(374.1) 34:0.1 WENN der Universale Vater und der Ewige Sohn einen Schöpfersohn personifizieren, individualisiert der Unendliche Geist eine neue und einmalige Repräsentation seiner selbst, die jenen Schöpfersohn in die Reiche des Raums hinausbegleiten und dort seine Gefährtin sein wird, zuerst bei der physischen Organisation und später bei der Erschaffung und Umsorgung der Geschöpfe des neu projektierten Universums.
(374.2) 34:0.2 Ein Schöpferischer Geist spricht sowohl auf physische als auch auf geistige Realitäten an; dasselbe gilt für einen Schöpfersohn; auf diese Weise sind sie bei der Verwaltung eines Lokal-universums von Zeit und Raum koordiniert und verbunden.
(374.3) 34:0.3 Diese Töchter-Geiste besitzen das Wesen des Unendlichen Geistes, aber sie können nicht gleichzeitig bei der physischen Schöpfung und im geistigen Dienst funktionieren. Bei der physischen Schöpfung liefert der Universumssohn das Urmuster, während der Universumsgeist die Materialisierung der physischen Realitäten in Gang setzt. Der Sohn wirkt bei den Machtvorhaben, aber der Geist überführt diese Energieschöpfungen in physische Substanzen. Obwohl es etwas schwer fällt, diese frühe Universumsgegenwart des Unendlichen Geistes als eine Person zu bezeichnen, ist die Geistgefährtin für den Schöpfersohn doch persönlich und hat stets als eindeutige Individualität gewirkt.
(374.4) 34:1.1 Nach Abschluss der physischen Organisation eines Stern- und Planetenhaufens und nach der Einrichtung der Energiekreise durch die superuniversellen Machtzentren, nach diesem einleitenden Schöpfungswerk, das die Organe des Unendlichen Geistes durch dessen lokaluniverselle schöpferische Fokussierung und unter ihrer Leitung ausgeführt haben, ergeht die Proklamation des Michael-Sohnes, dass die Projektion des Lebens in das neu organisierte Universum unmittelbar bevorstehe. Nachdem das Paradies diese Absichtserklärung zur Kenntnis genommen hat, findet in der Paradies-Trinität eine Zustimmungsreaktion statt, worauf der Hauptgeist, in dessen Superuniversum sich diese neue Schöpfung organisiert, im geistigen Glanz der Gottheiten verschwindet. Mittlerweile nähern sich die anderen Hauptgeiste der zentralen Wohnstätte der Paradies-Gottheiten, und wenn jetzt der von den Gottheiten umfangene Hauptgeist wiedererscheint und vor seine Gefährten tritt, ereignet sich, was man eine „primäre Eruption“ nennt. Dies ist ein ungeheurer geistiger Lichtblitz, ein Phänomen, das an einem so weit entfernten Punkt wie am Hauptsitz des betreffenden Superuniversums klar wahrgenommen werden kann; und gleichzeitig mit diesem wenig verstandenen Vorgang in der Trinität geschieht eine einschneidende Veränderung im Wesen der das betreffende Lokal-universum bewohnenden schöpferischen geistigen Gegenwart und Macht des Unendlichen Geistes. Als Antwort auf diese Vorgänge im Paradies personifiziert sich augenblicklich in Gegenwart des Schöpfersohnes eine neue persönliche Repräsentantin des Unendlichen Geistes. Dies ist die Göttliche Ministerin. Die individualisierte Schöpferische Geist-Helferin des Schöpfersohnes ist zu seiner persönlichen schöpferischen Mitarbeiterin geworden, zum Muttergeist des Lokaluniversums.
(375.1) 34:1.2 Aus dieser neuen persönlichen Absonderung des Mit-Schöpfers und durch sie entspringen die festen Ströme und geordneten Kreisläufe geistiger Macht und geistigen Einflusses, die bestimmt sind, alle Welten und Wesen dieses Lokaluniversums zu durchdringen. In Wahrheit ist diese neue persönliche Gegenwart nur eine Verwandlung der schon vorher existierenden, aber weniger persönlichen Gefährtin des Sohnes während seines früheren Werks physischer Universumsorganisation.
(375.2) 34:1.3 Das ist in wenigen Worten die Erzählung eines erstaunlichen Dramas, aber sie stellt so ziemlich alles dar, was über diese denkwürdigen Vorgänge ausgesagt werden kann. Diese sind augenblicklich, unergründlich und unverständlich; das Geheimnis ihrer Technik und Durchführung ruht im Schoße der Paradies-Trinität. Wir sind uns nur einer Sache sicher: Die Gegenwart des Geistes im Lokaluniversum während der Zeit der rein physischen Erschaffung oder Organisation war vom Geist des Unendlichen Geistes des Paradieses nur unvollständig differenziert; nach dem Wiederauftauchen des herrschenden Hauptgeistes aus der geheimen Umfangung durch die Götter und nach dem Aufblitzen geistiger Energie hingegen nimmt die lokaluniverselle Manifestation des Unendlichen Geistes plötzlich und vollständig die persönlichen Züge jenes Hauptgeistes an, welcher sich eben in verwandelnder Verbindung mit dem Unendlichen Geist befunden hat. Der Muttergeist des Lokaluniversums erwirbt auf diese Weise eine persönliche Natur, die von jener des Hauptgeistes gefärbt ist, in dessen superuniversellem astronomischem Zuständigkeitsbereich das Lokaluniversum liegt.
(375.3) 34:1.4 In Satania kennt man die personifizierte Gegenwart des Unendlichen Geistes, den Schöpferischen Muttergeist des Lokaluniversums, als Göttliche Ministerin. Sowohl praktisch als auch geistig kann man durchaus sagen, dass diese Gottheitsmanifestation eine göttliche Individualität, eine Geistperson ist. Und sie wird durch den Schöpfersohn als solche betrachtet und anerkannt. Durch diese Lokalisierung und Personifizierung des Dritten Zentralen Ursprungs in unserem Lokaluniversum wurde es möglich, dass der Geist sich in der Folge so vollkommen dem Schöpfersohn unterwerfen konnte, dass man von diesem Sohn wahrheitsgetreu sagte: „Alle Macht im Himmel und auf Erden ist ihm anvertraut worden.“
(375.4) 34:2.1 Nachdem die Göttliche Ministerin zu der Zeit der Erschaffung des Lebens in ihrer Persönlichkeit eine tief greifende Verwandlung durchgemacht hat, wirkt sie als eine Person und arbeitet mit dem Schöpfersohn bei der Planung und Ausführung der umfassenden Angelegenheiten ihrer beider Lokalschöpfung in sehr persönlicher Weise zusammen. Vielen Arten von Universumswesen erscheint selbst diese Verkörperung des Unendlichen Geistes während der Zeitalter, die der letzten Selbsthingabe Michaels vorausgehen, nicht gänzlich persönlich; aber nach der Erhebung des Schöpfersohns zur souveränen Autorität eines Meistersohnes nehmen die persönlichen Eigenschaften des Schöpferischen Muttergeistes dermaßen zu, dass sie von allen mit ihr in Berührung kommenden Einzelwesen persönlich erkannt wird.
(375.5) 34:2.2 Von den frühesten Stunden seiner Zusammenarbeit mit dem Schöpfersohn an besitzt der Universumsgeist alle Attribute physischer Kontrolle des Unendlichen Geistes einschließlich der vollen Verfügung über die Antigravitation. Nachdem der Universumsgeist den persönlichen Status erreicht hat, übt er im Lokaluniversum eine gerade ebenso umfassende und vollständige Kontrolle über die Verstandesgravitation aus wie der Unendliche Geist, wenn dieser persönlich anwesend wäre.
(375.6) 34:2.3 In jedem Lokaluniversum wirkt die Göttliche Ministerin gemäß der Natur und den eingeborenen Wesenszügen des Unendlichen Geistes, so wie dieser in einem der Sieben Hauptgeiste des Paradieses verkörpert ist. Obwohl alle Universumsgeiste in ihrem Wesen grundlegend gleichförmig sind, zeigen sie doch Unterschiede in der Funktion, die durch ihre Abstammung von einem der Sieben Hauptgeiste bedingt werden. Dieser je andere Ursprung ist verantwortlich für die abweichenden, von den Muttergeisten der Lokaluniversen in den verschiedenen Superuniversen angewandten Techniken. Aber in allen wesentlichen geistigen Attributen sind diese Geiste bei aller superuniversellen Differenzierung doch identisch, von gleicher Geistigkeit und durch und durch göttlich.
(376.1) 34:2.4 Der Schöpferische Geist trägt zusammen mit dem Schöpfersohn die Verantwortung für die Erzeugung der Geschöpfe der Welten, und er wird nie müde, dem Sohn bei all seinen Anstrengungen zur Aufrechterhaltung und Bewahrung dieser Schöpfungen zur Seite zu stehen. Das Leben wird gespiesen und unterhalten durch das Wirken des Schöpferischen Geistes. „Du sendest deinen Geist aus, und sie werden erschaffen. Du erneuerst das Antlitz der Erde.“
(376.2) 34:2.5 Bei der Schöpfung eines Universums intelligenter Geschöpfe wirkt der Schöpferische Muttergeist zuerst in der Vollkommenheitssphäre des Universums, indem er zusammen mit dem Sohn den Hellen Morgenstern hervorbringt. Danach nähert sich die Nachkommenschaft des Geistes mehr und mehr der Ordnung der auf den Planeten erschaffenen Wesen, in dem die Söhne in Stufen von den Melchisedeks bis zu den Materiellen Söhnen hinabsteigen, welche tatsächlich mit den Sterblichen der Welten in Berührung treten. Bei der späteren Entwicklung sterblicher Geschöpfe liefern die Lebensbringer den physischen Körper, der aus der existierenden organisierten Materie der Welt aufgebaut wird, während der Universumsgeist den „Lebensatem“ beisteuert.
(376.3) 34:2.6 Obwohl das siebente Segment des Großen Universums in mancherlei Hinsicht in seiner Entwicklung zurückgeblieben sein mag, freuen sich tiefsinnige Beobachter unserer Probleme auf die Entwicklung einer außerordentlich ausgewogenen Schöpfung in den künftigen Zeitaltern. Wir sagen diesen hohen Symmetriegrad Orvontons voraus, weil der dieses Superuniversum lenkende Geist das Oberhaupt der Hauptgeiste in der Höhe und eine geistige Intelligenz ist, die die ausgewogene Vereinigung und vollkommene Koordination der Wesenszüge und Charaktere aller drei ewigen Gottheiten verkörpert. Wir sind im Vergleich zu anderen Sektoren langsam und zurückgeblieben, aber ohne Zweifel erwartet uns irgendwann in den ewigen Zeitaltern der Zukunft eine transzendente Entwicklung und eine nie dagewesene Vollendung.
(376.4) 34:3.1 Weder der Ewige Sohn noch der Unendliche Geist sind durch Zeit oder Raum beschränkt oder bedingt, wohl aber die meisten ihrer Nachkommen.
(376.5) 34:3.2 Der Unendliche Geist durchdringt allen Raum und bewohnt den Kreis der Ewigkeit. Trotzdem müssen die Persönlichkeiten des Unendlichen Geistes bei ihren persönlichen Kontakten mit den Kindern der Zeit oft mit zeitlichen Elementen rechnen, aber in geringerem Maße mit dem Raum. Viele Verstandesdienste sind völlig raumunabhängig, erleiden aber einen zeitlichen Aufschub, bis sie die Koordination auf verschiedenen Ebenen universeller Realität erreicht haben. Ein Einsamer Botschafter ist praktisch vom Raum unabhängig, außer dass er tatsächlich Zeit benötigt, um von einem Ort zu einem anderen zu reisen; und es gibt noch andere solche euch unbekannte Wesenheiten.
(376.6) 34:3.3 Zu den persönlichen Vorrechten eines Schöpferischen Geistes gehört eine totale Raum-, nicht aber Zeitunabhängigkeit. Es gibt weder auf den Hauptsitzen der Konstellationen noch auf denen der Systeme eine spezialisierte persönliche Gegenwart eines solchen Universumsgeistes. Sie ist in ihrem ganzen Lokaluniversum gleichmäßig und fließend anwesend und deshalb auf irgendeiner gegebenen Welt genau so buchstäblich und persönlich gegenwärtig wie auf jeder anderen.
(376.7) 34:3.4 Bei seinen Diensten am Universum ist der Schöpferische Geist einzig hinsichtlich des Elementes Zeit beschränkt. Ein Schöpfersohn kann in seinem ganzen Universum augenblicklich handeln; aber der Schöpferische Geist muss bei der Austeilung des universellen Verstandes mit der Zeit rechnen, außer er versieht sich bewusst und vorsätzlich mit den persönlichen Vorrechten des Universumssohnes. Bei rein geistigen Funktionen sowie bei seinem Zusammenwirken mit der geheimnisvollen Arbeitsweise der universellen Reflexivität handelt der Schöpferische Geist auch unabhängig von der Zeit.
(377.1) 34:3.5 Obwohl der Kreislauf geistiger Gravitation des Ewigen Sohnes sowohl zeit- wie raumunabhängig arbeitet, sind nicht alle Funktionen der Schöpfersöhne frei von Raumbegrenzungen. Wenn man von den Vorgängen auf den evolutionären Welten absieht, scheinen die Michael-Söhne fähig zu sein, relativ unabhängig von der Zeit zu handeln. Ein Schöpfersohn wird durch die Zeit nicht behindert, aber er unterliegt den Bedingungen des Raums; er kann nicht zu gleicher Zeit an zwei verschiedenen Orten persönlich anwesend sein. Michael von Nebadon handelt zeitunabhängig in seinem eigenen Universum und dank der Reflexivität praktisch ebenfalls im Superuniversum. Er steht mit dem Ewigen Sohn direkt in zeitloser Verbindung.
(377.2) 34:3.6 Die Göttliche Ministerin ist die verstehende Helferin des Schöpfersohnes, indem sie ihn dazu befähigt, seine ihm eigenen räumlichen Beschränkungen zu überwinden und wettzumachen; denn wenn alle beide in administrativer Einheit zusammenwirken, sind sie innerhalb der Grenzen ihrer lokalen Schöpfung praktisch unabhängig von Zeit und Raum. Deshalb wirken in einem ganzen Lokaluniversum vom praktischen Standpunkt aus der Schöpfersohn und der Schöpferische Geist gewöhnlich unabhängig von Zeit und Raum, da jedem jederzeit die Zeit- und Raumbefreiung des anderen zur Verfügung steht.
(377.3) 34:3.7 Nur absolute Wesen sind im absoluten Sinne unabhängig von Zeit und Raum. Die Mehrzahl der untergeordneten Personen des Ewigen Sohnes und des Unendlichen Geistes sind sowohl der Zeit als auch dem Raum unterworfen.
(377.4) 34:3.8 Wenn eine Göttliche Ministerin „raumbewusst“ wird, erkennt sie allmählich einen ganz bestimmten „Raumbereich“ als den ihren, ein Reich, in welchem sie vom Raum befreit ist im Gegensatz zu allem anderen Raum, durch welchen sie bedingt würde. Man besitzt die Freiheit des Wählens und Handelns nur innerhalb des Bereichs des eigenen Bewusstseins.
(377.5) 34:4.1 Es gibt im Lokaluniversum von Nebadon drei unterschiedliche Geistkreise:
(377.6) 34:4.2 1. Den Geist der Selbsthingabe des Schöpfersohnes, den Tröster, den Geist der Wahrheit.
(377.7) 34:4.3 2. Den Geistkreis der Göttlichen Ministerin, den Heiligen Geist.
(377.8) 34:4.4 3. Den die Intelligenz spendenden Kreis, der die mehr oder weniger geeinten Aktivitäten, aber verschiedenartigen Funktionsweisen der sieben mentalen Hilfsgeiste einschließt.
(377.9) 34:4.5 Die Schöpfersöhne sind mit einem Geist universeller Gegenwart begabt, der in vieler Hinsicht demjenigen der Sieben Hauptgeiste des Paradieses gleicht. Es ist der Geist der Wahrheit, der von einem Sohn der Selbsthingabe über eine Welt ausgegossen wird, nachdem er den geistigen Rechtsanspruch auf diese Sphäre erworben hat. Der so ausgeteilte Tröster ist die geistige Kraft, die dauernd alle Wahrheitssucher zu Ihm, der im Lokaluniversum die Wahrheit verkörpert, hinzieht. Dieser Geist gehört zu der natürlichen Veranlagung eines Schöpfersohnes. Er entspringt seiner göttlichen Natur gerade so, wie die Hauptkreise des Großen Universums aus der persönlichen Gegenwart der Paradies-Gottheiten fließen.
(377.10) 34:4.6 Der Schöpfersohn mag kommen und gehen, er mag sich persönlich im Lokaluniversum oder anderswo aufhalten; und doch arbeitet der Geist der Wahrheit ungestört weiter, denn obwohl seine göttliche Gegenwart der Persönlichkeit des Schöpfersohnes entstammt, ist er funktionell in der Person der Göttlichen Ministerin zentriert.
(378.1) 34:4.7 Der Muttergeist des Universums hingegen verlässt die Hauptwelt des Lokaluniversums nie. Der Geist des Schöpfersohnes kann unabhängig von der persönlichen Gegenwart des Sohnes funktionieren und tut es auch, nicht so indessen ihr persönlicher Geist. Der Heilige Geist der Göttlichen Ministerin würde funktionsunfähig, wenn sich ihre persönliche Gegenwart von Salvington entfernen sollte. Ihre Geistgegenwart scheint an den Hauptsitz des Universums gebunden zu sein, und gerade diese Tatsache erlaubt es dem Geist des Schöpfersohnes, unabhängig vom Aufenthaltsort dieses Sohnes zu wirken. Der Muttergeist des Universums spielt die Rolle eines universellen Brennpunktes und Mittelpunktes sowohl für den Geist der Wahrheit als auch für ihren eigenen persönlichen Einfluss, den Heiligen Geist.
(378.2) 34:4.8 Der Schöpfer-Vater-Sohn und der Schöpferische Muttergeist tragen beide unterschiedlich zu der Verstandesbegabung ihrer Lokaluniversumskinder bei. Aber der Schöpferische Geist verleiht keinen Verstand, bevor er mit persönlichen Vorrechten ausgestattet worden ist.
(378.3) 34:4.9 Die überevolutionären Persönlichkeitsordnungen eines Lokaluniversums sind mit dem lokaluniversellen Typus des superuniversellen Verstandesurmusters ausgestattet. Die menschlichen und untermenschlichen Ordnungen des evolutionären Lebens sind mit den Hilfsgeiste-Typen der Verstandesvergabe ausgestattet.
(378.4) 34:4.10 Die sieben mentalen Hilfsgeiste sind die Schöpfung der Göttlichen Ministerin eines Lokaluniversums. Diese Verstandesgeiste sind wesensgleich, aber mit unterschiedlicher Macht begabt, und alle teilen gleichermaßen die Natur des Universumsgeistes, obwohl kaum jemand außer ihrer Mütterlichen Schöpferin sie als Persönlichkeiten einstuft. Die sieben Hilfsgeiste sind folgendermaßen benannt worden: als Geist der Weisheit, Geist der Anbetung, Geist des Rates, Geist des Wissens, Geist des Mutes, Geist des Begreifens und Geist der Intuition — der raschen Wahrnehmung.
(378.5) 34:4.11 Das sind die „sieben Geiste Gottes“, die „wie Lampen vor dem Thron brennen“, welche der Prophet in den Symbolen der Vision sah. Aber er sah nicht die Sitze der vierundzwanzig Wachen um diese sieben mentalen Hilfsgeiste herum. Dieser Bericht stellt eine Vermengung von zwei Bildern dar, deren erstes sich auf den Hauptsitz des Universums und deren zweites sich auf die Kapitale des Systems bezieht. Die Sitze der vierundzwanzig Ältsten befinden sich auf Jerusem, der Hauptwelt eures Lokalsystems bewohnter Welten.
(378.6) 34:4.12 Aber es handelte sich um Salvington, als Johannes schrieb: „Und von dem Thron gingen Blitze aus und Donner und Stimmen“ — die universellen Fernmeldungen nach den Lokalsystemen. Er erblickte ebenfalls die Richtung gebenden Kontrollgeschöpfe des Lokaluniversums, die lebenden Kompasse der Hauptwelt. Diese Richtungskontrolle wird in Nebadon durch die vier Kontrollgeschöpfe von Salvington aufrechterhalten, die über die Universumsströme wirken und dabei durch den ersten funktionierenden mentalen Hilfsgeist der Intuition, den Geist des „raschen Erfassens“, gewandt unterstützt werden. Aber in jener Beschreibung sind diese vier — Tiere genannten — Geschöpfe auf unglückliche Weise verunstaltet worden; denn sie sind von unvergleichlicher Schönheit und köstlicher Gestalt.
(378.7) 34:4.13 Die vier Himmelsrichtungen sind universell und sie sind dem Leben in Nebadon eingeschrieben. Alle lebendigen Geschöpfe besitzen körperliche Einheiten, die auf diese Richtungsströme ansprechen und antworten. Diese Einrichtungen finden sich identisch in den Geschöpfen des ganzen Universums bis hinunter zu den einzelnen Planeten, und in Verbindung mit den magnetischen Kräften der Welten aktivieren sie die Menge mikroskopischer Körperchen im tierischen Organismus so, dass diese Richtungszellen stets nach Norden und Süden zeigen. Dadurch ist der Orientierungssinn in den Lebewesen des Universums für immer verankert. Die Menschheit ermangelt dieses Sinnes als eines bewussten Besitzes nicht gänzlich. Diese Körperchen wurden auf Urantia zum ersten Mal zur Zeit dieser Niederschrift beobachtet.
(379.1) 34:5.1 Die Göttliche Ministerin wirkt zusammen mit dem Schöpfersohn bei der Formulierung des Lebens und bei der Erschaffung neuer Ordnungen von Wesen bis zu der Zeit seiner siebenten Selbsthingabe, und darauf, nach seiner Erhebung zur vollen Souveränität über sein Universum, setzt sie ihre Zusammenarbeit mit dem Sohn und mit dem ausgeteilten Geist des Sohnes fort im weiteren Wirken für die Versorgung der Welten und die planetarische Fortentwicklung.
(379.2) 34:5.2 Auf den bewohnten Welten nimmt der Geist das Werk der evolutionären Progression in Angriff, indem er mit der unbelebten Materie der Welt beginnt, hernach das pflanzliche Leben, hierauf die tierischen Organismen und endlich die ersten Ordnungen menschlicher Existenz mit Leben begabt; und jede folgende Vergabe steuert das ihre bei zur weiteren Entfaltung des evolutionären Potentials planetarischen Lebens von den anfänglichen primitiven Stadien bis zum Erscheinen der Willensgeschöpfe. Diese Arbeit des Geistes geschieht weitgehend durch die sieben Hilfsgeiste, durch diese Geiste des Versprechens, durch diesen einigenden und koordinierenden Geist-Verstand der sich entwickelnden Planeten, der die Menschenrassen unablässig und einigend höheren Ideen und geistigen Idealen zuführt.
(379.3) 34:5.3 Der sterbliche Mensch erfährt das Wirken des Geistes in Verbindung mit dem Verstand zum ersten Mal, wenn sein rein tierischer Verstand eines evolutionären Geschöpfes die Fähigkeit entwickelt, für die Hilfsgeiste der Anbetung und Weisheit empfänglich zu werden. Dieses Wirken des sechsten und siebenten Hilfsgeistes zeigt an, dass der in Entwicklung begriffene Verstand die Schwelle zum segensreichen Wirken des Geistes überschritten hat. Und unverzüglich werden solche Verstandeswesen mit Anbetungs- und Weisheitsfunktion in die geistigen Kreisläufe der Göttlichen Ministerin aufgenommen.
(379.4) 34:5.4 Wenn der Verstand solcherweise in den Genuss des Wirkens des Heiligen Geistes kommt, besitzt er die Voraussetzung dazu, (bewusst oder unbewusst) die geistige Gegenwart des Universalen Vaters — des Gedankenjustierers — zu wählen. Aber erst nachdem ein Sohn der Selbsthingabe den Geist der Wahrheit befreit hat, um allen Sterblichen des Planeten beizustehen, ist jeder normale Verstand automatisch darauf vorbereitet, einen Gedankenjustierer zu erhalten. Der Geist der Wahrheit arbeitet wie eins mit der Gegenwart des Geistes der Göttlichen Ministerin zusammen. Diese doppelte geistige Verbindung schwebt über den Welten und trachtet danach, die Wahrheit zu lehren und die menschlichen Gemüter geistig zu erleuchten, die Seelen der Geschöpfe der aufsteigenden Rassen zu inspirieren und die auf den evolutionären Planeten wohnenden Völker unermüdlich ihrem paradiesischen Ziel göttlicher Bestimmung zuzuführen.
(379.5) 34:5.5 Obwohl der Geist der Wahrheit über alles Fleisch ausgegossen worden ist, wird dieser Geist des Sohnes in seinem Wirken und seiner Macht fast völlig durch des Menschen persönliche Aufnahmefähigkeit dessen beschränkt, was Summe und Substanz der Selbsthingabe-Mission des Sohnes ausmacht. Der Heilige Geist ist teils unabhängig von der menschlichen Haltung und teils durch die Entscheidungen und die Mitarbeit des menschlichen Willens bedingt. Dennoch zeitigt das Wirken des Heiligen Geistes stetig wachsende Erfolge bei der Heiligung und Vergeistigung des inneren Lebens derjenigen Sterblichen, die den göttlichen Weisungen vollständiger gehorchen.
(379.6) 34:5.6 Als Einzelwesen besitzt ihr nicht persönlich ein getrenntes Fragment oder eine getrennte Wesenheit des Geistes des Schöpfer-Vater-Sohnes oder des Schöpferischen Muttergeistes; diese Einflüsse treten nicht wie die Unergründlichen Mentoren mit den denkenden Zentren des individuellen Verstandes in Kontakt oder bewohnen sie in derselben Weise. Die Gedankenjustierer sind eindeutige Individualisierungen der vorpersönlichen Realität des Universalen Vaters, die den menschlichen Verstand tatsächlich als ein Teil dieses Verstandes bewohnen, und sie arbeiten immer in vollkommener Harmonie mit den vereinigten Geisten des Schöpfersohnes und des Schöpferischen Geistes.
(380.1) 34:5.7 Die Anwesenheit des Heiligen Geistes der Universumstochter des Unendlichen Geistes, jene des Geistes der Wahrheit des Universumssohnes des Ewigen Sohnes und jene des Justierer-Geistes des Paradies-Vaters in einem evolutionären Sterblichen oder bei ihm bedeutet Symmetrie geistiger Begabung und Umsorgung und versetzt einen solchen Sterblichen in die Lage, sich der auf Glauben beruhenden Tatsache der Gottessohnschaft bewusst zu werden.
(380.2) 34:6.1 Mit fortschreitender Evolution eines bewohnten Planeten und fortgesetzter Vergeistigung seiner Bewohner können von solchen reifen Persönlichkeiten zusätzliche geistige Einwirkungen empfangen werden. Im demselben Maße wie die Sterblichen bei der Herrschaft über ihren Verstand und bei der geistigen Wahrnehmung Fortschritte erzielen, funktionieren diese zahlreichen Dienste des Geistes immer koordinierter; sie vermischen sich zunehmend mit dem Überdienst der Paradies-Trinität.
(380.3) 34:6.2 Obwohl die Göttlichkeit sich in der Mehrzahl manifestieren kann, erfährt der Mensch die Gottheit immer in der Einzahl, als eins. Der Mensch erfährt den geistigen Dienst nie in der Mehrzahl. Aus wie vielen Quellen die geistigen Einwirkungen auch stammen mögen, wirken sie doch alle wie eine einzige. Sie sind tatsächlich eins, denn sie sind ja das Geisteswirken des Siebenfachen Gottes in und an den Geschöpfen des Großen Universums; und in demselben Maße, wie der Geschöpfe Würdigung dieses einigenden Wirkens des Geistes und ihre Empfänglichkeit dafür wächst, wird es in ihrer Erfahrung zum Dienst des Supremen Gottes.
(380.4) 34:6.3 Von den Höhen ewiger Herrlichkeit steigt der göttliche Geist über eine lange Folge von Stufen herab, um euch zu finden, wie ihr seid und wo ihr seid, um dann, in Partnerschaft mit eurem Glauben, eure Seele sterblichen Ursprungs liebevoll zu umfangen und der sicheren und gewissen Aufwärtsbegehung jener niedersteigenden Stufen zuzuführen und nicht müde zu werden, bis die evolutionäre Seele heil auf denselben gesegneten Höhen anlangt, von denen der göttliche Geist ursprünglich zu seiner Sendung barmherzigen Dienstes aufbrach.
(380.5) 34:6.4 Geistige Kräfte suchen und erreichen unfehlbar ihre eigenen ursprünglichen Ebenen. Da sie vom Ewigen ausgegangen sind, sind sie auch sicher, wieder zu ihm zurückzufinden und all jene Kinder von Zeit und Raum mit sich zu bringen, die die Führung und Unterweisung des ihnen innewohnenden Justierers angenommen haben, jene, die wahrhaftig „vom Geiste geboren sind“, die Söhne Gottes durch den Glauben.
(380.6) 34:6.5 Der göttliche Geist ist für die Menschenkinder eine Quelle ständiger Zuwendung und Ermutigung. Euer Vermögen und Vollbringen geschehen „gemäß seiner Barmherzigkeit, durch die Erneuerung des Geistes“. Wie die physische Energie erschöpft sich auch das geistige Leben. Geistige Anstrengung hat relative geistige Erschöpfung zur Folge. Die ganze aufsteigende Erfahrung ist ebenso wirklich wie geistig; deshalb steht zu Recht geschrieben: „Es ist der Geist, der belebt.“ „Der Geist schenkt Leben.“
(380.7) 34:6.6 Die tote Theorie auch der höchsten religiösen Glaubenssätze ist machtlos, den menschlichen Charakter zu verwandeln oder das menschliche Verhalten zu kontrollieren. Was der heutigen Welt nottut, ist die Wahrheit, die euer einstiger Lehrer verkündete: „Nicht nur mit Worten, sondern auch mit Macht und im Heiligen Geiste“. Der Samen theoretischer Wahrheit ist tot und die höchsten sittlichen Vorstellungen bleiben wirkungslos, solange nicht der Atem des göttlichen Geistes auf die Formen der Wahrheit bläst und die Formeln der Rechtschaffenheit belebt.
(381.1) 34:6.7 Diejenigen, welche den ihnen innewohnenden Gott empfangen und erkannt haben, sind aus dem Geiste geboren. „Ihr seid die Tempel Gottes, und der Geist Gottes wohnt in euch.“ Es genügt nicht, dass dieser Geist über euch ausgegossen wurde; der göttliche Geist muss jede Phase der menschlichen Erfahrung beherrschen und kontrollieren.
(381.2) 34:6.8 Die Gegenwart des göttlichen Geistes, des Wassers des Lebens, ist es, was vor dem verzehrenden Durst menschlicher Unbefriedigtheit und dem unbeschreiblichen Hunger des nicht vergeistigten sterblichen Verstandes bewahrt. Durch den Geist motivierte Wesen „haben nie Durst, denn dieses geistige Wasser soll in ihnen ein Quell der Befriedigung sein, der in das ewige Leben hinaufsprudelt“. Solch göttlich bewässerte Seelen sind, was die Freuden des Lebens und die Befriedigungen der menschlichen Existenz angeht, vom materiellen Umfeld fast unabhängig geworden. Sie sind geistig erleuchtet und erfrischt und sittlich gestärkt und gerüstet.
(381.3) 34:6.9 In jedem Sterblichen existiert eine doppelte Anlage: das Erbe der tierischen Tendenzen und der hohe Drang der Geistbegabung. Während eures kurzen auf Urantia verbrachten Lebens können diese beiden verschiedenen und gegensätzlichen Triebe selten völlig versöhnt werden; sie können schwerlich harmonisiert und geeint werden; aber euer ganzes Leben lang wirkt der vereinigte Geist unablässig dahin, euch dabei zu unterstützen, das Fleisch mehr und mehr der Führung des Geistes zu unterwerfen. Obwohl ihr durch euer materielles Leben hindurchgehen müsst, obwohl ihr dem Körper und seinen Bedürfnissen nicht entrinnen könnt, werdet ihr doch dank euren Vorsätzen und Idealen immer fähiger, die tierische Natur der Herrschaft des Geistes zu unterwerfen. Es gibt in euch tatsächlich eine Verschwörung geistiger Kräfte, ein Bündnis göttlicher Mächte, dessen ausschließliches Ziel darin besteht, euch letztlich von den materiellen Fesseln und endlichen Behinderungen zu befreien.
(381.4) 34:6.10 Das Ziel all dieser Umsorgung ist, „dass ihr durch Seinen Geist in eurem Inneren machtvoll gestärkt werden möget“. Aber all das stellt nur die allerersten Schritte zum letztendlichen Erreichen der Vollkommenheit im Glauben und Dienst dar, jener Erfahrung, die euch „mit der Fülle Gottes erfüllen wird“, „denn all jene, die sich vom Geiste Gottes führen lassen, sind die Söhne Gottes“.
(381.5) 34:6.11 Der Geist treibt nie an, er führt nur. Wenn du ein williger Lernender bist, wenn du geistige Ebenen erreichen und zu göttlichen Höhen gelangen willst, wenn du aufrichtig das ewige Ziel zu erreichen wünschest, dann wird der göttliche Geist dich sachte und liebevoll entlang dem Pfad der Sohnschaft und des geistigen Fortschritts führen. Jeder Schritt, den du tust, muss ein solcher der Bereitwilligkeit und intelligenter und fröhlicher Zusammenarbeit sein. Nie haftet der Herrschaft des Geistes Zwang an, noch wird sie durch Ausüben von Druck beeinträchtigt.
(381.6) 34:6.12 Und wenn man einmal ein freies und intelligentes Ja zu einem solchen durch den Geist geführten Leben gesagt hat, entwickelt sich im menschlichen Verstand allmählich ein eindeutiges Bewusstsein göttlichen Kontaktes und die Gewissheit geistiger Verbindung; früher oder später „legt der Geist mit eurem Geist (dem Justierer) Zeugnis ab, dass ihr ein Kind Gottes geworden seid“. Bereits hat euch euer eigener Gedankenjustierer von eurer Verwandtschaft mit Gott berichtet; deshalb sagt die Schrift, dass der Geist „mit eurem Geist“, und nicht eurem Geist gegenüber, Zeugnis ablegt.
(381.7) 34:6.13 Zum Bewusstsein der geistigen Herrschaft über ein menschliches Leben gesellt sich bald eine zunehmende Äußerung der Merkmale des Geistes in den Lebensreaktionen solch eines geistgeführten Sterblichen, „denn die Früchte des Geistes sind Liebe, Freude, Friede, Langmut, Aufmerksamkeit, Güte, Glaube, Demut und Mäßigkeit“. Während solche vom Geiste geführte und göttlich erleuchtete Sterbliche immer noch auf den demütigen Pfaden mühseliger Arbeit wandeln und in menschlicher Pflichttreue die ihnen auf der Erde zugewiesenen Aufgaben erfüllen, haben sie schon begonnen, die Lichter des ewigen Lebens wahrzunehmen, die von den weit entfernten Küsten einer anderen Welt herüberflimmern; bereits haben sie begonnen, die Realität dieser inspirierenden und stärkenden Wahrheit zu begreifen: „Das Reich Gottes ist nicht Speise und Trank, sondern Rechtschaffenheit, Friede und Freude im Heiligen Geist.“ Und in allen Prüfungen und angesichts aller Schwierigkeiten werden geistgeborene Seelen von jener Hoffnung getragen, die alle Furcht hinter sich lässt, weil Gott seine Liebe durch die Gegenwart des göttlichen Geistes in alle Herzen ausschüttet.
(382.1) 34:7.1 Das Fleisch, die den Rassen tierischen Ursprungs angeborene Natur, bringt nicht natürlicherweise die Früchte des göttlichen Geistes hervor. Nachdem die sterbliche Natur durch den Beitrag der Natur der Materiellen Söhne Gottes veredelt worden ist, wie es dank Adams Hingabe bis zu einem gewissen Grade mit den Rassen Urantias geschah, ist der Weg für den Geist der Wahrheit besser geebnet, um in Zusammenarbeit mit dem innewohnenden Justierer die schöne Ernte der Charakterfrüchte des Geistes hervorzubringen. Wenn ihr diesen Geist nicht ablehnt — auch wenn es die Ewigkeit erfordern sollte, um den Auftrag auszuführen — „wird er euch in alle Wahrheit führen“.
(382.2) 34:7.2 Auf normalen Welten geistigen Fortschritts wohnende evolutionäre Sterbliche erleben nicht die heftigen Konflikte zwischen Geist und Fleisch, wie sie die heutigen Rassen Urantias charakterisieren. Aber auch auf den idealsten Planeten muss der voradamische Mensch ausgesprochene Anstrengungen unternehmen, um von der rein tierischen Existenzebene über sukzessive Stufen immer intellektuellerer Bedeutungen und höherer geistiger Werte aufzusteigen.
(382.3) 34:7.3 Die Sterblichen einer normalen Welt erleben zwischen ihrer physischen und geistigen Natur keinen dauernden Kriegszustand. Sie sehen sich wohl vor die Notwendigkeit gestellt, sich von den tierischen Existenzebenen zu den höheren Ebenen geistigen Lebens zu erheben, aber dieser Aufstieg gleicht mehr dem Durchlaufen einer erzieherischen Übung, wenn man sie den intensiven Konflikten der Sterblichen Urantias auf diesem Gebiet der auseinanderstrebenden materiellen und geistigen Naturen entgegenhält.
(382.4) 34:7.4 Die Völker Urantias leiden unter den Folgen des Ausbleibens einer doppelten Hilfe bei dieser Aufgabe fortschreitenden planetarischen geistigen Vollbringens. Die Auflehnung Caligastias stürzte die ganze Welt in Verwirrung und beraubte alle nachfolgenden Generationen des sittlichen Rückhalts, den eine wohlgeordnete Gesellschaft ihnen geboten hätte. Aber noch heilloser war das adamische Versagen, indem es den Rassen jenen höheren Typus physischer Natur vorenthielt, welcher besser auf geistige Aspirationen eingestimmt gewesen wäre.
(382.5) 34:7.5 Die Sterblichen Urantias müssen zwangsläufig durch solch ausgeprägte Kämpfe zwischen Geist und Fleisch gehen, weil ihre entfernten Vorfahren durch die edenische Hingabe nicht ausgiebiger adamisiert worden sind. Der göttliche Plan hatte für die sterblichen Rassen Urantias selbstverständlicher auf den Geist ansprechende physische Naturen vorgesehen.
(382.6) 34:7.6 Trotz dieses für die Natur des Menschen und seine Umgebung doppelten Verhängnisses würden die heutigen Sterblichen diesen scheinbaren Krieg zwischen Fleisch und Geist weniger heftig erleben, wenn sie in das Reich des Geistes einträten, worin die Glaubenssöhne Gottes sich einer relativen Befreiung von der Versklavung durch das Fleisch erfreuen, indem sie sich in erleuchtetem und befreiendem Dienst von ganzem Herzen der Ausführung des Willens des himmlischen Vaters hingeben. Jesus zeigte der Menschheit den neuen Weg menschlicher Lebensführung, auf dem die menschlichen Wesen den unheilvollen Folgen der Rebellion Caligastias weitgehend entrinnen und die Unzulänglichkeiten, die vom adamischen Versagen herrühren, sehr wirksam wettmachen können. „Der Geist des Lebens Jesu Christi hat uns vom Gesetz tierischen Lebens und den Versuchungen des Übels und der Sünde befreit.“ „Das ist der Sieg, der das Fleisch überwindet, nämlich euer Glaube.“
(383.1) 34:7.7 Derartige Gott kennende Männer und Frauen, die aus dem Geiste geboren sind, leiden nicht unter größeren Konflikten mit ihrer sterblichen Natur als die Bewohner der normalsten von allen Welten, solchen Planeten, die nie von Sünde befleckt worden, noch mit Rebellion in Berührung gekommen sind. Glaubenssöhne arbeiten auf intellektuellen Ebenen und bewegen sich in geistigen Bereichen, welche weit über den Konflikten liegen, die durch ungezügelte und unnatürliche physische Begierden bewirkt werden. Die normalen Triebe tierischer Wesen und die natürlichen Begierden und Impulse der physischen Natur befinden sich nicht einmal mit der höchsten geistigen Leistung im Widerstreit außer in der Vorstellung von unwissenden, falsch unterrichteten oder an einem überreizten Gewissen leidenden Personen.
(383.2) 34:7.8 Wenn ihr einmal den Weg des ewigen Lebens betreten, den Auftrag angenommen und eure Befehle zum Vorwärtsgehen empfangen habt, dann fürchtet euch nicht mehr vor den Gefahren menschlicher Vergesslichkeit und Unbeständigkeit, lasst euch nicht mehr beunruhigen durch Gedanken an Schiffbruch oder durch Perplexität stiftende Verwirrung, schwankt nicht mehr und stellt eure Stellung und euren Rang nicht mehr in Frage, denn in jeder dunklen Stunde, an jedem Scheideweg eures Vorwärts-Kampfes wird stets der Geist der Wahrheit sprechen und sagen: „Dies ist der Weg.“
(383.3) 34:7.9 [Dargeboten von einem Mächtigen Botschafter, der vorübergehend auf Urantia Dienst tut.]