(497.1) 44:0.1 IN den Freundlichkeitskolonien der verschiedenen Abteilungs- und Universums-Hauptwelten kann man jene einzigartige Ordnung gemischter Persönlichkeiten antreffen, die man die himmlischen Künstler nennt. Diese Wesen sind die Meisterkünstler und -kunsthandwerker der morontiellen und niedrigeren geistigen Reiche. Es sind die Geiste und Halbgeiste, die sich mit morontieller Verschönerung und geistiger Ausschmückung befassen. Solche Künstler gibt es im ganzen Großen Universum — auf den Hauptsitzwelten der Superuniversen, Lokaluniversen, Konstellationen und Systeme sowie auf allen im Licht und Leben verankerten Sphären; aber ihre Hauptaktivität entfalten sie in den Konstellationen und insbesondere auf den siebenhundertsiebzig Welten, die jede ihrer Hauptsitzwelten umringen.
(497.2) 44:0.2 Obwohl ihr Werk einem materiellen Gemüt wohl fast unbegreiflich ist, sollte man doch als selbstverständlich annehmen, dass die morontiellen und geistigen Welten nicht hoher Künste und himmlischer Kultur entbehren.
(497.3) 44:0.3 Die himmlischen Künstler werden nicht als solche erschaffen; sie sind ein ausgewähltes Korps rekrutierter Wesen, das sich aus gewissen dem Zentraluniversum entstammenden Lehrerpersönlichkeiten und ihren freiwilligen Schülern zusammensetzt, welche den Reihen der aufsteigenden Sterblichen und zahlreicher anderer himmlischer Gruppen entnommen werden. Das ursprüngliche Lehrerkorps dieser Künstler wurde einst durch den Unendlichen Geist in Zusammenarbeit mit den Sieben Hauptgeisten beauftragt und bestand aus siebentausend havonischen Ausbildern, je tausend für jede der sieben Künstlerabteilungen. Aus diesem anfänglichen Kern entwickelte sich im Laufe der Zeitalter die glänzende Körperschaft dieser in geistigen und morontiellen Dingen so kundigen Arbeiter.
(497.4) 44:0.4 Jede morontielle Persönlichkeit oder geistige Wesenheit kann in das Korps der himmlischen Künstler aufgenommen werden, das heißt, jedes Wesen unterhalb des Ranges angeborener göttlicher Sohnschaft. Die aufsteigenden Gottessöhne aus den evolutionären Sphären können sich nach ihrer Ankunft auf den morontiellen Welten um die Zulassung zum Künstlerkorps bewerben und bei genügender Begabung für längere oder kürzere Zeit eine solche Laufbahn einschlagen. Aber niemand kann sich bei den himmlischen Künstlern für weniger als ein Millennium, tausend Jahre superuniverseller Zeit, verpflichten.
(497.5) 44:0.5 Alle himmlischen Künstler sind am Hauptsitz des Superuniversums registriert, aber ihre Vorgesetzten sind morontielle Lenker in den Kapitalen der Lokaluniversen. Von diesem zentralen Korps morontieller Lenker, die auf der Hauptsitzwelt jedes Lokaluniversums wirken, erhalten sie ihren Auftrag in den folgenden sieben Hauptabteilungen künstlerischer Tätigkeit:
(497.6) 44:0.6 1. Himmlische Musiker.
(497.7) 44:0.7 2. Himmlische Wiedergabekünstler.
(497.8) 44:0.8 3. Göttliche Bauleute.
(497.9) 44:0.9 4. Gedankenaufzeichner.
(498.1) 44:0.10 5. Energiemanipulierer.
(498.2) 44:0.11 6. Entwerfer und Verschönerer.
(498.3) 44:0.12 7. Harmoniearbeiter.
(498.4) 44:0.13 Die ursprünglichen Lehrer dieser sieben Gruppen entstammten sämtlich den vollkommenen Welten Havonas, und Havona enthält die Urmuster, die Urmusterentwürfe für alle Phasen und Formen geistigen Künstlertums. Wohl ist es eine gigantische Aufgabe, die Künste Havonas auf die Welten des Raums verpflanzen zu wollen, aber die himmlischen Künstler haben ihre Technik und Ausführung von Zeitalter zu Zeitalter verbessert. Wie in allen anderen Phasen der aufsteigenden Laufbahn werden diejenigen, die auf irgendeinem Gebiet des Strebens am weitesten voraus sind, ständig aufgefordert, ihre höhere Kenntnis und Gewandtheit an ihre weniger begünstigten Gefährten weiterzugeben.
(498.5) 44:0.14 Den ersten schwachen Abglanz dieser aus Havona verpflanzten Künste werdet ihr auf den Residenzwelten sehen, und ihre Schönheit und eure Würdigung ihrer Schönheit werden immerzu wachsen und sich vertiefen, bis ihr in Salvingtons Hallen des Geistes stehen und die inspirierenden Meisterwerke der himmlischen Künstler der geistigen Reiche betrachten werdet.
(498.6) 44:0.15 All diese Tätigkeiten der morontiellen und geistigen Welten existieren wirklich. Für geistige Wesen ist die Welt des Geistes eine Realität. Für uns ist die materielle Welt die unwirklichere. Die Gestalten höherer Geiste gehen ungehindert durch gewöhnliche Materie hindurch. Hohe Geiste reagieren auf nichts Materielles außer auf gewisse fundamentale Energien. Für materielle Wesen ist die geistige Welt mehr oder weniger unwirklich; für geistige Wesen ist die materielle Welt fast völlig unwirklich. Sie erscheint ihnen nur wie ein Schatten der Substanz der Geistrealitäten.
(498.7) 44:0.16 Wenn ich nur das geistige Sehvermögen zu Hilfe nehme, kann ich das Gebäude, in welchem dieser Bericht übersetzt und niedergeschrieben wird, nicht sehen. Ein Göttlicher Ratgeber aus Uversa, der sich gerade neben mir aufhält, nimmt noch weniger von diesen rein materiellen Schöpfungen wahr. Wir begreifen, wie euch diese materiellen Bildungen erscheinen müssen, wenn wir deren geistige Entsprechungen betrachten, die einer der uns begleitenden Energieumwandler unserem Verstand zeigt. Dieses materielle Gebäude ist für mich, ein Geistwesen, nicht wirklich real, aber für materielle Sterbliche ist es natürlich sehr real und sehr nützlich.
(498.8) 44:0.17 Es gibt bestimmte Wesenstypen, die imstande sind, die Realität der Geschöpfe sowohl der geistigen als auch der materiellen Welten zu erkennen. Zu dieser Klasse gehören die so genannten vierten Geschöpfe der Serviten Havonas und die vierten Geschöpfe der Schlichter. Die Engel von Zeit und Raum sind mit der Fähigkeit ausgerüstet, sowohl geistige als auch materielle Wesen zu erkennen, desgleichen die aufsteigenden Sterblichen nach ihrer Erlösung vom Leben im Körper. Nachdem die Aufsteiger höhere geistige Ebenen erreicht haben, sind sie fähig, materielle, morontielle und geistige Realitäten wahrzunehmen.
(498.9) 44:0.18 Auch ein Mächtiger Botschafter aus Uversa ist jetzt hier mit mir zusammen. Er ist ein aufsteigendes, mit dem Justierer fusioniertes, einst sterbliches Wesen, und er nimmt euch so wahr, wie ihr seid, und gleichzeitig erblickt er den Einsamen Botschafter, den Supernaphen und andere ebenfalls anwesende himmlische Wesen. Nie werdet ihr während eures langen Aufstiegs die Gabe verlieren, eure Gefährten früherer Existenzen zu erkennen. Während ihr über die Stufen des Lebens nach innen aufsteigt, werdet ihr stets die Fähigkeit behalten, eure Kameraden früherer und niedrigerer Erfahrungsebenen zu erkennen und mit ihnen brüderlich zu verkehren. Mit jeder neuen Versetzung oder Auferstehung wird sich eurem Sehbereich eine neue Gruppe von Geistwesen erschließen, ohne dass ihr im Geringsten die Fähigkeit, eure Freunde und Kameraden früherer Zustände zu erkennen, einbüßen werdet.
(498.10) 44:0.19 All dies wird in der Erfahrung aufsteigender Sterblicher durch das Wirken der innewohnenden Gedankenjustierer ermöglicht. Weil sie die Duplikate der Erfahrungen eures ganzen Lebens aufbewahren, könnt ihr die Gewissheit haben, nie irgendeine einmal besessene wahre Eigenschaft zu verlieren. Und diese Justierer durchleben alles mit euch, als ein Teil von euch, in Wahrheit als ihr.
(499.1) 44:0.20 Aber ich verzweifle fast ob meiner Unfähigkeit, dem materiellen Verstand das Wesen der Arbeit der himmlischen Künstler zu vermitteln. Ich sehe mich bei meinem Bemühen, vor dem sterblichen Verstand die Realität dieser morontiellen Vorgänge und nahezu geistigen Phänomene auszubreiten, ständig gezwungen, Gedanken zu entstellen und der Sprache Gewalt anzutun. Euer Verständnis ist unfähig, die Bedeutung, den Wert und die Beziehungen dieser halbgeistigen Aktivitäten zu erfassen, und eure Sprache ist nicht dazu geeignet, sie zu vermitteln. Trotzdem will ich mit meinen Bemühungen fortfahren, dem menschlichen Verstand über diese Realitäten Klarheit zu verschaffen, obwohl ich mir der reinen Unmöglichkeit, bei einem solchen Unternehmen sehr erfolgreich zu sein, voll bewusst bin.
(499.2) 44:0.21 Ich kann nicht mehr als den Versuch machen, zwischen den Aktivitäten der Sterblichen und den mannigfachen Funktionen der himmlischen Künstler andeutungsweise grobe Parallelen zu ziehen. Wenn Urantias Rassen in der Kunst und in anderen kulturellen Leistungen fortgeschrittener wären, könnte ich bei meinem Versuch, den menschlichen Intellekt aus den materiellen in die morontiellen Dinge zu versetzen, viel weiter gehen. So ziemlich alles, was ich tun kann, ist die Tatsache zu unterstreichen, dass es diese Dinge in den morontiellen und geistigen Welten wirklich gibt.
(499.3) 44:1.1 Bei dem beschränkten Umfang des menschlichen Gehörs könnt ihr euch schwerlich morontielle Melodien vorstellen. Es gibt sogar ein materielles Klangfeld wundervoller Töne, das der menschliche Gehörsinn nicht wahrnimmt, ganz zu schweigen von der unvorstellbaren Spannweite morontieller und geistiger Harmonien. Geistige Melodien sind nicht materielle Tonwellen, sondern geistige Pulsationen, die vom Geist himmlischer Persönlichkeiten empfangen werden. Die unerhörte Weite des Tonumfangs, der beseelte Ausdruck, die erhabene Ausführung dieser Musik, verbunden mit den Sphärenmelodien, liegen gänzlich jenseits menschlicher Vorstellungskraft. Ich habe Millionen hingerissener Wesen in sublimer Ekstase verharren sehen, während die Melodie des Reichs über die Geistenergie der himmlischen Kreisläufe hereinströmte. Diese wunderbaren Melodien können bis an die äußersten Enden eines Universums übertragen werden.
(499.4) 44:1.2 Die himmlischen Musiker erzeugen die himmlischen Harmonien durch die Manipulation folgender geistiger Kräfte:
(499.5) 44:1.3 1. Geistiger Klang — Unterbrechungen des geistigen Stroms.
(499.6) 44:1.4 2. Geistiges Licht — Kontrolle und Intensivierung des Lichts der morontiellen und geistigen Reiche.
(499.7) 44:1.5 3. Energieüberlappungen — Erzeugung von Melodien durch die kunstfertige Handhabung der morontiellen und geistigen Energien.
(499.8) 44:1.6 4. Farbsinfonien — Melodien morontieller Farbtöne; sie zählen zu den höchsten Leistungen der himmlischen Musiker.
(499.9) 44:1.7 5. Harmonie vereinigter Geistwesen — Die bloße Zusammenstellung und Verbindung von verschiedenen Ordnungen morontieller und geistiger Wesen erzeugt majestätische Melodien.
(499.10) 44:1.8 6. Gedankenmelodien — Das Denken geistiger Gedanken kann derart vervollkommnet werden, dass es in Melodien Havonas ausbricht.
(499.11) 44:1.9 7. Die Musik des Raums — Bei richtiger Abstimmung können die Melodien anderer Sphären von den universellen Fernmeldekreisen aufgefangen werden.
(500.1) 44:1.10 Es gibt über einhunderttausend verschiedene Arten der Ton-, Klang- und Energiemanipulation, Techniken, die dem menschlichen Gebrauch von Musikinstrumenten vergleichbar sind. Eure Tanz-nsembles stellen ohne Zweifel einen rohen und grotesken Versuch materieller Geschöpfe dar, sich der himmlischen Harmonie von in bestimmter Weise platzierten Wesen und angeordneten Persönlichkeiten anzunähern. Die anderen fünf Formen morontieller Melodie werden vom sensorischen Mechanismus materieller Körper nicht wahrgenommen.
(500.2) 44:1.11 Harmonie, die Musik der sieben Ebenen melodischer Verbindung, ist schlechthin der universelle Kode geistiger Kommunikation. Die Musik, wie die Sterblichen Urantias sie verstehen, erreicht ihren höchsten Ausdruck an den Schulen Jerusems, des Systemhauptsitzes, wo man halbmaterielle Wesen die Harmonien der Töne lehrt. Sterbliche reagieren nicht auf die anderen Formen morontiel-ler Melodie und himmlischer Harmonie.
(500.3) 44:1.12 Auf Urantia würdigt man die Musik sowohl physisch als auch geistig; und eure menschlichen Musiker haben viel getan, um den musikalischen Geschmack von der barbarischen Monotonie eurer frühen Vorfahren auf eine höhere Ebene des Klanggenusses zu heben. In ihrer Mehrheit reagieren die Sterblichen Urantias auf die Musik weitgehend bloß mit den materiellen Muskeln und nur so spärlich mit Verstand und Geist; und doch hat es in der musikalischen Würdigung während der vergangenen fünfunddreißigtausend Jahre eine stetige Verbesserung gegeben.
(500.4) 44:1.13 Die melodische Synkopierung stellt eine Übergangsform zwischen der musikalischen Monotonie des primitiven Menschen und der ausdrucksvollen Harmonie und den bedeutungsvollen Melodien eurer jüngsten Musiker dar. Diese früheren Rhythmusarten stimulieren die Reaktionen des musikliebenden Sinnes, ohne die Ausübung der höheren intellektuellen Kräfte harmonischer Würdigung nach sich zu ziehen und appellieren deshalb allgemeiner an unreife und geistig träge Wesen.
(500.5) 44:1.14 Die beste Musik Urantias ist nur ein flüchtiges Echo der wunderbaren Weisen, die die himmlischen Mitarbeiter eurer Musiker vernehmen. Diese haben bloß Fetzen von jenen Harmonien morontieller Kräfte erhascht und sie als musikalische Melodien klingender Töne niedergeschrieben. Aber die geistig-morontielle Musik verwendet nicht selten alle sieben Ausdrucks- und Wiedergabemittel, so dass der menschliche Verstand sich bei jedem Versuch, diese Melodien der höheren Sphären nur auf klingende Musiknoten zu reduzieren, gewaltig behindert sieht. Solch eine Anstrengung käme etwa dem Bestreben gleich, ein einzelnes Musikinstrument mit der Wiedergabe der Weisen eines großen Orchesters betrauen zu wollen.
(500.6) 44:1.15 Zwar habt ihr auf Urantia ein paar schöne Melodien komponiert, aber ihr habt euch musikalisch nicht entfernt so weit entwickelt wie viele eurer Nachbarplaneten Satanias. Hätten nur Adam und Eva weitergelebt, dann hättet ihr wirkliche Musik gehabt; aber die in ihrer Natur so stark vorhandene Gabe der Harmonie ist durch die Beimischung unmusikalischer Tendenzen derart verdünnt worden, dass nur ein Sterblicher auf tausend großen Sinn für Harmonie besitzt. Aber lasst euch nicht entmutigen; eines Tages wird vielleicht ein wahrer Musiker auf Urantia erscheinen, und ganze Völker werden sich durch die wunderbaren Klänge seiner Melodien bezaubern lassen. Ein einziges derartiges menschliches Wesen könnte den Lauf einer ganzen Nation, ja sogar der ganzen zivilisierten Welt für immer verändern. Es ist buchstäblich wahr, dass „Melodie die Macht besitzt, eine ganze Welt zu verwandeln“. Auf ewig wird Musik die universale Sprache von Menschen, Engeln und Geisten bleiben. Harmonie ist die Sprache Havonas.
(500.7) 44:2.1 Der sterbliche Mensch kann kaum mehr erhoffen als eine dürftige und verzerrte Vorstellung von den Funktionen der himmlischen Wiedergabekünstler, die ich durch den groben und beschränkten Symbolismus eurer materiellen Sprache zu schildern versuchen muss. In der geistig-morontiellen Welt gibt es tausend und ein Ding von allerhöchstem Wert, auf Urantia unbekannte Dinge, die der Wiedergabe wert sind, Erfahrungen, die zu der Kategorie von Aktivitäten gehören, die kaum je „in den Verstand des Menschen eingedrungen sind“, Realitäten, die Gott für all jene bereithält, welche nach dem leiblichen Tod fortleben.
(501.1) 44:2.2 Es gibt sieben Gruppen von himmlischen Wiedergabekünstlern, und ich will versuchen, ihre Arbeit durch folgende Klassifizierung zu schildern:
(501.2) 44:2.3 1. Die Sänger — Harmoniker, welche die für die Vergangenheit bezeichnenden Harmonien wiederholen und die Melodien der Gegenwart interpretieren. Aber all das geschieht auf der morontiellen Ebene.
(501.3) 44:2.4 2. Die Farbenmeister — Künstler, die mit Licht und Schatten spielen und die man Skizzierer und Maler nennen könnte, Künstler, die flüchtige Szenen und vorübergehende Episoden zu künftiger morontieller Ergötzung festhalten.
(501.4) 44:2.5 3. Die Licht-Cineasten — sie halten die realen halbgeistigen Phänomene fest. Um sich von ihrer Tätigkeit ein sehr grobes Bild zu machen, kann man den Film heranziehen.
(501.5) 44:2.6 4. Die Inszenierer historischer Spiele — welche die entscheidenden Ereignisse der Universums-annalen und -geschichte in dramatischer Weise auferstehen lassen.
(501.6) 44:2.7 5. Die prophetischen Künstler — die den Sinn der Geschichte in die Zukunft projizieren.
(501.7) 44:2.8 6. Die Erzähler der Lebensgeschichten — die Sinn und Bedeutung der Lebenserfahrung für die Ewigkeit aufzeigen und die gegenwärtigen persönlichen Erfahrungen in zukünftige Werte des Vollbringens projizieren.
(501.8) 44:2.9 7. Die administrativen Darsteller — welche die Bedeutung der Regierungsphilosophie und der Verwaltungstechnik zum Ausdruck bringen, die himmlischen Dramatiker der Souveränität.
(501.9) 44:2.10 Die himmlischen Wiedergabekünstler arbeiten sehr oft und wirksam mit den Leitern der Rückschau zusammen, wobei sie die Auffrischung der Erinnerung mit bestimmten Formen mentaler Ruhe und persönlicher Zerstreuung kombinieren. Vor den morontiellen Treffen und geistigen Versammlungen vereinigen sich die Wiedergabekünstler manchmal, um in umwerfenden dramatischen Schauspielen den Zweck dieser Zusammenkünfte zu verdeutlichen. Ich war neulich Zeuge einer atemraubenden Aufführung, bei der über eine Million Darsteller tausend Szenen in Folge aufführten.
(501.10) 44:2.11 Die höheren intellektuellen Lehrer und die Übergangsförderer setzen diese verschiedenen Gruppen von Wiedergabekünstlern bei ihren morontiellen erzieherischen Tätigkeiten frei und wirkungsvoll ein. Aber nicht all ihre Bemühungen gelten vergänglicher Illustration; ein großer, sogar ein sehr großer Teil ihres Werks ist bleibender Natur und wird als Vermächtnis für alle zukünftigen Zeiten immer bestehen bleiben. So vielbegabt sind diese Künstler, dass sie, sofern sie in großer Zahl zusammenwirken, imstande sind, ein ganzes Zeitalter neu auferstehen zu lassen, und im Zusammenwirken mit den seraphischen Dienern gelingt es ihnen tatsächlich, vor den Augen der Sterblichen der Zeit die ewigen Werte der geistigen Welt auszubreiten.
(501.11) 44:3.1 Es gibt Städte, „deren Erbauer und Schöpfer Gott ist“. Wir besitzen die geistige Entsprechung all dessen, womit ihr Sterblichen vertraut seid, aber darüber hinaus noch unendlich viel mehr. Wir besitzen Heime, geistigen Komfort und das morontielle Lebensnotwendige. Für jede materielle Befriedigung, deren die Menschen sich erfreuen können, haben wir Tausende von geistigen Realitäten, die unsere Existenz bereichern und erweitern helfen. Die göttlichen Bauleute wirken in sieben Gruppen:
(502.1) 44:3.2 1. Die Entwerfer und Erbauer der Häuser — die Architekten und Umgestalter der für Einzelne und Arbeitsgruppen vorgesehenen Behausungen. Diese morontiellen und geistigen Wohnstätten sind real. Wegen eurer begrenzten Sicht würdet ihr sie nicht sehen, aber uns erscheinen sie sehr wirklich und schön. In gewissem Grade können alle Geistwesen Hand in Hand mit den Bauleuten gewisse Einzelheiten der Planung und Errichtung ihrer morontiellen oder geistigen Wohnstätten bestimmen. Diese Heime sind entsprechend den Bedürfnissen der morontiellen oder geistigen Geschöpfe, die sie bewohnen werden, eingerichtet und geschmückt. Es herrscht unter all diesen Gebäuden große Abwechslung, und sie bieten reichlich Gelegenheit zu individueller Äußerung.
(502.2) 44:3.3 2. Die Architekten der Arbeitenden — deren Aufgabe im Entwerfen und Zusammenstellen der Anlagen für die mit den laufenden Aufgaben der geistigen und morontiellen Reiche betrauten Arbeiter besteht. Man kann diese Bauleute mit denjenigen vergleichen, die auf Urantia Werkstätten und andere industrielle Anlagen errichten. Auf den Übergangswelten gibt es eine notwendige Wirtschaft gegenseitiger Dienstleistung und spezialisierter Arbeitsteilung. Wir tun nicht alle alles; es herrscht eine große Vielfalt der Funktionen unter morontiellen Wesen und sich entwickelnden geistigen Geschöpfen, und diese Architekten der Werktätigen bauen nicht nur bessere Arbeitsstätten, sondern tragen auch zu der beruflichen Hebung des Arbeiters bei.
(502.3) 44:3.4 3. Die Erbauer von Spielanlagen. Riesige Gebäude werden während der Perioden der Ruhe oder dessen benutzt, was Sterbliche als Entspannung und in einem gewissen Sinne als Spiel bezeichnen würden. Alles ist vorgesehen für die geziemende Unterbringung der Leiter der Rückschau oder Humoristen der morontiellen Welten, jener Sphären des Übergangs, auf denen die eben erst von den evolutionären Planeten eingetroffenen aufsteigenden Wesen geschult werden. Sogar auch die höheren Geistwesen geben sich während ihrer Perioden geistiger Neuaufladung einer bestimmten Form von rückwärts gewandtem Humor hin.
(502.4) 44:3.5 4. Die Erbauer der Andachtsstätten — die erfahrenen Architekten der geistigen und morontiellen Tempel. Alle Welten des Aufstiegs der Sterblichen besitzen Tempel der Anbetung; es sind die erlesensten Kunstschöpfungen der morontiellen Welten und der Sphären des Geistes.
(502.5) 44:3.6 5. Die Bauleute des Erziehungswesens — welche die Zentren morontieller Schulung und fortgeschrittenen geistigen Lernens errichten. Immer steht den aufsteigenden Sterblichen der Weg zur Vermehrung ihres Wissens offen, zur Gewinnung zusätzlicher Information hinsichtlich ihrer gegenwärtigen und zukünftigen Arbeit sowie ihres universellen kulturellen Wissens, Information, die bestimmt ist, aus ihnen intelligentere und wirksamere Bürger der morontiellen und geistigen Welten zu machen.
(502.6) 44:3.7 6. Morontielle Planer. Sie bauen für die koordinierte Zusammenführung aller Persönlichkeiten aller Reiche, die sich zu einem gegebenen Zeitpunkt auf einer Sphäre befinden können. Diese Planer arbeiten mit den Morontiellen Machtüberwachern zusammen, um die Koordinierung des fortschreitenden morontiellen Lebens reicher zu gestalten.
(502.7) 44:3.8 7. Die Erbauer öffentlicher Gebäude — die Künstler, welche die für nicht andachtsmäßige Versammlungszwecke bestimmten Orte planen und erbauen. Groß und herrlich sind diese gemeinsamen Versammlungsorte.
(502.8) 44:3.9 Obwohl weder diese Bauten noch ihr Schmuck dem sensorischen Verständnis materieller Sterblicher ganz wirklich erscheinen würden, sind sie für uns sehr real. Könntet ihr körperlich dorthin versetzt werden, wäret ihr außerstande, diese Tempel zu sehen; all diese übermateriellen Schöpfungen befinden sich dessen ungeachtet dort, und wir können sie eindeutig wahrnehmen und uns an ihnen ebenso eindeutig erfreuen.
(503.1) 44:4.1 Diese Künstler befassen sich mit der Bewahrung und Wiedergabe des höheren Gedankengutes der Reiche, und sie wirken in sieben Gruppen:
(503.2) 44:4.2 1. Gedankenbewahrer. Das sind die Künstler, die sich der Bewahrung des höheren Denkens der Reiche verschrieben haben. Auf den morontiellen Welten sammeln sie getreulich alle Gedankenjuwelen. Bevor ich zum ersten Mal nach Urantia kam, sah ich Dokumente über die Ideenwelt einiger der großen Geister eures Planeten ein und hörte mir Fernmeldungen darüber an. Die Gedankenaufzeichner bewahren solche edlen Ideen in der Sprache Uversas auf.
(503.3) 44:4.3 Jedes Superuniversum besitzt seine eigene Sprache, eine Sprache, die von seinen Persönlichkeiten gesprochen wird und in allen seinen Sektoren vorherrscht. Man nennt sie in unserem Superuniversum die Sprache Uversas. Auch jedes Lokaluniversum besitzt seine eigene Sprache. Alle Angehörigen der höheren Ordnungen Nebadons sind zweisprachig, indem sie sowohl die Sprache Nebadons als auch diejenige Uversas beherrschen. Wenn sich zwei Personen aus verschiedenen Lokaluniversen treffen, verkehren sie in der Sprache Uversas miteinander; wenn indessen eine von ihnen einem anderen Superuniversum entstammt, müssen sie die Dienste eines Übersetzers in Anspruch nehmen. Im Zentraluniversum hat man Sprache kaum nötig; es herrscht dort ein vollkommenes und nahezu vollständiges Verstehen; einzig die Götter werden dort nicht restlos verstanden. Man lehrt uns, dass eine zufällige Begegnung im Paradies mehr an gegenseitigem Verständnis enthüllt, als durch eine Sprache der Sterblichen in tausend Jahren vermittelt werden könnte. Sogar schon auf Salvington „kennen wir, wie wir gekannt werden“.
(503.4) 44:4.4 Die Fähigkeit, auf den morontiellen und geistigen Sphären Gedanken in Sprache umzusetzen, übersteigt menschliche Fassungskraft. Die Geschwindigkeit, mit der wir Gedanken zu einem dauernden Dokument kondensieren, kann durch diese erfahrenen Registrierer derart beschleunigt werden, dass, was mehr als einer halben Million Wörtern oder Gedankensymbolen entspricht, in einer Minute urantianischer Zeit registriert werden kann. Die Universumssprachen sind viel reicher als die Sprachen der sich entwickelnden Welten. Die begrifflichen Symbole Uversas umfassen mehr als eine Milliarde Schriftzeichen, obwohl das Grundalphabet nur siebzig Symbole enthält. Die Sprache Nebadons ist nicht ganz so hoch differenziert, besitzt doch ihr Alphabet nur achtundvierzig Grundsymbole.
(503.5) 44:4.5 2. Konzept-Aufzeichner. Diese zweite Aufzeichnergruppe beschäftigt sich mit der Bewahrung von konzeptuellen Bildern, von ideellen Urmustern. Dies ist eine auf den materiellen Welten unbekannte Form von Dauerregistrierung. Dank dieser Methode könnte ich in einer Stunde eurer Zeit mehr Wissen erwerben als ihr in hundert Jahren unter Benutzung gewöhnlicher geschriebener Sprache.
(503.6) 44:4.6 3. Ideogramm-Aufzeichner. Wir besitzen die Entsprechungen eures geschriebenen und gesprochenen Wortes, aber zur Festhaltung von Gedanken benutzen wir gewöhnlich die bildhafte Ideendarstellung und ideographische Techniken. Die Bewahrer der ideographischen Aufzeichnungen übertreffen die Leistungen der Konzept-Aufzeichner noch um das Tausendfache.
(503.7) 44:4.7 4. Förderer der Redekunst. Diese Aufzeichnergruppe obliegt der Aufgabe, die Gedanken zur Wiederverwendung in der Redekunst aufzubewahren. In der Sprache Nebadons könnten wir in einer halbstündigen Rede den Inhalt des gesamten Lebens eines Sterblichen Urantias ausbreiten. Eure einzige Hoffnung, diese Vorgänge zu verstehen, besteht darin, innezuhalten und euch die Technik eures wirren und entstellenden Traumlebens zu vergegenwärtigen — wie ihr in diesen nächtlichen Fantasien ganze Jahre der Erfahrung in wenigen Sekunden durcheilen könnt.
(503.8) 44:4.8 Die Redekunst der geistigen Welt ist einer der Hochgenüsse seltener Art, die euch erwarten, die ihr nur die rohen und stockenden Ansprachen Urantias kennt. In den Reden Salvingtons und Edentias leben eine musikalische Harmonie und ein Wohlklang des Ausdrucks, deren inspirierende Macht jeder Beschreibung spotten. Diese glühenden Konzepte sind wie prächtige Edelsteine in herrlichen Diademen. Aber ich schaffe es nicht! Ich bin außerstande, menschlicher Vorstellung Breite und Tiefe dieser Realitäten einer anderen Welt zu vermitteln!
(504.1) 44:4.9 5. Die Leiter des Fernmeldewesens. Das Fernmeldewesen des Paradieses, der Super- und Lokaluniversen untersteht der allgemeinen Leitung dieser Gruppe von Gedankenaufzeichnern. Sie betätigen sich sowohl als Zensoren und Redakteure als auch als Koordinierer des Fernmeldematerials, indem sie von allen aus dem Paradies eintreffenden Meldungen eine superuniverselle Adaptation machen und die Meldungen der Ältesten der Tage unter jeweiliger Anpassung in die einzelnen Sprachen der Lokaluniversen übersetzen.
(504.2) 44:4.10 Die lokaluniversellen Fernmeldungen müssen ebenfalls abgeändert werden, um von den Systemen und einzelnen Planeten empfangen werden zu können. Die Übermittlung dieser Raumberichte wird sorgfältig überwacht, und es gibt stets eine Rückmeldung, um sich des ordentlichen Empfangs jedes Berichts auf jeder Welt eines gegebenen Kreises zu versichern. Die Leiter des Fernmeldewesens sind technisch erfahren in der Benutzung der Raumströme für alle Zwecke der Nachrichtenübermittlung.
(504.3) 44:4.11 6. Die Rhythmusaufzeichner. Urantianer würden diese Künstler unzweifelhaft Dichter nennen, obwohl ihr Werk sehr verschieden ist von euren poetischen Schöpfungen und diese fast um ein Unendliches überragt. Unter Rhythmuseinwirkung ermüden morontielle und geistige Wesen weniger rasch, und so werden viele ihrer Funktionen im Bemühen um eine Steigerung der Leistungsfähigkeit, aber auch zur Erhöhung des Vergnügens, in rhythmischer Form ausgeführt. Ich wünschte mir bloß, ihr könntet das Privileg genießen, einige der poetischen Übertragungen der Versammlungen Edentias zu hören und euch am Farben- und Klangreichtum der Konstellationsgenies zu ergötzen, welche Meister in dieser auserlesenen Form des Selbstausdrucks und der gesellschaftlichen Harmonisierung sind.
(504.4) 44:4.12 7. Die morontiellen Aufzeichner. Ich weiß wirklich nicht, wie ich einem materiellen Verstand das Wirken dieser wichtigen Gruppe von Gedankenaufzeichnern beschreiben soll, deren Amt es ist, die Gesamtdarstellungen der verschiedenen Gruppierungen morontieller Angelegenheiten und geistiger Vorgänge zu bewahren. Um ein krudes Bild zu verwenden, sind sie die Gruppenphotographen der Übergangswelten. Sie halten für alle Zukunft die entscheidenden Szenen und Verbindungen der weiterschreitenden Epochen fest und bewahren sie in den Archiven der morontiellen Aufzeichnungshallen.
(504.5) 44:5.1 Diese interessanten und wirksamen Künstler beschäftigen sich mit allen Arten von Energie: mit physischer, mentaler und geistiger.
(504.6) 44:5.2 1. Manipulierer physischer Energie. Die Manipulierer physischer Energie dienen während langer Zeitabschnitte zusammen mit den Machtlenkern und sind in der Manipulation und Kontrolle vieler Phasen physischer Energie erfahren. Sie sind vertraut mit den drei fundamentalen Energieströmen der Superuniversen und ihren dreißig Unterabteilungen. Diese Wesen sind die unschätzbaren Assistenten der Morontiellen Machtüberwacher der Übergangswelten. Sie sind die beharrlichen Erforscher der kosmischen Projektionen des Paradieses.
(504.7) 44:5.3 2. Manipulierer mentaler Energie. Das sind die Fachleute für das Miteinander-in-Verbindung-Setzen von morontiellen und anderen Typen intelligenter Wesen. Diese Kommunikationsform zwischen Sterblichen existiert auf Urantia praktisch nicht. Es sind die Spezialisten, die bei den aufsteigenden morontiellen Wesen die Fähigkeit zu gegenseitiger Kommunikation entwickeln, und ihre Arbeit schließt zahlreiche einzigartige Abenteuer intellektueller Verbindung in sich, die dem menschlichen Verstand zu schildern meine Kräfte bei weitem übersteigt. Diese kunstfertigen Wesen sind begeisterte Erforscher der Verstandeskreise des Unendlichen Geistes.
(505.1) 44:5.4 3. Manipulierer geistiger Energie. Die Manipulierer geistiger Energie sind eine fesselnde Gruppe. Genau gleich wie physische Energie gehorcht auch geistige Energie bestehenden Gesetzen. Das will heißen, dass man aus dem Studium der geistigen Kraft verlässliche Schlüsse ziehen und mit ihr in ebenso genauer Weise verfahren kann wie mit der physischen Energie. In der geistigen Welt herrschen genauso sichere und verlässliche Gesetze wie in den materiellen Reichen. Während der vergangenen paar Jahrmillionen haben diese Forscher, welche die fundamentalen, die geistige Energie beherrschenden Gesetze des Ewigen Sohnes in ihrer Anwendung auf morontielle und andere Universumsordnungen himmlischer Wesen studieren, viele verbesserte Techniken zur Absorption geistiger Energie entwickelt.
(505.2) 44:5.5 4. Die Manipulierer gemischter Energien. Das ist die abenteuerliche Gruppe von sehr erfahrenen Wesen, die sich dem Zusammenwirken der drei Urphasen göttlicher Energie verschrieben haben, die sich in den Universen als physische, mentale und geistige Energie manifestieren. Es sind leidenschaftlich forschende Persönlichkeiten, die in Wahrheit die universale Präsenz des Supremen Gottes zu entdecken suchen, da in dieser Persönlichkeit der Gottheit die erfahrungsmäßige Einigung der ganzen Göttlichkeit des Großen Universums geschehen muss. Und bis zu einem gewissen Grad sind diese Künstler in neuerer Zeit ziemlich erfolgreich gewesen.
(505.3) 44:5.6 5. Die Transportberater. Dieses Korps technischer Berater der Transportseraphim ist äußerst erfahren im Festlegen von Reiserouten in Zusammenarbeit mit den Sternforschern, und auch den Transportleitern stehen sie auf den Welten des Raums helfend zur Seite. Sie sind die Überwacher des Sphärenverkehrs, und man findet sie auf allen bewohnten Planeten. Auf Urantia dient ein Korps von siebzig Tranportberatern.
(505.4) 44:5.7 6. Die Sachverständigen für Kommunikation. Ebenso dienen auf Urantia zwölf Techniker interplanetarischer und interuniverseller Kommunikation. Diese Wesen haben eine lange Erfahrung hinter sich und beherrschen die Übermittlungs- und Interferenzgesetze in deren Anwendung auf die Kommunikation zwischen den Welten. Dieses Korps beschäftigt sich mit allen Arten von Raumbotschaften mit Ausnahme jener der Gravitations- und Einsamen Botschafter. Auf Urantia muss sich ihr Wirken hauptsächlich über den Kreislauf der Erzengel abspielen.
(505.5) 44:5.8 7. Die Lehrer der Ruhe. Göttliche Ruhe geht einher mit der Technik der Aufnahme geistiger Energie. Morontielle und geistige Energie müssen ebenso sicherlich wieder aufgefüllt werden wie physische Energie, aber nicht aus denselben Gründen. In meinem Bemühen, euch aufzuklären, muss ich notgedrungen zu groben Vergleichen Zuflucht nehmen, aber es ist tatsächlich so, dass wir Bewohner der geistigen Welt von Zeit zu Zeit unsere regulären Aktivitäten unterbrechen und uns an geeignete Orte der Begegnung begeben müssen, wo wir in die göttliche Ruhe eingehen und unsere erschöpften Energien wieder zurückgewinnen.
(505.6) 44:5.9 Ihr werdet eure ersten Lektionen in diesen Dingen erhalten, wenn ihr, zu morontiellen Wesen geworden, die Residenzwelten erreicht und begonnen habt, in der Technik der geistigen Angelegenheiten Erfahrung zu sammeln. Ihr wisst um den innersten Kreis Havonas und dass die Pilger des Raums nach ihrer Durchquerung der vorausgehenden Kreise in die lange und wiederbelebende Ruhe des Paradieses eingehen müssen. Es handelt sich dabei nicht nur um eine technische Erfordernis des Übergangs von der Laufbahn der Zeit zum Dienst in der Ewigkeit, sondern auch um eine Notwendigkeit, eine Form des Ruhens, um die mit den letzten Schritten der aufsteigenden Erfahrung verbundenen Energieverluste wettzumachen und um geistige Machtreserven für den nächsten Abschnitt der endlosen Laufbahn zu speichern.
(506.1) 44:5.10 Diese Energiemanipulierer wirken noch auf hunderterlei andere, aber zu zahlreiche Arten, um hier aufgeführt werden zu können. Eine davon betrifft die Seraphim, Cherubim und Sanobim, mit denen sie sich hinsichtlich der wirkungsvollsten Arten, Energie aufzunehmen, beraten, und wie diese das nützlichste Gleichgewicht zwischen den divergierenden Kräften der aktiven Cherubim und passiven Sanobim aufrechterhalten können. Auf noch manch andere Weise stehen diese Sachverständigen den morontiellen und geistigen Geschöpfen bei ihren Bemühungen um das Verständnis der göttlichen Ruhe bei, die so unerlässlich zur wirkungsvollen Nutzung der fundamentalen Raumenergien ist.
(506.2) 44:6.1 Wenn ich doch nur wüsste, wie ich die erlesene Arbeit dieser einzigartigen Künstler beschreiben könnte! Jeder meiner Versuche, das Werk geistiger Verschönerung erklären zu wollen, würde eurem materiellen Verstand nur eure eigenen kläglichen, wenn auch verdienstvollen Anstrengungen, diese Dinge auf eurer mentalen und materiellen Welt zu vollbringen, in Erinnerung rufen.
(506.3) 44:6.2 Dieses Korps zählt zwar über eintausend Unteraktivitäten, zerfällt aber in die folgenden sieben Hauptkategorien:
(506.4) 44:6.3 1. Die Kunsthandwerker der Farbe. Sie sind es, die ihre köstlichen Botschaften harmonischer Schönheit in den zehntausend Farbtönen geistiger Spiegelung ertönen lassen. Außer der Farbwahrnehmung existiert in menschlicher Erfahrung nichts diesen Aktivitäten Vergleichbares.
(506.5) 44:6.4 2. Die Tonzeichner. Geistige Wellen verschiedener Identität und morontieller Würdigung werden von diesen Entwerfern dessen, was ihr Töne nennen würdet, gezeichnet. Diese Impulse sind in Wahrheit die wunderbaren Widerspiegelungen der unverhüllten, herrlichen Geistseelen der himmlischen Heerscharen.
(506.6) 44:6.5 3. Die Zeichner der Gefühle. Diese Verstärker und Bewahrer der Gemütsbewegungen halten die morontiellen Gefühle und göttlichen Emotionen fest, damit die Kinder der Zeit sie studieren, sich daran erbauen können und morontielle Fortschreitende und vorrückende Geister durch sie inspirierter und schöner werden.
(506.7) 44:6.6 4. Die Geruchskünstler. Der Vergleich himmlischer Geistaktivitäten mit der physischen Wahrnehmung chemischer Gerüche ist allerdings unglücklich, aber die Sterblichen Urantias könnten diesen Dienst schwerlich mit einem anderen Namen bezeichnen. Diese Künstler komponieren ihre verschiedenen Symphonien zur Erbauung und zum Entzücken der voranschreitenden Kinder des Lichts. Ihr besitzt auf Erden nichts, womit diese Art geistiger Größe auch nur entfernt verglichen werden könnte.
(506.8) 44:6.7 5. Die Verschönerer persönlicher Gegenwart. Diese Künstler geben sich nicht mit den Kunstgriffen eigener Schmückung oder mit der Technik der Geschöpfesverschönerung ab. Sie widmen sich der Erzielung mannigfaltiger und freudiger individueller Reaktionen morontieller und geistiger Geschöpfe, indem sie in gemischten Ensembles dieser verschiedenartigen Wesen die Bedeutung ihrer Beziehungen durch die wertenden Positionen dramatisch in Szene setzen, die sie diesen verschiedenen morontiellen und geistigen Ordnungen zuweisen. Diese Künstler stellen übermaterielle Wesen in der Art zusammen, wie ihr mit lebendigen Musiknoten, Düften oder Anblicken verfahren würdet, und lassen aus der Mischung glorreiche Hymnen entstehen.
(506.9) 44:6.8 6. Die Förderer des guten Geschmacks. Aber wie könnte man euch von diesen Künstlern erzählen! Ich möchte nur leise andeuten, dass sie den morontiellen guten Geschmack verbessern und auch für die Zunahme des Schönheitssinns kämpfen, indem sie die in Entwicklung begriffenen geistigen Sinne schärfen.
(507.1) 44:6.9 7. Die morontiellen Zusammenfasser. Das sind die Meisterkünstler, die am morontiellen Ganzen die letzten krönenden Striche anbringen, nachdem alle anderen ihren Beitrag geleistet haben, und dadurch eine inspirierende Darstellung des göttlich Schönen erreichen, eine dauernde Inspiration der geistigen Wesen und ihrer morontiellen Gefährten. Aber ihr müsst die Befreiung von eurem tierischen Körper abwarten, bevor ihr beginnen könnt, euch eine Vorstellung von der künstlerischen Herrlichkeit und ästhetischen Schönheit der morontiellen und geistigen Welten zu machen.
(507.2) 44:7.1 Diese Künstler geben sich nicht, wie ihr vermuten könntet, mit Musik, Malerei oder Ähnlichem ab. Sie beschäftigen sich mit der Manipulierung und Organisierung spezialisierter Kräfte und Energien, die in der geistigen Welt vorhanden sind, aber von den Sterblichen nicht wahrgenommen werden. Hätte ich nur die leiseste Vergleichsmöglichkeit, so würde ich versuchen, diesen einzigartigen Bereich geistigen Vollbringens zu schildern, aber ich verzweifle daran — es besteht keine Hoffnung, menschlichem Denken diese Sphäre himmlischen Künstlertums nahe zu bringen. Trotzdem kann ich, was nicht beschrieben werden kann, durchblicken lassen:
(507.3) 44:7.2 Schönheit, Rhythmus und Harmonie sind intellektuell miteinander verknüpft und geistig verwandt. Wahrheit, Tatsachen und Beziehungen sind intellektuell nicht zu trennen, und sie sind mit der philosophischen Vorstellung von Schönheit verbunden. Güte, Rechtschaffenheit und Gerechtigkeit stehen philosophisch in Wechselbeziehung und sind geistig eng an lebendige Wahrheit und göttliche Schönheit gebunden.
(507.4) 44:7.3 Handle es sich nun um die Vorstellungen wahrer Philosophie, um die Darstellungen himmlischen Künstlertums oder um die Versuche der Sterblichen, ihrer Wahrnehmung göttlicher Schönheit Ausdruck zu verleihen, sie können niemals wahrhaft befriedigend ausfallen, solange das betreffende Geschöpf in seinem Vorwärtsstreben nicht geeint ist. All diese Ausdrucksweisen des göttlichen Antriebs, der im sich entwickelnden Geschöpf wohnt, mögen dann vielleicht intellektuell wahr, gefühlsmäßig schön und geistig gut sein; aber der wahrhaft beseelte Ausdruck bleibt abwesend, solange in der Lebenserfahrung des Künstlers, Wissenschaftlers oder Philosophen die Realitäten der Wahrheit nicht mit den Bedeutungen der Schönheit und den Werten der Güte geeint worden sind.
(507.5) 44:7.4 Diese göttlichen Eigenschaften sind in Gott vollkommen und absolut geeint. Und jeder Mensch oder Engel, der Gott kennt, besitzt das Potential unbegrenzten Selbstausdrucks auf immer fortschreitenden Ebenen geeinter Selbstverwirklichung durch die Technik der nie endenden Vollbringung der Gottähnlichkeit — besitzt das Potential zu einer durch evolutionäre Erfahrung erworbenen Verschmelzung ewiger Wahrheit, universeller Schönheit und göttlicher Güte.
(507.6) 44:8.1 Obwohl die himmlischen Künstler nicht persönlich auf materiellen Welten wie Urantia arbeiten, kommen sie doch von Zeit zu Zeit von den Systemhauptsitzen her, um einzelnen natürlich Begabten der sterblichen Rassen Hilfe zu leisten. Wenn sie einen solchen Auftrag erfüllen, arbeiten sie vorübergehend unter der Aufsicht der planetarischen Engel des Fortschritts. Seraphische Heerscharen und himmlische Künstler versuchen gemeinsam, sterblichen Künstlern beizustehen, die angeborene Gaben besitzen und auch über Justierer mit besonderer früherer Erfahrung verfügen.
(507.7) 44:8.2 Es gibt drei mögliche Quellen besonderer menschlicher Fertigkeiten: Die Grundlage bildet immer die natürliche oder angeborene Begabung. Besondere Fähigkeiten sind nie eine willkürliche Gabe der Götter; jedes außergewöhnliche Talent hat stets einen entsprechenden Ahnenhintergrund. Zusätzlich zu einer solch natürlichen Begabung, oder besser sie ergänzend, kann der führende Beitrag des Gedankenjustierers bei all jenen kommen, deren innere Justierer bereits auf anderen Welten und mit anderen sterblichen Geschöpfen tatsächliche echte Erfahrungen in dieser Richtung gemacht haben. In den Fällen, wo sowohl der menschliche Intellekt als auch der innewohnende Justierer außergewöhnlich fähig sind, können die geistigen Künstler damit beauftragt werden, in harmonisierender Weise auf beide Talente einzuwirken und solche Sterbliche auch anderswie zu begleiten und dazu zu inspirieren, unablässig nach höheren Idealen zu streben und deren gesteigerten Ausdruck zur Erbauung der Welt zu versuchen.
(508.1) 44:8.3 In den Reihen der geistigen Künstler gibt es keine Kasten. Es spielt keine Rolle, von wie weit unten ihr herkommt; wenn ihr Gewandtheit und die Gabe des Ausdrucks besitzt, werdet ihr entsprechend anerkannt und gebührend gewürdigt werden, während ihr über die Stufen morontieller Erfahrung und geistigen Vollbringens aufsteigt. Es kann keine Behinderung durch menschliche Heredität noch irgendwelchen Mangel des menschlichen Umfeldes geben, die während der morontiellen Laufbahn nicht vollständig kompensiert und zum Verschwinden gebracht werden könnten. Und alle Befriedigungen künstlerischen Vollbringens und ausdrucksvoller Selbstverwirklichung werden euch während eures allmählichen Vorrückens aus euren eigenen persönlichen Anstrengungen zuteil werden. Das Verlangen des mittelmäßig begabten evolutionären Menschen kann sich jetzt endlich verwirklichen. Die Götter teilen zwar an die Kinder der Zeit nicht willkürlich Talente und Fähigkeiten aus, aber sie sorgen dafür, dass all ihre edlen Sehnsüchte Befriedigung erfahren werden und aller menschliche Hunger nach himmlischem Selbstausdruck gestillt werden wird.
(508.2) 44:8.4 Indessen sollte sich jedes menschliche Wesen an dies erinnern: Mancher Drang, sich auszuzeich-nen, der viele Sterbliche während ihres Lebens peinigt, wird sich verflüchtigen, wenn dieselben Sterblichen auf ihrem morontiellen und geistigen Weg voranschreiten. Die aufsteigenden Morontianer lernen, ihr ehemaliges rein eigensüchtiges Begehren und ihre egoistischen Ambitionen zu sozialisieren. Aber wenn ihr jene Dinge, nach denen euch auf Erden so sehnlichst verlangte und die euch die Umstände so hartnäckig verweigerten, immer noch tun möchtet, nachdem ihr in eurer morontiellen Laufbahn wahre Mota-Erkenntnis gewonnen habt, wird euch höchst gewiss jede Gelegenheit geboten werden, eure langgehegten Wünsche zu befriedigen.
(508.3) 44:8.5 Bevor die aufsteigenden Sterblichen das Lokaluniversum verlassen, um mit ihrer geistigen Laufbahn zu beginnen, wird jede intellektuelle, künstlerische und gesellschaftliche Sehnsucht oder wahre Ambition gestillt worden sein, die je ihre sterbliche oder morontielle Existenzebene kennzeichnete. Das bedeutet, dass hinsichtlich befriedigten Selbstausdrucks und befriedigter Selbstverwirklichung Gleichheit erreicht worden ist, nicht aber, dass ein identischer erfahrungsmäßiger Status oder eine vollständige Auslöschung charakteristischer Individualität in Begabung, Technik und Ausdruck eingetreten wäre. Um das neue geistige Gefälle im persönlichen erfahrungsmäßigen Vollbringen vollständig zu nivellieren und auszugleichen, müsst ihr warten, bis ihr den letzten Kreis der Havona-Laufbahn vollendet habt. Und dann werdet ihr euch als Bewohner des Paradieses der Notwendigkeit gegenüber sehen, euch auf das absonite Gefälle in persönlicher Erfahrung einzustellen, das einzig dadurch eingeebnet werden kann, dass man als Gruppe den ultimen Geschöpfesstatus erreicht — die Bestimmung der sterblichen Finalisten als Geistwesen der siebenten Stufe.
(508.4) 44:8.6 Das ist die Geschichte der himmlischen Künstler, jenes kosmopolitischen Körpers auserlesener Arbeiter, die mit ihren künstlerischen Interpretationen der göttlichen Schönheit der Paradies-Schöpfer so sehr zur Herrlichkeit der architektonischen Sphären beitragen.
(508.5) 44:8.7 [Verfasst durch einen Erzengel von Nebadon.]