(559.1) 49:0.1 ALLE von Sterblichen bewohnten Welten sind ihrem Ursprung und Wesen nach evolutionär. Diese Sphären sind die Brutstätte, die evolutionäre Wiege der sterblichen Rassen von Zeit und Raum. Jede Einzeletappe im aufsteigenden Leben ist eine richtige Schule der Einübung in das dann gerade bevorstehende Existenzstadium, und das gilt für jedes Stadium des fortschreitenden Aufstiegs des Menschen bis zum Paradies; es gilt ebenso sehr für des Sterblichen anfängliche Erfahrung auf einem evolutionären Planeten wie für die abschließende Melchisedek-Schule des Universumshauptsitzes, eine Schule, die von den aufsteigenden Sterblichen erst besucht wird, kurz bevor sie zur superuniversellen Ordnung hinüberwechseln und die geistige Existenz der ersten Stufe erreichen.
(559.2) 49:0.2 Grundsätzlich werden für die himmlische Verwaltung alle bewohnten Welten in Lokalsystemen zusammengefasst, und jedes dieser Lokalsysteme ist auf ungefähr eintausend evolutionäre Welten beschränkt. Diese Beschränkung gehorcht einer Verfügung der Ältesten der Tage, und sie nimmt nur Bezug auf wirkliche evolutionäre Planeten, auf denen Sterbliche mit Fortlebensstatus leben. Weder schließlich im Licht und Leben verankerte Welten noch Planeten im vormenschlichen Stadium der Lebensentwicklung werden zu dieser Gruppe gerechnet.
(559.3) 49:0.3 Satania selber ist ein unfertiges System, das nur 619 bewohnte Welten aufweist. Diese Planeten werden gemäß ihrer Registrierung als bewohnte Welten, als von Willensgeschöpfen bewohnte Welten, laufend nummeriert. So erhielt Urantia die Nummer 606 von Satania, was die sechshundertsechste Welt dieses Lokalsystems bedeutet, auf der der lange evolutionäre Lebensprozess im Auftreten menschlicher Wesen gipfelte. Es gibt sechsunddreißig unbewohnte Planeten, die sich dem Stadium der Lebensverleihung nähern, und mehrere werden jetzt für die Lebensbringer vorbereitet. Es gibt nahezu zweihundert Sphären, deren Entwicklung so verläuft, dass sie in den nächsten paar Millionen Jahren zur Ansiedlung des Lebens bereit sein werden.
(559.4) 49:0.4 Nicht alle Planeten eignen sich zur Beherbergung sterblichen Lebens. Kleine mit hoher axialer Rotationsgeschwindigkeit sind als Wohnungen für das Leben völlig ungeeignet. In mehreren der physischen Systeme Satanias sind die um die zentrale Sonne kreisenden Planeten zu groß, um bewohnt zu werden, da ihre große Masse eine drückende Schwerkraft ausübt. Viele von diesen enormen Sphären haben Satelliten, manchmal ein halbes Dutzend oder mehr, und diese Monde kommen an Größe derjenigen Urantias sehr nahe, so dass sie nahezu ideale Wohnbedingungen bieten.
(559.5) 49:0.5 Die älteste bewohnte Welt Satanias, Welt Nummer eins, ist Anova, einer von vierundvierzig Satelliten, die um einen enormen dunklen Planeten kreisen, aber dem unterschiedlichen Licht von drei Nachbarsonnen ausgesetzt sind. Anova befindet sich in einem fortgeschrittenen Stadium progressiver Zivilisation.
(559.6) 49:1.1 Die Universen von Zeit und Raum machen eine allmähliche Entwicklung durch; die Fortentwicklung des Lebens — des irdischen oder himmlischen — ist weder willkürlich noch magisch. Die kosmische Evolution ist nicht immer verständlich (vorhersagbar), aber sie ist in strengem Sinne nichtzufälliger Art.
(560.1) 49:1.2 Die biologische Einheit allen materiellen Lebens ist die protoplasmatische Zelle, der gemeinsame Verband chemischer, elektrischer und anderer grundlegender Ener-gien. Die chemischen Formeln sind in jedem System anders, und die Technik der Vermehrung der lebenden Zellen ist von einem Lokaluniversum zum anderen leicht verschieden, aber die Lebensbringer sind stets die lebendigen Katalysatoren, die die uranfänglichen Reaktionen des materiellen Lebens einleiten; sie sind die Auslöser der Energiekreisläufe der lebendigen Materie.
(560.2) 49:1.3 Alle Welten eines Lokalsystems zeigen eine unverkennbare physische Verwandtschaft; trotzdem hat jeder Planet seine eigene Lebensskala, denn keine zwei Welten stimmen in ihrer Pflanzen- und Tierwelt genau überein. Diese planetarischen Variationen in den Lebenstypen eines Systems gehen auf die Entscheidungen der Lebensbringer zurück. Aber diese Wesen sind weder kapriziös noch schrullenhaft; die Universen werden in Übereinstimmung mit Gesetz und Ordnung geführt. Die Gesetze Nebadons sind die göttlichen Erlasse Salvingtons, und die evolutionäre Lebensordnung Satanias steht im Einklang mit den evolutionären Urmustern Nebadons.
(560.3) 49:1.4 Die menschliche Entwicklung beruht grundsätzlich auf Evolution, aber der evolutionäre Prozess verläuft auf den verschiedenen Welten sehr unterschiedlich. Das Leben wird manchmal an einem einzigen Ort eingeführt oder manchmal an dreien, wie es auf Urantia geschah. Auf den atmosphärischen Welten nimmt es seinen Ursprung gewöhnlich im Meer, aber nicht immer; viel hängt vom physischen Status eines Planeten ab. Die Lebensbringer haben bei der Einführung des Lebens große Ermessensfreiheit.
(560.4) 49:1.5 In der Entwicklung des planetarischen Lebens geht die pflanzliche Form der tierischen stets voraus und ist bereits zu voller Entfaltung gelangt, bevor sich die tierischen Urmuster differenzieren. Alle tierischen Typen entwickeln sich aus den grundlegenden Urmustern des ihnen vorausgehenden Reichs pflanzlichen Lebens; sie werden nicht getrennt davon organisiert.
(560.5) 49:1.6 Die frühen Evolutionsstadien des Lebens verliefen nicht ganz so, wie eure heutigen Ansichten es vertreten. Der sterbliche Mensch ist nicht ein evolutionärer Zufall. Es gibt ein genaues System, ein universales Gesetz, das die Entfaltung des planetarischen Lebensplanes auf den Sphären des Raums bestimmt. Die Zeit und die Erzeugung von Artvertretern in gewaltiger Zahl sind nicht die kontrollierenden Einflüsse. Mäuse vermehren sich viel rascher als Elefanten, aber die Evolution der Elefanten ist rascher als die der Mäuse.
(560.6) 49:1.7 Der Prozess der planetarischen Evolution geschieht geordnet und unter Kontrolle. Die Entwicklung höherer Organismen aus tieferstehenden Gruppen des Lebens ist nicht zufällig. Manchmal wird der evolutionäre Prozess vorübergehend verzögert durch die Zerstörung bestimmter viel versprechender Linien von Lebensplasma in einer ausgewählten Spezies. Es erfordert oft Zeitalter über Zeitalter, um den Schaden wieder gut zu machen, der durch den Verlust einer einzigen höher entwickelten Linie menschlicher Erbmasse angerichtet worden ist. Diese selektionierten und höheren Linien lebendigen Protoplasmas sollten eifersüchtig und intelligent behütet werden, wenn sie einmal aufgetreten sind. Auf den meisten bewohnten Welten wird diesen überlegenen Lebens-potentialen ein weit höherer Wert beigemessen als auf Urantia.
(560.7) 49:2.1 Für jedes System gibt es ein einheitliches, grundlegendes Urmuster pflanzlichen und tierischen Lebens. Aber die Lebensbringer stehen manchmal vor der Notwendigkeit, diese grundlegenden Urmuster abzuändern, um den verschiedenen physischen Bedingungen gerecht zu werden, die sie auf den zahlreichen Welten des Raumes antreffen. Sie entwickeln einen im System allgemein geltenden Typ sterblicher Geschöpfe, aber es gibt sieben verschiedene physische Typen nebst Tausenden und Abertausenden von geringfügigeren Varianten dieser sieben Hauptdifferenzierungen:
(561.1) 49:2.2 1. Atmosphärische Typen.
(561.2) 49:2.3 2. Element-Typen.
(561.3) 49:2.4 3. Gravitationstypen.
(561.4) 49:2.5 4. Temperaturtypen.
(561.5) 49:2.6 5. Elektrische Typen.
(561.6) 49:2.7 6. Energie aufnehmende Typen.
(561.7) 49:2.8 7. Unerwähnte Typen.
(561.8) 49:2.9 Das System von Satania enthält all diese Typen und zahlreiche Zwischengruppen, wenn auch einige davon nur sehr spärlich vertreten sind.
(561.9) 49:2.10 1. Die atmosphärischen Typen. Die physischen Unterschiede der von Sterblichen bewohnten Welten werden hauptsächlich durch die Beschaffenheit der Atmosphäre bedingt; die übrigen Einflüsse, die zur planetarischen Differenzierung des Lebens beitragen, sind von verhältnismäßig geringerer Bedeutung.
(561.10) 49:2.11 Die gegenwärtigen atmosphärischen Verhältnisse Urantias sind für den Unterhalt des atmenden Menschentyps beinahe ideal, aber der Menschentyp kann so modifiziert werden, dass er sowohl auf überatmosphärischen als auch auf unteratmosphärischen Planeten leben kann. Solche Modifikationen erstrecken sich auch auf das tierische Leben, das auf den verschiedenen bewohnten Sphären große Unterschiede aufweist. Auf den unter- und überatmosphärischen Welten sind die tierischen Ordnungen sehr stark abgeändert.
(561.11) 49:2.12 In Satania sind von den atmosphärischen Typen etwa zweieinhalb Prozent Unteratmer, etwa fünf Prozent Überatmer, und über einundneunzig Prozent sind mittlere Atmer. Alle zusammen machen sie achtundneunzigeinhalb Prozent der Welten Satanias aus.
(561.12) 49:2.13 Wesen wie diejenigen der Rassen Urantias werden zu den mittleren Atmern gerechnet; ihr seid Vertreter der durchschnittlichen oder typischen Atemordnung der sterblichen Existenz. Wenn es intelligente Wesen auf einem Planeten mit einer eurer nahen Nachbarin Venus vergleichbaren Atmosphäre gäbe, würden sie der Gruppe der Überatmer angehören, während man die Bewohner eines Planeten mit einer so dünnen Atmosphäre wie derjenigen eures äußeren Nachbarn Mars Unteratmer nennen würde.
(561.13) 49:2.14 Sollten Sterbliche einen der Luft baren Planeten wie euren Mond bewohnen, würden sie zu der getrennten Gruppe der Nichtatmer gehören. Dieser Typ stellt eine radikale, extreme Anpassung an das planetarische Umfeld dar und wird gesondert betrachtet werden. Die Nichtatmer bevölkern die restlichen eineinhalb Prozent der Welten Satanias.
(561.14) 49:2.15 2. Die Element-Typen. Diese Differenzierungen betreffen das Verhältnis der Sterblichen zum Wasser, zur Luft und zum Land, und entsprechend der Beziehung zu diesen Wohnräumen gibt es vier verschiedene Arten intelligenten Lebens. Die Rassen Urantias gehören zu der Landordnung.
(561.15) 49:2.16 Ihr könnt euch ganz unmöglich ein Bild von der Umwelt machen, wie es sich in den frühen Zeiten einiger Welten bietet. Deren ungewöhnliche Bedingungen zwingen das sich entwickelnde tierische Leben, länger in seiner frühkindlichen Meeresbehausung auszuharren, als es auf Planeten der Fall ist, die auf dem Festland und in der Atmosphäre schon sehr früh eine wirtliche Umwelt anzubieten haben. Umgekehrt erscheint es auf einigen Welten der Überatmer oft ratsam — wenn der Planet nicht zu groß ist –, einen sterblichen Typ zur Verfügung zu stellen, der sehr bald die Durchquerung der Atmosphäre schaffen kann. Diese Luftdurchquerer fügen sich zeitlich manchmal zwischen die Wasser- und Landgruppen ein; sie leben immer bis zu einem gewissen Grad auf dem Land und entwickeln sich schließlich zu Landbewohnern. Aber auf einigen Welten fliegen sie während ganzer Zeitalter weiter, auch noch nachdem sie Wesen des Landtyps geworden sind.
(562.1) 49:2.17 Es ist erstaunlich und belustigend zugleich zu beobachten, wie die frühe Zivilisation einer primitiven Rasse von Menschenwesen Gestalt annimmt — einmal in der Luft und in Baumkronen, ein andermal inmitten der seichten Wasser geschützter tropischer Becken, oder wiederum am Grund, an den Seitenhängen oder an den Küsten dieser Marinen Gärten der heraufdämmernden Rassen auf solch außerordentlichen Planeten. Auch auf Urantia gab es ein langes Zeitalter, währenddessen der primitive Mensch sich dadurch schützte und seine primitive Zivilisation vorantrieb, dass er die meiste Zeit wie seine die Bäume bewohnenden Ahnen in den Baumwipfeln zubrachte. Und auf Urantia besitzt ihr in einer Gruppe kleiner Säugetiere (der Familie der Fledermäuse) immer noch Luftdurchquerer, und eure Robben und Wale, beides Meeresbewohner, gehören ebenfalls zur Ordnung der Säugetiere.
(562.2) 49:2.18 In Satania sind von den Element-Typen sieben Prozent Wassertypen, zehn Prozent Luft-, siebzig Prozent Land- und dreizehn Prozent kombinierte Land-und-Lufttypen. Aber diese in abgeänderter Gestalt erscheinenden frühen intelligenten Geschöpfe sind weder menschliche Fische noch menschliche Vögel. Es sind menschliche und vormenschliche Typen, weder Überfische noch glorreiche Vögel, sondern eindeutig menschliche Wesen.
(562.3) 49:2.19 3. Die Gravitationstypen. Durch Abänderung des schöpferischen Entwurfs werden intelligente Wesen so konstruiert, dass sie sich auf Sphären, die kleiner oder größer als Urantia sind, frei bewegen können, dass sie also der Gravitation solcher Planeten, deren Größe und Dichte nicht ideal sind, nach Maß angepasst sind.
(562.4) 49:2.20 Die verschiedenen planetarischen Typen von Sterblichen sind von wechselnder Größe, wobei diese in Nebadon durchschnittlich etwas weniger als zwei Meter zehn beträgt. Einige der größeren Welten sind mit Wesen bevölkert, die nur ungefähr fünfundsiebzig Zentimeter hoch sind. Der menschliche Körperbau reicht von dieser Höhe über die mittleren Größen auf den mittelgroßen Planeten bis zu ungefähr drei Metern auf den kleineren bewohnten Sphären. In Satania gibt es nur eine einzige Rasse, die weniger als ein Meter zwanzig misst. Zwanzig Prozent der bewohnten Welten Satanias sind von Sterblichen der modifizierten Gravitationstypen bevölkert, die auf den größeren und kleineren Planeten leben.
(562.5) 49:2.21 4. Die Temperaturtypen. Es ist möglich, Lebewesen zu erschaffen, die Temperaturen aushalten können, welche weit über und unter dem Lebensbereich der Rassen Urantias liegen. Es gibt fünf verschiedene Ordnungen von Wesen, wenn man diese nach ihren Mechanismen der Wärmeregulierung einteilt. Auf dieser Skala befinden sich die Rassen Urantias in der dritten Klasse. Dreißig Prozent der Welten Satanias werden von Rassen der modifizierten Temperaturtypen bevölkert. Zwölf Prozent davon gehören den höheren Temperaturbereichen und achtzehn den tieferen an, wenn man sie mit den Urantianern vergleicht, die in der mittleren Temperaturgruppe funktionieren.
(562.6) 49:2.22 5. Die elektrischen Typen. Das elektrische, magnetische und elektronische Verhalten der Welten zeigt große Unterschiede. Es gibt zehn verschieden gestaltete Entwürfe menschlichen Lebens, damit es den unterschiedlichen Energien der Sphären gewachsen ist. Diese zehn Varianten reagieren auch etwas unterschiedlich auf die chemischen Strahlen des gewöhnlichen Sonnenlichts. Aber diese geringfügigen Abweichungen beeinträchtigen in keiner Weise das intellektuelle oder geistige Leben.
(562.7) 49:2.23 Von den elektrischen Gruppierungen des menschlichen Lebens gehören fast dreiundzwanzig Prozent der vierten Klasse, dem Existenztyp Urantias, an. Diese Typen weisen folgende Verteilung auf: Nummer 1: ein Prozent; Nummer 2: zwei Prozent; Nummer 3: fünf Prozent; Nummer 4: dreiundzwanzig Prozent; Nummer 5: siebenundzwanzig Prozent; Nummer 6: vierundzwanzig Prozent; Nummer 7: acht Prozent; Nummer 8: fünf Prozent; Nummer 9: drei Prozent; Nummer 10: zwei Prozent — in ganzen Pro-zentzahlen ausgedrückt.
(563.1) 49:2.24 6. Energie aufnehmende Typen. Nicht alle Welten nehmen die Energie in derselben Weise auf. Nicht alle bewohnten Welten besitzen einen atmosphärischen Ozean, der sich zum Austausch von Gasen durch die Atmung eignet, wie es ihn auf Urantia gibt. Während der früheren oder späteren Stadien vieler Planeten könnten Wesen eurer jetzigen Ordnung nicht existieren; und wenn die respiratorischen Faktoren eines Planeten extrem hoch oder tief liegen, während alle anderen Voraussetzungen für intelligentes Leben erfüllt sind, siedeln die Lebensbringer auf solchen Welten oft eine abgeänderte Form sterblicher Existenz an, nämlich Wesen, welche die Fähigkeit besitzen, die für den Lebensprozess nötigen Austauschvorgänge direkt durch Lichtenergie und aus erster Hand durch die Machtumwandlungen der Physischen Hauptüberwacher zu vollziehen.
(563.2) 49:2.25 Es gibt sechs verschiedene Ernährungstypen von Tieren und Sterblichen: Die Unteratmer benutzen den ersten Ernährungstyp, die Meeresbewohner den zweiten, die mittleren Atmer — wie die Urantianer — den dritten. Die Überatmer benutzen den vierten Typ der Energieaufnahme, während die Nichtatmer sich Nahrung und Energie auf die fünfte Art besorgen. Die sechste Technik der Energiebeschaffung beschränkt sich auf die Mittler-Geschöpfe.
(563.3) 49:2.26 7. Die unerwähnten Typen. Es gibt zahlreiche weitere physische Varianten des planetarischen Lebens, aber all diese Unterschiede betreffen einzig anatomische Modifikationen, physiologische Differenzierungen und elektochemische Anpassungen. Derartige Abweichungen haben mit dem intellektuellen oder geistigen Leben nichts zu tun.
(563.4) 49:3.1 Der Großteil der bewohnten Planeten wird von intelligenten Wesen des atmenden Typs bewohnt. Aber es gibt auch Ordnungen von Sterblichen, die auf Welten mit wenig oder gar keiner Luft zu leben imstande sind. Von den bewohnten Welten Orvontons gehören weniger als sieben Prozent zu diesem Typ. In Nebadon liegt ihr Anteil unter drei Prozent. In ganz Satania gibt es nur neun derartige Welten.
(563.5) 49:3.2 Es gibt in Satania nur so wenig bewohnte Welten des Nichtatmertyps, weil es in diesem eher in jüngerer Zeit organisierten Abschnitt Norlatiadeks immer noch von meteoritischen Raumkörpern wimmelt; und Welten ohne Atmosphäre und ohne deren Reibungsschutz sind einer dauernden Bombardierung durch diese Wanderer ausgesetzt. Sogar einige der Kometen bestehen aus Meteorschwärmen, aber in der Regel handelt es sich um zertrümmerte kleinere Materiekörper.
(563.6) 49:3.3 Millionen und Abermillionen von Meteoriten dringen täglich in die Atmosphäre Urantias ein, wobei ihre Eintrittsgeschwindigkeit gegen dreihundertzwanzig Kilometer pro Sekunde beträgt. Auf den Nichtatmerwelten müssen sich die fortgeschrittenen Rassen vor meteorischem Unheil durch die Erstellung elektrischer Anlagen schützen, die die Meteore zerstören oder ablenken. Sie begeben sich in große Gefahr, wenn sie sich aus diesen geschützten Zonen hinauswagen. Diese Welten sind auch verheerenden elektrischen Stürmen einer auf Urantia unbekannten Art ausgesetzt. Solange diese ungeheuren Energieschwankungen andauern, müssen die Bewohner in besonderen Unterkünften schützender Isolation Zuflucht suchen.
(563.7) 49:3.4 Das Leben auf den Welten der Nichtatmer ist von demjenigen auf Urantia radikal verschieden. Weder nehmen die Nichtatmer wie die Rassen Urantias Nahrung zu sich, noch trinken sie Wasser wie diese. Die Reaktionen des Nervensystems, die Mechanismen der Wärmeregulation und der Stoffwechsel dieser besonders gearteten Völker unterscheiden sich von Grund auf von denselben Funktionen bei den Sterblichen Urantias. Sozusagen alle Handlungen des Lebens, die Zeugung ausgenommen, sind anders, und selbst die Methoden der Fortpflanzung sind einigermaßen verschieden.
(564.1) 49:3.5 Die Tierarten der Nichtatmerwelten sind radikal anders als diejenigen, die man auf den atmosphärischen Planeten antrifft. Der ganze Lebensentwurf der Nichtatmer unterscheidet sich von der Technik der Existenz auf einer atmosphärischen Welt, sogar ihr Fortleben nach dem Tode ist anderer Art, da sie Anwärter auf die Fusion mit dem Geiste sind. Indessen gehen diese Wesen, während sie ihr Leben kosten und den Tätigkeiten auf ihrer Welt nachgehen, durch dieselben relativen Prüfungen und Freuden, welche die auf einer atmosphärischen Welt lebenden Sterblichen erfahren. Was Verstand und Charakter anbelangt, gibt es zwischen den Nichtatmern und den anderen Typen Sterblicher keinen Unterschied.
(564.2) 49:3.6 Das planetarische Verhalten dieses Typs Sterblicher sollte euer größtes Interesse erwecken, denn eine Rasse solcher Wesen bewohnt eine in nächster Nähe Urantias gelegene Sphäre.
(564.3) 49:4.1 Es bestehen große Unterschiede zwischen den Sterblichen der verschiedenen Welten, sogar zwischen denen, die denselben intellektuellen und physischen Typen angehören, aber alle mit der Würde des Willens ausgestatteten Sterblichen sind auf zwei Füßen aufrecht gehende Tiere.
(564.4) 49:4.2 Es gibt sechs evolutionäre Grundrassen: drei primäre — die rote, gelbe und blaue, und drei sekundäre: die orange, grüne und indigoblaue. Die meisten bewohnten Welten weisen all diese Rassen auf, aber viele der Dreihirn-Planeten beherbergen nur die drei primären Typen. Auch einige Lokalsysteme besitzen einzig diese drei Rassen.
(564.5) 49:4.3 Im Durchschnitt sind die menschlichen Wesen mit zwölf physischen Sondersinnen ausgerüstet, obwohl die Sondersinne der dreihirnigen Sterblichen etwas weiter reichen als diejenigen der ein- und zweihirnigen Typen; sie sehen und hören beträchtlich mehr als die Rassen Urantias.
(564.6) 49:4.4 Die Kinder kommen in der Regel einzeln zur Welt — mehrfache Geburten bilden die Ausnahme — und das Familienleben ist auf den Planeten aller Typen weitgehend dasselbe. Auf allen fortgeschrittenen Welten herrscht Geschlechtergleichheit; Verstandesgaben und geistiger Status beider Geschlechter sind dieselben. Für uns gilt ein Planet als der Barbarei nicht entronnen, solange ein Geschlecht das andere zu tyrannisieren sucht. Dieser Aspekt der Geschöpfeserfahrung bessert sich jeweils beträchtlich nach der Ankunft eines Materiellen Sohnes und einer Materiel-len Tochter.
(564.7) 49:4.5 Jahreszeitliche und Temperaturunterschiede gibt es auf allen von Sonnen belichteten und erwärmten Planeten. Auf jeder atmosphärischen Welt findet man Landwirtschaft; die Bodenbestellung ist eine Beschäftigung, die den vorrückenden Rassen all solcher Planeten gemeinsam ist.
(564.8) 49:4.6 Alle Sterblichen haben in ihren frühen Tagen denselben allgemeinen Kampf gegen mikroskopische Feinde zu fechten, wie ihr ihn jetzt auf Urantia erlebt, wenn auch vielleicht nicht in solchem Ausmaß. Auf den verschiedenen Planeten reicht die Lebensdauer von fünfundzwanzig Jahren auf den primitiven Welten bis zu fast fünfhundert Jahren auf den vorgerückteren und älteren Sphären.
(564.9) 49:4.7 Die menschlichen Wesen gehorchen alle dem Herdentrieb — sowohl dem Stammes- als auch dem Rassentrieb. Dieses Zerfallen in Gruppen hat seine natürliche Wurzel in ihrem Ursprung und in ihrer Konstitution. Nur vorrückende Zivilisierung und schrittweise Vergeistigung können solche Neigungen umgestalten. Die gesellschaftlichen, wirtschaftlichen und verwaltungstechnischen Probleme der bewohnten Welten ändern sich mit dem Alter der Planeten und entsprechend dem Grad des Einflusses, den die aufeinander folgenden Aufenthalte der göttlichen Söhne auf sie ausüben.
(564.10) 49:4.8 Der Verstand ist das Geschenk des Unendlichen Geistes, und er funktioniert in verschiedenster Umgebung genau gleich. Ungeachtet gewisser struktureller und chemischer Unterschiede, die die physische Natur der die Lokalsysteme bewohnenden Willensgeschöpfe kennzeichnen, haben die Sterblichen einen sehr ähnlichen Verstand. Ungeachtet aller persönlichen oder physischen planetarischen Unterschiede gleicht sich das mentale Leben all dieser verschiedenen Ordnungen von Sterblichen sehr stark, und ihre unmittelbar auf den Tod folgenden Laufbahnen sind einander sehr ähnlich.
(565.1) 49:4.9 Aber der sterbliche Verstand kann ohne den unsterblichen Geist nicht fortleben. Der Verstand des Menschen ist sterblich; nur der ihm verliehene Geist ist unsterblich. Das Fortleben hängt von der Vergeistigung unter der Einwirkung des Justierers ab — von der Geburt und Entwicklung der unsterblichen Seele; zumindest darf sich kein Widerstand gegen die Mission des Justierers entwickelt haben, der die geistige Verwandlung des materiellen Verstandes herbeiführen möchte.
(565.2) 49:5.1 Es wird einigermaßen schwierig sein, von den planetarischen Serien der Sterblichen eine zutreffende Beschreibung zu geben, weil ihr so wenig über sie wisst und es sie in so vielen Variationen gibt. Man kann die sterblichen Geschöpfe indessen von zahlreichen Gesichtspunkten aus studieren, unter welchen sich folgende befinden:
(565.3) 49:5.2 1. Anpassung an das planetarische Umfeld.
(565.4) 49:5.3 2. Hirntypen-Reihe.
(565.5) 49:5.4 3. Geistempfänglichkeits-Reihe.
(565.6) 49:5.5 4. Planetarische Epochen der Sterblichen.
(565.7) 49:5.6 5. Serien verwandter Geschöpfe.
(565.8) 49:5.7 6. Serie mit Justiererfusion.
(565.9) 49:5.8 7. Techniken der Erdenflucht.
(565.10) 49:5.9 Die bewohnten Sphären der sieben Superuniversen sind von Sterblichen bevölkert, die sich gleichzeitig in eine oder mehrere Kategorien jeder dieser sieben allgemeinen Klassen evolutionären Geschöpfeslebens einordnen lassen. Aber sogar diese allgemeinen Klassifikationen erlauben nicht, Wesen wie die Midsoniter oder bestimmte andere Formen intelligenten Lebens unterzubringen. So wie die bewohnten Welten in diesen Beschreibungen dargestellt werden, sind sie von evolutionären sterblichen Wesen bevölkert, aber es gibt noch andere Formen des Lebens.
(565.11) 49:5.10 1. Anpassung an das planetarische Umfeld. Vom Standpunkt der Anpassung des Geschöpfeslebens an die planetarische Umwelt gibt es drei allgemeine Gruppen bewohnter Welten: die Gruppe normaler Anpassung, die Gruppe radikaler Anpassung und die experimentelle Gruppe.
(565.12) 49:5.11 Normale Anpassungen an planetarische Bedingungen folgen den vorgängig betrachteten allgemeinen physischen Urmustern. Die Welten der Nichtatmer sind typische Vertreter radikaler oder extremer Anpassung, aber diese Gruppe umfasst auch noch andere Typen. Experimentelle Welten bieten im Allgemeinen ideale Voraussetzungen für die typischen Lebensformen, und auf diesen Dezimalplaneten versuchen die Lebensbringer, segensreiche Variationen der gängigen Lebensentwürfe hervorzubringen. Da eure Welt ein Experimentierplanet ist, unterscheidet sie sich ganz ausgesprochen von ihren Schwestersphären in Satania; auf Urantia sind viele Lebensformen erschienen, die man anderswo nicht findet; andererseits sind viele gewöhnliche Arten von eurem Planeten abwesend.
(565.13) 49:5.12 Im Universum von Nebadon werden alle Welten mit modifiziertem Leben in einer Serie zusammengefasst und bilden einen Spezialbereich der Universumsangelegenheiten, dem eigens bestellte Administratoren ihre Aufmerksamkeit schenken; und all diese Experimentierwelten werden periodisch durch ein Korps von universellen Leitern inspiziert, deren Oberhaupt der in Satania als Tabamantia bekannte Finalistenveteran ist.
(566.1) 49:5.13 2. Hirntypen-Reihe. Die hervorstechende physische Gleichförmigkeit der Sterblichen ist das Hirn-Nerven-System; trotzdem gibt es drei grundlegende Beschaffenheiten des Hirnmechanismus: den Ein-, den Zwei- und den Dreihirntypus. Die Urantianer gehören zum Zweihirntyp, der um ein Geringes einfallsreicher, abenteuerlustiger und philosophischer als die einhirnigen Sterblichen ist, aber etwas weniger geistig, ethisch und andachtsvoll als die dreihirnigen Ordnungen. Diese Hirnunterschiede charakterisieren sogar schon die vormenschlichen tierischen Existenzen.
(566.2) 49:5.14 Ausgehend vom Zwei-Hemisphären-Typus der urantianischen Großhirnrinde könnt ihr durch Analogie etwas vom einhirnigen Typus erfassen. Das dritte Hirn der dreihirnigen Ordnungen stellt man sich am besten als eine Weiterentwicklung eures niedrigeren oder rudimentären Kleinhirns vor, das nun so weit ausgebildet ist, dass es hauptsächlich die Kontrolle der physischen Aktivitäten übernehmen kann, womit es die beiden überlagerten Hirne für höhere Beschäftigungen frei lässt: das eine für intellektuelle Funktionen und das andere für die den Gedankenjustierer widerspiegelnden geistigen Aktivitäten.
(566.3) 49:5.15 Während die irdischen Leistungen der einhirnigen Rassen im Vergleich zu den zweihirnigen Ordnungen leicht begrenzt sind, können die älteren Planeten der dreihirnigen Gruppe Zivilisationen vorweisen, die die Urantianer in Staunen versetzen würden; und der Vergleich mit ihnen müsste für sie etwas beschämend ausfallen. Was mechanische Entwicklung und materielle Zivilisation und sogar auch intellektuellen Fortschritt anbelangt, sind die Welten zweihirniger Sterblicher fähig, mit den Dreihirn-Sphären gleichzuziehen. Aber an höherer Verstandesbeherrschung und Entwicklung intellektueller und geistiger Entsprechungen seid ihr ihnen etwas unterlegen.
(566.4) 49:5.16 All solche vergleichenden Einstufungen, die sich auf den intellektuellen Fortschritt oder die geistigen Leistungen einer Welt oder Weltengruppe beziehen, sollten billigerweise das planetarische Alter mitberücksichtigen; denn vieles, sehr vieles hängt vom Alter, von der Hilfe der biologischen Veredler und von den späteren Missionen der verschiedenen Ordnungen göttlicher Söhne ab.
(566.5) 49:5.17 Obwohl die dreihirnigen Völker einer etwas höheren planetarischen Entwicklung als die ein- oder zweihirnigen Ordnungen fähig sind, besitzen alle denselben Typ von Lebensplasma und gehen ihren planetarischen Aktivitäten in sehr ähnlicher Weise nach, weitgehend so wie die menschlichen Wesen Urantias. Diese drei Typen von Sterblichen sind über die Welten der Lokalsysteme verstreut. In der Mehrzahl der Fälle hatten die planetarischen Bedingungen sehr wenig mit den Entscheidungen der Lebensbringer zu tun, als sie diese abweichenden Ordnungen Sterblicher auf den verschiedenen Welten in Aussicht nahmen; es ist ein Vorrecht der Lebensbringer, in dieser Weise zu planen und zu realisieren.
(566.6) 49:5.18 Die drei Ordnungen sind einander in der aufsteigenden Laufbahn gleichgestellt. Jede muss über dieselben intellektuellen Stufen der Entwicklung gehen und jede muss im Vorrücken dieselben geistigen Prüfungen bestehen. System-Verwaltung und Konstellations-Oberaufsicht dieser verschiedenen Welten sind durchweg frei von Benachteiligung; sogar die unter den Planetarischen Fürsten geltenden Ordnungen sind identisch.
(566.7) 49:5.19 3. Geistempfänglichkeits-Reihe. Was den Kontakt mit geistigen Dingen betrifft, gibt es drei Gruppen von Verstandesmodellen. Diese Einteilung bezieht sich nicht auf die ein-, zwei- und dreihirnigen Ordnungen Sterblicher; sie bezieht sich hauptsächlich auf die Chemie der Drüsen, im Spezielleren auf die Organisation bestimmter Drüsen, die mit der Hypophyse verglichen werden können. Auf einigen Welten haben die Rassen eine Drüse, auf anderen zwei — wie die Urantianer — während die Rassen auf wieder anderen Sphären drei von diesen einzigartigen Körperchen besitzen. Angeborene Vorstellungskraft und geistige Empfänglichkeit werden durch diese unterschiedliche chemische Ausstattung eindeutig beeinflusst.
(566.8) 49:5.20 Von den Geistempfänglichkeitstypen gehören fünfundsechzig Prozent zu der zweiten Gruppe wie die Rassen Urantias. Zwölf Prozent gehören dem ersten, von Natur aus weniger empfänglichen Typ an, wohingegen dreiundzwanzig Prozent während des irdischen Lebens größere geistige Neigungen zeigen. Aber solche Unterschiede überleben den natürlichen Tod nicht; all diese rassischen Verschiedenheiten betreffen nur das inkarnierte Leben.
(567.1) 49:5.21 4. Planetarische Epochen der Sterblichen. Diese Klassifizierung berücksichtigt die Abfolge der zeitlichen Dispensationen in ihrer Auswirkung auf den irdischen Status des Menschen und seine Empfänglichkeit für himmlische Zuwendung.
(567.2) 49:5.22 Das Leben wird auf den Planeten durch die Lebensbringer ausgelöst, die seine Entwicklung bis einige Zeit nach dem evolutionären Erscheinen des sterblichen Menschen überwachen. Bevor die Lebensbringer einen Planeten verlassen, setzen sie als Herrscher der Welt in aller Form einen Planetarischen Fürsten ein. Mit diesem Gebieter trifft auch ein vollzähliger Stab untergeordneter Hilfskräfte und dienender Helfer ein, und das erste Gericht über die Lebenden und die Toten fällt zeitlich mit dieser Ankunft zusammen.
(567.3) 49:5.23 Mit der allmählichen Bildung menschlicher Gruppierungen gelingt es dem Planetarischen Fürsten, die menschliche Zivilisation einzuweihen und die menschliche Gesellschaft zu fokussieren. Eure durcheinander geratene Welt gibt kein Kriterium für die frühen Tage der Herrschaft eines Planetarischen Fürsten ab, denn es geschah kurz nach dem Beginn einer solchen Verwaltung auf Urantia, dass euer Planetarischer Fürst Caligastia sich auf die Seite des rebellischen Systemsouveräns Luzifer schlug. Seit damals befindet sich euer Planet stets auf stürmischem Kurs.
(567.4) 49:5.24 Auf einer normalen evolutionären Welt erreicht der rassische Fortschritt während der Herrschaft des Planetarischen Fürsten seinen natürlichen biologischen Höhepunkt, und kurz danach entsendet der Systemsouverän einen Materiellen Sohn und eine Materielle Tochter auf den Planeten. Diese importierten Wesen dienen als biologische Veredler; ihre Verfehlung auf Urantia hat eure planetarische Geschichte noch mehr kompliziert.
(567.5) 49:5.25 Wenn intellektueller und ethischer Fortschritt einer menschlichen Rasse die Grenze evolutio-närer Entwicklung erreicht haben, trifft ein Avonal-Sohn aus dem Paradies auf Richtermission ein; und noch später, wenn der geistige Status einer solchen Welt sich seiner Grenze natürlicher Leistung nähert, wird der Planet von einem Paradies-Sohn der Selbsthingabe besucht. Die Hauptmission eines Sohnes der Selbsthingabe ist es, den planetarischen Status festzulegen, den Geist der Wahrheit zur Erfüllung seiner planetarischen Funktion freizulassen und so das allgemeine Kommen der Gedankenjustierer zu veranlassen.
(567.6) 49:5.26 Und hierin macht Urantia wiederum eine Ausnahme: Auf eurer Welt hat es nie eine Richtermission gegeben, noch gehörte euer Sohn der Selbsthingabe der Ordnung der Avonale an; eurem Planeten widerfuhr die außerordentliche Ehre, zur menschlichen Heimatwelt des Souveränen Sohnes Michael von Nebadon zu werden.
(567.7) 49:5.27 Der Dienst all der aufeinander folgenden Ordnungen göttlicher Söhne hat zur Folge, dass die bewohnten Welten und ihre vorrückenden Rassen sich dem Höhepunkt der planetarischen Evolution zu nähern beginnen. Solche Welten werden reif für die krönende Mission, für die Ankunft der Lehrersöhne der Trinität. Diese Epoche der Lehrersöhne ist die Vorhalle zum endgültigen planetarischen Zeitalter — dem evolutionären Idealstaat — zum Zeitalter des Lichts und Lebens.
(567.8) 49:5.28 Dieser Klassifizierung der menschlichen Wesen werden wir in einer der nächsten Schriften besondere Aufmerksamkeit schenken.
(567.9) 49:5.29 5. Serien verwandter Geschöpfe. Die Planeten sind nicht nur vertikal in Systemen, Konstellationen usw. organisiert, sondern die Universumsverwaltung sorgt auch für horizontale Gruppierungen nach Typen, Serien und anderen Beziehungen. Diese laterale Verwaltung des Universums betrifft im Spezielleren die Koordination von Aktivitäten verwandter Natur, die unabhängig voneinander auf verschiedenen Sphären vorangetrieben werden. Diese verwandten Klassen von Universumsgeschöpfen werden periodisch durch ein gemischtes Korps von hohen Persönlichkeiten inspiziert, die von Finalisten mit langer Erfahrung geleitet werden.
(568.1) 49:5.30 Diese Verwandtschaftsfaktoren bekunden sich auf allen Ebenen, denn Verwandtschaftsserien bestehen sowohl unter nichtmenschlichen Persönlichkeiten als auch unter sterblichen Geschöpfen — und sogar zwischen menschlichen und übermenschlichen Ordnungen. Die intelligenten Wesen sind vertikal in zwölf großen Gruppen mit jeweils sieben Hauptabteilungen miteinander verbunden. Die Koordination dieser auf einzigartige Weise miteinander verknüpften Gruppen von Lebewesen wird wahrscheinlich durch eine nicht völlig verstandene Technik des Supremen Wesens bewerkstelligt.
(568.2) 49:5.31 6. Serie mit Justiererfusion. Die geistige Klassifizierung oder Einordnung aller Sterblichen während ihrer der Fusion vorangehenden Erfahrung wird gänzlich von der Beziehung des Persönlichkeitsstatus zum innewohnenden Unergründlichen Mentor bestimmt. Fast neunzig Prozent der bewohnten Welten Nebadons sind von Sterblichen mit Justiererfusion bevölkert im Gegensatz zu einem nahe gelegenen Universum, wo kaum mehr als die Hälfte der Welten Wesen beherbergen, die von Justierern bewohnte Anwärter auf die ewige Fusion sind.
(568.3) 49:5.32 7. Techniken der Erdenflucht. Grundsätzlich gibt es nur einen Weg, auf dem individuelles menschliches Leben auf den bewohnten Welten seinen Anfang nehmen kann, nämlich durch Geschöpfeszeugung und natürliche Geburt; hingegen gibt es zahlreiche Techniken, durch welche der Mensch seinem irdischen Status entrinnen und Anschluss an den sich nach innen bewegenden Strom der Aufsteiger zum Paradies finden kann.
(568.4) 49:6.1 All die verschiedenartigen physischen Typen und planetarischen Serien Sterblicher erfreuen sich gleicherweise der Zuwendung der Gedankenjustierer, der Schutzengel und der verschiedenen Ordnungen der Botschafterheere des Unendlichen Geistes. Alle werden gleicherweise durch den erlösenden Tod aus dem Körpergefängnis befreit, und alle gehen danach gleicherweise weiter auf die morontiellen Welten geistiger Entwicklung und intellektuellen Fortschritts.
(568.5) 49:6.2 Auf Veranlassung der planetarischen Behörden oder der Systemlenker werden von Zeit zu Zeit besondere Auferstehungen schlafender Fortlebender durchgeführt. Solche Auferstehungen finden wenigstens alle tausend Jahre planetarischer Zeit statt, wenn nicht alle, aber „viele von denen, die im Staub schlafen, aufwachen.“ Diese besonderen Auferstehungen sind die Gelegenheit zur Mobilisierung spezieller Aufsteigergruppen zu spezifischem Dienst im lokaluniversellen Aufstiegsplan der Sterblichen. Bei diesen besonderen Auferstehungen verbinden sich praktische Beweggründe mit gefühlsmäßigen Motiven.
(568.6) 49:6.3 Während der früheren Zeitalter einer bewohnten Welt werden anlässlich der besonderen und der Jahrtausend-Auferstehungen viele Sterbliche auf die Residenzsphären gerufen, aber die meisten Fortlebenden werden anlässlich der Einweihung einer neuen Dispensation, die mit dem Erscheinen eines göttlichen Sohnes mit planetarischem Auftrag einhergeht, neu personifiziert.
(568.7) 49:6.4 1. Fortlebende Sterbliche der dispensationellen oder kollektiven Art. Mit der Ankunft des ersten Justierers auf einer bewohnten Welt erscheinen auch die seraphischen Hüter; sie sind zur Erdenflucht unentbehrlich. Während der Periode unterbrochenen Lebens der schlafenden Fortlebenden werden die geistigen Werte und ewigen Realitäten dieser neu entwickelten und unsterblichen Seelen von den persönlichen oder kollektiven seraphischen Hütern als ein ihnen anvertrautes heiliges Gut verwahrt.
(568.8) 49:6.5 Die den schlafenden Fortlebenden zugeteilten kollektiven Hüter arbeiten beim Kommen der Söhne des Weltgerichts immer mit diesen zusammen. „Er wird seine Engel senden, und sie werden seine Auserwählten aus allen vier Windrichtungen versammeln.“ Mit jedem der Neupersonifizierung eines schlafenden Sterblichen zugeteilten Seraphen wirkt auch der zurückgekehrte Justierer zusammen, dasselbe unsterbliche Vaterfragment, das jenen während seiner Erdentage bewohnt hat. Und so wird die Identität wiederhergestellt und die Persönlichkeit auferweckt. Während ihre Schutzbefohlenen schlafen, dienen die wartenden Justierer auf Divinington; in dieser Zwischenzeit bewohnen sie nie einen anderen sterblichen Verstand.
(569.1) 49:6.6 Während die älteren Welten sterblicher Existenz hoch entwickelte und ausgesucht geistige menschliche Wesenstypen beherbergen, die praktisch des morontiellen Lebens entbunden sind, werden die früheren Zeitalter der Rassen tierischen Ursprungs durch primitive Sterbliche charakterisiert, die so unreif sind, dass eine Fusion mit ihrem Justierer unmöglich ist. Die Auferweckung dieser Sterblichen wird vom seraphischen Hüter in Verbindung mit einem individualisierten Teil des unsterblichen Geistes des Dritten Zentralen Ursprungs vollzogen.
(569.2) 49:6.7 Auf diese Weise werden die schlafenden Fortlebenden eines planetarischen Zeitalters anlässlich der dispensationellen Namensappelle von neuem personifiziert. Aber was die nicht zu rettenden Persönlichkeiten einer Welt betrifft, ist kein unsterblicher Geist anwesend, um mit den kollektiven Schicksalshütern zusammenzuwirken, und das bedeutet das Ende der Geschöpfes-existenz. Einige eurer Überlieferungen stellen diese Ereignisse so dar, als spielten sie sich auf den Todesplaneten der Sterblichen ab, aber sie finden tatsächlich auf den Residenzwelten statt.
(569.3) 49:6.8 2. Sterbliche der individuellen Aufstiegsarten. Der individuelle Fortschritt menschlicher Wesen misst sich an ihrer sukzessiven Erreichung und Durchquerung (Meisterung) der sieben kosmischen Kreise. Diese Kreise sterblichen Fortschritts sind Ebenen miteinander verknüpfter Werte intellektueller, sozialer, geistiger und kosmisch-erkenntnismäßiger Natur. Beim siebenten Kreis beginnend, streben die Sterblichen dem ersten zu, und allen, die den dritten erreicht haben, wird sogleich ein persönlicher Schicksalshüter zugeteilt. Diese Sterblichen können unabhängig von dispensationellen oder anderen Gerichten im morontiellen Leben neu personifiziert werden.
(569.4) 49:6.9 In den früheren Zeitaltern einer evolutionären Welt treten nur wenige am dritten Tag vor das Gericht. Aber mit dem Vergehen der Zeitalter werden den vorrückenden Sterblichen mehr und mehr persönliche Schicksalshüter beigegeben, und so werden sich entwickelnde Geschöpfe in immer größerer Zahl am dritten Tag nach dem natürlichen Tod auf der ersten Residenzwelt neu personifiziert. Bei dieser Gelegenheit zeigt die Rückkehr des Justierers das Erwachen der menschlichen Seele an, und dies bedeutet eine ebenso wirkliche Neupersonifizierung von den Toten, wie wenn am Ende einer Dispensation auf einer evolutionären Welt der massenweise Namensappell ergeht.
(569.5) 49:6.10 Es gibt drei Gruppen von individuellen Aufsteigern: Die am wenigsten Fortgeschrittenen landen auf der anfänglichen oder ersten Residenzwelt. Die fortgeschrittenere Gruppe kann die morontielle Laufbahn auf irgendeiner der dazwischenliegenden Residenzwelten entsprechend dem vorangegangenen planetarischen Fortschritt aufnehmen. Die am weitesten fortgeschrittene Art beginnt wirklich mit ihrer morontiellen Erfahrung auf der siebenten Residenzwelt.
(569.6) 49:6.11 3. Sterbliche der von einer Probezeit abhängigen Aufstiegsarten. In den Augen des Universums bedeutet die Ankunft eines Justierers Identität, und all die in dieser Weise bewohnten Wesen befinden sich auf den Namenslisten des Gerichts. Aber das zeitliche Leben auf den evolutionären Welten ist unsicher, und viele sterben jung, noch bevor sie die Paradies-Laufbahn gewählt haben. Solche von Justierern bewohnte Kinder und Jugendliche folgen jenem Elternteil nach, der einen vorgerückteren geistigen Status besitzt. Sie gehen auf die Finalistenwelt des Systems (das Probe-Kinderheim), sei es am dritten Tag oder bei einer besonderen Auferstehung oder anlässlich der regelmäßigen Jahrtausend- und Dispensations-Namensappelle.
(570.1) 49:6.12 Kinder, die zu jung sterben, um Gedankenjustierer zu haben, werden auf den Finalistenwelten der Lokalsysteme gleichzeitig mit der Ankunft eines Elternteils auf den Residenzwelten neu personifiziert. Ein Kind erlangt bei seiner irdischen Geburt eine physische Wesenheit, aber in Dingen des Fortlebens gelten alle justiererlosen Kinder als immer noch an ihre Eltern gebunden.
(570.2) 49:6.13 Wenn die Zeit gekommen ist, beziehen die Justierer in diesen Kleinen Wohnung. Die seraphische Betreuung beider Gruppen der von einer Probezeit abhängigen Fortlebensart ist im Allgemeinen gleich wie diejenige des vorgerückteren Elternteils oder entspricht, wenn nicht beide fortleben, derjenigen des übrig bleibenden Elternteils. Denjenigen, welche den dritten Kreis erreichen, werden ungeachtet des Status ihrer Eltern persönliche Hüter gewährt.
(570.3) 49:6.14 Vergleichbare Probe-Kinderheime werden auf den Finalistensphären der Konstellation und des Universumshauptsitzes für die justiererlosen Kinder der primären und sekundären modifizierten Aufsteigerarten unterhalten.
(570.4) 49:6.15 4. Sterbliche der sekundären modifizierten Aufstiegsarten. Das sind die fortgeschrittenen menschlichen Wesen der evolutionären Welten der Zwischenstufe. In der Regel sind sie gegen den Tod nicht gefeit, aber sie brauchen die sieben Residenzwelten nicht zu durchlaufen.
(570.5) 49:6.16 Die Angehörigen der weniger vervollkommneten Gruppe erwachen auf der Hauptwelt ihres Lokalsystems, indem sie nur die Residenzwelten auslassen. Diejenigen der Zwischengruppe gehen auf die Schulungswelten der Konstellationen; sie überspringen die ganze morontielle Ordnung des Lokalsystems. Noch später in den planetarischen Zeitaltern geistigen Strebens wachen viele Fortlebende auf dem Konstellationshauptsitz auf und beginnen dort mit ihrem Aufstieg zum Paradies.
(570.6) 49:6.17 Aber bevor die Vertreter irgendeiner dieser Gruppen vorwärts gehen können, müssen sie als Instruktoren auf die Welten, die sie als Studenten übersprungen haben, zurückkehren und auf ihnen als Lehrer viele Erfahrungen sammeln. Danach aber streben sie alle auf den vorgeschriebenen Routen sterblicher Höherentwicklung dem Paradies zu.
(570.7) 49:6.18 5. Sterbliche der primären modifizierten Aufstiegsart. Diese Sterblichen gehören dem mit dem Justierer fusionierten Typ evolutionären Lebens an, aber sie kennzeichnen meist die abschließenden Phasen menschlicher Entwicklung auf einer evolutionären Welt. Diesen verherrlichten Wesen ist es erlassen, durch die Todespforte zu schreiten; sie werden vom Sohn erfasst; sie werden aus den Reihen der Lebenden entrückt und erscheinen augenblicklich in der Gegenwart des Souveränen Sohnes am Hauptsitz des Lokaluniversums.
(570.8) 49:6.19 Es sind die Sterblichen, die mit ihrem Justierer schon während ihres irdischen Lebens fusionieren, und solche mit dem Justierer fusionierte Persönlichkeiten durchqueren den Raum frei, bevor sie in morontielle Formen gekleidet werden. Diese fusionierten Seelen begeben sich durch direkten Justierertransit zu den Auferstehungshallen der höheren morontiellen Sphären, wo sie genau gleich wie alle anderen von den evolutionären Welten eintreffenden Sterblichen die morontielle Anfangsinvestitur empfangen.
(570.9) 49:6.20 Diese primäre modifizierte Aufstiegsart der Sterblichen kann Angehörige jeder beliebigen planetarischen Serie von den niedrigsten bis zu den höchsten Stadien der Welten mit Justiererfusion betreffen, aber sie funktioniert häufiger auf den älteren dieser Sphären, nachdem sie die Wohltaten zahlreicher Aufenthalte der göttlichen Söhne empfangen haben.
(570.10) 49:6.21 Wenn die planetarische Ära des Lichts und Lebens anbricht, gelangen viele durch die primäre modifizierte Art der Entrückung auf die morontiellen Welten des Universums. Noch später, in den vorgerückten Stadien der stabilisierten Existenz, wenn die Mehrheit der eine Welt verlassenden Sterblichen zu dieser Klasse zählt, betrachtet man den Planeten als zu dieser Serie gehörend. Der natürliche Tod tritt auf diesen seit langem im Licht und Leben verankerten Sphären immer weniger häufig ein.
(571.1) 49:6.22 [Dargeboten von einem Melchisedek von der Schule planetarischer Administration auf Jerusem.]