umhüllenden Mysterium Havonas heraustreten und sich auf der Hauptwelt des siebenten Superuniversums als allmächtiger und erfahrungsmäßiger Souverän der vervollkommneten Schöpfungen von Zeit und Raum niederlassen wird. Aber wir wissen es wirklich nicht.
(636.7) 55:12.6 [Dargeboten von einem Mächtigen Botschafter, der vorübergehend dem Rat der Erzengel Urantias zugeteilt ist.]