Das Urantia Buch

Vorwort

(1.1) 0:0.1 IN der Vorstellung der Sterblichen auf Urantia — so heißt eure Welt — herrscht hinsichtlich der Bedeutung von Ausdrücken wie Gott, Göttlichkeit und Gottheit große Verwirrung. Noch verwirrter und unsicherer sind die menschlichen Wesen hinsichtlich der Beziehungen zwischen den göttlichen Persönlichkeiten, die mit diesen zahlreichen Ausdrücken bezeichnet werden. Wegen dieser Begriffsarmut, die mit so großer Verwirrung im Ideenbereich einhergeht, habe ich den Auftrag erhalten, diese einführenden Worte zu schreiben, um die Bedeutungen zu erklären, die bestimmten in den nachfolgenden Schriften gebrauchten Wortsymbolen beigemessen werden sollten. Diese Schriften in die englische Sprache Urantias zu übertragen, ist das Korps der Wahrheitsoffenbarer von Orvonton ermächtigt worden.

(1.2) 0:0.2 Bei unserem Bemühen, das kosmische Bewusstsein zu erweitern und die geistige Wahrnehmung zu steigern, fällt es uns äußerst schwer, breitere Konzepte und fortgeschrittene Wahrheit darzubieten, wenn wir uns dabei auf die Verwendung einer bestimmten Sprache der Welt beschränken müssen. Aber unser Auftrag gebietet uns, keine Mühe zu scheuen, um das von uns Gemeinte durch die Wortsymbole der englischen Sprache zu vermitteln. Wir sind angewiesen worden, neue Bezeichnungen nur dann einzuführen, wenn sich im Englischen für das auszudrückende Konzept kein Ausdruck findet, der diese neue Idee wenigstens teilweise oder sogar mit mehr oder minder verzerrtem Sinn vermitteln könnte.

(1.3) 0:0.3 In der Hoffnung, allen Sterblichen, die diese Schriften aufmerksam lesen, das Verständnis zu erleichtern und ihnen Verwirrung zu ersparen, halten wir es für klug, in dieser Einführung einen Überblick über den Sinn zu geben, der zahlreichen Wörtern beigelegt werden sollte, die zur Bezeichnung der Gottheit und gewisser damit zusammenhängender Konzepte von Dingen, Bedeutungen und Werten der universellen Realität benutzt werden.

(1.4) 0:0.4 Aber um dieses Vorwort von Definitionen und Terminologiebeschränkungen formulieren zu können, muss notwendigerweise der Gebrauch jener in den späteren Darlegungen verwendeten Ausdrücke vorweggenommen werden. Dieses Vorwort ist deshalb keine in sich abgerundete Darstellung, sondern lediglich ein maßgeblicher Führer, der all denen helfen soll, welche die begleitenden Schriften über die Gottheit und das Universum der Universen lesen werden, die von einer zu diesem Zweck nach Urantia entsandten Kommission aus Orvonton verfasst wurden.

(1.5) 0:0.5 Eure Welt, Urantia, ist nur einer von vielen ähnlichen bewohnten Planeten, die das Lokaluniversum von Nebadon bilden. Und dieses Universum bildet zusammen mit ähnlichen Schöpfungen das Superuniversum von Orvonton, aus dessen Kapitale, Uversa, unsere Kommission stammt. Orvonton ist eines der sieben evolutionären Superuniversen von Zeit und Raum, welche die Schöpfung göttlicher Vollkommenheit ohne Anfang und Ende — das Zentraluniversum von Havona — umkreisen. Im Herzen dieses ewigen und zentralen Universums befindet sich die stationäre Paradies-Insel, das geographische Zentrum der Unendlichkeit und die Wohnstätte des ewigen Gottes.

(1.6) 0:0.6 Die sieben sich entwickelnden Superuniversen zusammen mit dem zentralen und göttlichen Universum bezeichnen wir gewöhnlich als das Große Universum; das sind die jetzt organisierten und bewohnten Schöpfungen. Sie alle sind Teil des Alluniversums, das auch die unbewohnten, aber in Mobilisierung begriffenen Universen des Äußeren Raums umfasst.

I. Gottheit und Göttlichkeit

(2.1) 0:1.1 Das Universum der Universen zeigt Phänomene von Gottheitsaktivitäten auf verschiedenen Ebenen kosmischer Realitäten, mentaler Bedeutungen und geistiger Werte, aber all dieses Wirken, sei es persönlicher oder anderer Natur, ist göttlich koordiniert.

(2.2) 0:1.2 Die GOTTHEIT kann sich als Gott personifizieren, sie ist aber auch vorpersönlich und überpersönlich auf eine dem Menschen nicht ganz begreifliche Art. Merkmal der Gottheit ist ihre Eigenschaft der — verwirklichten oder potentiellen — Einheit auf allen übermateriellen Ebenen der Realität; und diese einigende Eigenschaft wird von den Geschöpfen am besten als Göttlichkeit verstanden.

(2.3) 0:1.3 Die Gottheit funktioniert auf persönlichen, vorpersönlichen und überpersönlichen Ebenen. Die totale Gottheit funktioniert auf den folgenden sieben Ebenen:

(2.4) 0:1.4 1. Statisch — die in sich selber enthaltene und in sich selber existierende Gottheit.

(2.5) 0:1.5 2. Potentiell — die aus sich selber heraus wollende und planende Gottheit.

(2.6) 0:1.6 3. Assoziativ — die aus sich selber heraus personifizierte und göttlich brüderliche Gottheit.

(2.7) 0:1.7 4. Kreativ — die sich selber austeilende und göttlich offenbarte Gottheit.

(2.8) 0:1.8 5. Evolutionär — die aus sich selber heraustretende und mit dem Geschöpf identifizierte Gottheit.

(2.9) 0:1.9 6. Suprem — die sich selber erfahrende und den Schöpfer mit dem Geschöpf einigende Gottheit. Gottheit, die auf der ersten Ebene der Identifikation mit den Geschöpfen als oberste Zeit-Raum-Kontrollinstanz des Großen Universums funktioniert und manchmal als Suprematie der Gottheit bezeichnet wird.

(2.10) 0:1.10 7. Ultim — die sich selber projizierende und Zeit und Raum transzendierende Gottheit. Die allmächtige, allwissende und allgegenwärtige Gottheit. Gottheit, die auf der zweiten Ebene des einigenden Ausdrucks der Göttlichkeit funktioniert als tatsächliche höchste Kontrollinstanz und absonite Stütze des Alluniversums. Verglichen mit dem Wirken der Gottheiten im Großen Universum ist diese absonite Funktion im Alluniversum gleichbedeutend mit höchster universaler Kontrolle und Aufrechterhaltung. Sie wird manchmal Ultimität der Gottheit genannt.

(2.11) 0:1.11 Die endliche Ebene der Realität ist gekennzeichnet durch das Geschöpfesleben und die Zeit-Raum-Beschränkungen. Endliche Realitäten nehmen unter Umständen kein Ende, aber sie haben immer einen Anfang — sie sind erschaffen. Die Gottheitsebene der Suprematie kann als eine Funktion verstanden werden, die zu endlichen Existenzen in Beziehung steht.

(2.12) 0:1.12 Die absonite Ebene der Realität wird charakterisiert durch Dinge und Wesen ohne Anfang und ohne Ende und durch die Transzendierung von Zeit und Raum. Absoniter werden nicht erschaffen; sie sind eventuiert — ganz einfach: sie sind. Die Gottheitsebene der Ultimität bedeutet stets eine Funktion in Beziehung zu absoniten Realitäten. Jedes Mal, wenn irgendwo im Alluniversum Zeit und Raum überschritten werden, ist ein derartiges absonites Phänomen ein Akt der Ultimität der Gottheit.

(2.13) 0:1.13 Die absolute Ebene ist ohne Anfang und ohne Ende, zeit- und raumlos. Ein Beispiel: Im Paradies gibt es weder Zeit noch Raum; der Zeit-Raum-Status des Paradieses ist absolut. Diese Ebene wird durch die Gottheiten des Paradieses in der Trinität existentiell erreicht, aber diese dritte Ebene einigenden Ausdrucks der Gottheit ist im Erfahrungsmäßigen nicht gänzlich geeint. Wann, wo und wie immer die absolute Ebene der Gottheit funktioniert, manifestieren sich absolute Werte und Bedeutungen des Paradieses.

(3.1) 0:1.14 Die Gottheit kann existentiell sein wie im Ewigen Sohn; erfahrungsmäßig wie im Supremen Wesen; assoziativ wie im Siebenfachen Gott; ungeteilt wie in der Paradies-Trinität.

(3.2) 0:1.15 Die Gottheit ist der Ursprung alles Göttlichen. Die Gottheit ist in charakteristischer und unveränderlicher Weise göttlich, aber alles, was göttlich ist, ist nicht notwendigerweise Gottheit, obwohl es mit der Gottheit koordiniert sein und nach irgendeinem geistigen, verstandesmäßigen oder persönlichen Stadium der Einheit mit der Gottheit streben muss.

(3.3) 0:1.16 GÖTTLICHKEIT ist die charakteristische einigende und koordinierende Eigenschaft der Gottheit.

(3.4) 0:1.17 Göttlichkeit kann von den Geschöpfen als Wahrheit, Schönheit und Güte erfasst werden; in der Persönlichkeit ist sie korreliert als Liebe, Barmherzigkeit und Dienen; auf unpersönlichen Ebenen offenbart sie sich als Gerechtigkeit, Macht und Souveränität.

(3.5) 0:1.18 Göttlichkeit kann vollkommen — vollständig — sein wie auf den existentiellen und Schöpferebenen paradiesischer Vollkommenheit; sie kann unvollkommen sein wie auf den Erfahrungs- und Geschöpfesebenen der Zeit-Raum-Evolution; oder sie kann relativ — weder vollkommen noch unvollkommen — sein wie in Havona auf gewissen Ebenen existentiell-erfahrungsmäßiger Beziehungen.

(3.6) 0:1.19 Wenn wir versuchen, uns die Vollkommenheit in allen Phasen und Formen von Relativität vorzustellen, begegnen wir sieben möglichen Typen:

(3.7) 0:1.20 1. Absolute Vollkommenheit in jeder Hinsicht.

(3.8) 0:1.21 2. Absolute Vollkommenheit in einigen Phasen und relative Vollkommenheit in jeder anderen Hinsicht.

(3.9) 0:1.22 3. Absolute, relative und unvollkommene Aspekte in verschiedener Verbindung.

(3.10) 0:1.23 4. Absolute Vollkommenheit in einigen Beziehungen, Unvollkommenheit in allen anderen.

(3.11) 0:1.24 5. Absolute Vollkommenheit in keiner Richtung, relative Vollkommenheit in sämtlichen Manifestationen.

(3.12) 0:1.25 6. Absolute Vollkommenheit in keiner Phase, relative Vollkommenheit in einigen Phasen, Unvollkommenheit in anderen.

(3.13) 0:1.26 7. Absolute Vollkommenheit in keiner Eigenschaft, Unvollkommenheit in allen.

II. Gott

(3.14) 0:2.1 Die sich entwickelnden menschlichen Geschöpfe verspüren einen unwiderstehlichen Drang, ihre endlichen Gottesvorstellungen in Symbolen auszudrücken. Das Bewusstsein des Menschen von sittlicher Pflicht und sein geistiger Idealismus stellen eine Wertebene — eine erfahrungsmäßige Realität — dar, die schwer zu symbolisieren ist.

(3.15) 0:2.2 Kosmisches Bewusstsein schließt die Erkenntnis einer Ersten Ursache, der einzigen und alleinigen nicht verursachten Realität, ein. Gott, der Universale Vater, wirkt auf drei Gottheit-Persönlichkeit-Ebenen unter-unendlichen Wertes und relativen Ausdrucks von Göttlichkeit:

(3.16) 0:2.3 1. Vorpersönlich — wie im Dienst der Vaterfragmente, zum Beispiel der Gedankenjustierer.

(3.17) 0:2.4 2. Persönlich — wie in der evolutionären Erfahrung erschaffener und gezeugter Wesen.

(3.18) 0:2.5 3. Überpersönlich — wie in den eventuierten Existenzen gewisser absoniter und verwandter Wesen.

(3.19) 0:2.6 GOTT ist ein Wortsymbol, das alle Personifizierungen der Gottheit bezeichnet. Der Ausdruck erfordert auf jeder persönlichen Ebene der Gottheitsfunktion eine andere Definition und muss innerhalb jeder dieser Ebenen noch näher umschrieben werden, da er zur Bezeichnung der verschiedenen koordinierten und subordinierten Personifizierungen der Gottheit benutzt werden kann, wie zum Beispiel der Schöpfersöhne des Paradieses — der Väter der Lokaluniversen.

(4.1) 0:2.7 Man kann den Begriff Gott, so wie wir ihn verwenden, verstehen:

(4.2) 0:2.8 Aus der Bezeichnung — als Gott, den Vater.

(4.3) 0:2.9 Aus dem Zusammenhang — wenn er bei der Besprechung irgendeiner Gottheitsebene oder -vereinigung verwendet wird. Wenn hinsichtlich der genauen Interpretation des Wortes Gott Zweifel bestehen, ist es ratsam, es auf die Person des Universalen Vaters zu beziehen.

(4.4) 0:2.10 Der Begriff Gott beinhaltet immer Persönlichkeit. Der Begriff Gottheit kann sich, oder auch nicht, auf göttliche Persönlichkeiten beziehen.

(4.5) 0:2.11 Das Wort GOTT wird in diesen Schriften in den folgenden Bedeutungen gebraucht:

(4.6) 0:2.12 1. Gott der Vater — Schöpfer, Überwacher und Erhalter. Der Universale Vater, die Erste Person der Gottheit.

(4.7) 0:2.13 2. Gott der Sohn — Koordinierter Schöpfer, Geist-Überwacher und Geistiger Verwalter. Der Ewige Sohn, die Zweite Person der Gottheit.

(4.8) 0:2.14 3. Gott der Geist — Mit-Vollzieher, Universaler Integrierer und Verleiher des Verstandes. Der Unendliche Geist, die Dritte Person der Gottheit.

(4.9) 0:2.15 4. Der Supreme Gott — der sich verwirklichende oder sich entwickelnde Gott von Zeit und Raum. Persönliche Gottheit, die in Zeit und Raum auf assoziativem Wege die erfahrungsmäßige Vollendung der Identität des Geschöpfs mit dem Schöpfer verwirklicht. Das Supreme Wesen macht als der sich entwickelnde und erfahrungsmäßige Gott der evolutionären Geschöpfe von Zeit und Raum persönlich die Erfahrung, die Einheit der Gottheit zu erreichen.

(4.10) 0:2.16 5. Der Siebenfache Gott — Gottheits-Persönlichkeit, die tatsächlich überall in Zeit und Raum wirkt. Die persönlichen Paradies-Gottheiten und ihre Mit-Schöpfer, die inner- und außerhalb der Grenzen des Zentraluniversums wirken und auf der ersten Geschöpfesebene einigender Gottheitsoffenbarung in Zeit und Raum als Supremes Wesen an der Macht-Persönlichkeits-Synthese arbeiten. Diese Ebene, das Große Universum, ist die Sphäre des zeitlich-räumlichen Niedersteigens der Paradies-Persönlichkeiten und des mit ihm verbundenen Gegenstücks des zeitlich-räumlichen Emporsteigens der evolutionären Geschöpfe.

(4.11) 0:2.17 6. Der Ultime Gott — der eventuierende Gott der Über-Zeit und des transzendierten Raums. Die zweite erfahrungsmäßige Ebene einigender Gottheitsmanifestation. Der Ultime Gott beinhaltet erreichte Verwirklichung der Synthese von absonit-überpersönlichen, Zeit und Raum übersteigenden und eventuiert-erfahrungsmäßigen Werten, die auf finalen schöpferischen Ebenen der Gottheitsrealität koordiniert sind.

(4.12) 0:2.18 7. Der Absolute Gott — der Erfahrungsgott transzendierter überpersönlicher Werte und göttlicher Bedeutungen, jetzt existentiell als das Gottheit-Absolute. Dies ist die dritte Ebene einigenden Ausdrucks und einigender Expansion der Gottheit. Auf dieser überschöpferischen Ebene erfährt die Gottheit die Erschöpfung des personifizierbaren Potentials, stößt auf die Vollendung der Göttlichkeit und büßt die Fähigkeit ein, sich selbst auf sukzessiven und fortschreitenden Ebenen andersartiger Personifizierung zu offenbaren. Die Gottheit stößt jetzt auf das Eigenschaftslose Absolute und erfährt ihre Identität mit ihm.

III. Der Erste Zentrale Ursprung

(4.13) 0:3.1 Die totale unendliche Realität ist existentiell in sieben Phasen und als sieben koordinierte Absolute:

(5.1) 0:3.2 1. Der Erste Zentrale Ursprung.

(5.2) 0:3.3 2. Der Zweite Zentrale Ursprung.

(5.3) 0:3.4 3. Der Dritte Zentrale Ursprung.

(5.4) 0:3.5 4. Die Paradies-Insel.

(5.5) 0:3.6 5. Das Gottheit-Absolute.

(5.6) 0:3.7 6. Das Universale Absolute.

(5.7) 0:3.8 7. Das Eigenschaftslose Absolute.

(5.8) 0:3.9 Gott als Erster Zentraler Ursprung ist in Beziehung zur totalen Realität uranfänglich — ohne jede Einschränkung. Der Erste Zentrale Ursprung ist sowohl unendlich als auch ewig und deshalb lediglich durch den Willen begrenzt oder bedingt.

(5.9) 0:3.10 Gott — der Universale Vater — ist die Persönlichkeit des Ersten Zentralen Ursprungs und übt als solche eine beständige persönliche und unendliche Kontrolle über alle koordinierten und subordinierten Ursprünge und Zentren aus. Diese Kontrolle ist potentiell persönlich und unendlich, auch wenn sie infolge der Vollkommenheit der Arbeitsweise solch koordinierter und subordinierter Ursprünge und Zentren und Persönlichkeiten nie tatsächlich so funktionieren sollte.

(5.10) 0:3.11 Deshalb ist der Erste Zentrale Ursprung uranfänglich in allen Bereichen: den deifizierten oder nicht deifizierten, persönlichen oder unpersönlichen, verwirklichten oder potentiellen, endlichen oder unendlichen. Kein Ding oder Wesen, keine Relativität oder Finalität existiert anders als in direkter oder indirekter Beziehung zur Ursächlichkeit des Ersten Zentralen Ursprungs und in Abhängigkeit von ihm.

(5.11) 0:3.12 Der Erste Zentrale Ursprung steht in folgender Beziehung zum Universum:

(5.12) 0:3.13 1. Die Gravitationskräfte der materiellen Universen laufen im Gravitationszentrum des Unteren Paradieses zusammen. Gerade deshalb ist der geographische Ort der Person Gottes auf ewig festgelegt in absoluter Beziehung zum Kraft-Energie-Zentrum der unteren oder materiellen Ebene des Paradieses. Aber die absolute Persönlichkeit der Gottheit existiert auf der oberen oder geistigen Ebene des Paradieses.

(5.13) 0:3.14 2. Die mentalen Kräfte laufen im Unendlichen Geist zusammen; der differenzierte und divergierende kosmische Verstand läuft in den Sieben Hauptgeisten zusammen und der sich verwirklichende Verstand des Supremen als Zeit-Raum-Erfahrung in Majeston.

(5.14) 0:3.15 3. Die geistigen Kräfte des Universums konvergieren im Ewigen Sohn.

(5.15) 0:3.16 4. Das unbegrenzte Aktionsvermögen der Gottheit ruht im Gottheit-Absoluten.

(5.16) 0:3.17 5. Das unbegrenzte Reaktionsvermögen der Unendlichkeit existiert im Eigenschaftslosen Absoluten.

(5.17) 0:3.18 6. Diese beiden Absoluten — das Eigenschaftsbegabte und das Eigenschaftslose — werden im Universalen Absoluten und durch dieses koordiniert und geeint.

(5.18) 0:3.19 7. Die potentielle Persönlichkeit eines evolutionären oder irgendeines anderen sittlichen Wesens ist in der Persönlichkeit des Universalen Vaters zentriert.

(5.19) 0:3.20 REALITÄT, wie endliche Wesen sie verstehen, ist partiell, relativ und schattenhaft. Das Äußerste an Gottheitsrealität, was evolutionäre endliche Geschöpfe voll begreifen können, liegt im Supremen Wesen beschlossen. Und doch gibt es vorausgehende und ewige Realitäten, über-endliche Realitäten, die bezüglich dieser Supremen Gottheit der evolutionären Zeit-Raum-Geschöpfe eine Ahnenstellung einnehmen. Bei dem Versuch der Darstellung von Ursprung und Natur der universalen Realität sind wir gezwungen, die Technik der zeitlich-räumlichen Denkweise zu gebrauchen, um die Ebene des endlichen Verstandes zu erreichen. Aus diesem Grunde müssen viele zusammenfallende Ereignisse der Ewigkeit als aufeinander folgende Geschehnisse dargestellt werden.

(6.1) 0:3.21 Ein Geschöpf von Zeit und Raum würde Ursprung und Differenzierung der Realität etwa folgendermaßen sehen: Das ewige und unendliche ICH BIN erlangte die Befreiung der Gottheit von den Ketten der eigenschaftslosen Unendlichkeit durch die Betätigung des ihm innewohnenden ewigen freien Willens, und diese Trennung von der eigenschaftslosen Unendlichkeit rief die erste absolute Göttlichkeits-Spannung hervor. Diese durch die Differenzierung der Unendlichkeit hervorgerufene Spannung wird durch das Universale Absolute gelöst, dessen Funktion die Einigung und Koordinierung der dynamischen Unendlichkeit der Totalen Gottheit und der statischen Unendlichkeit des Eigenschaftslosen Absoluten ist.

(6.2) 0:3.22 In diesem ursprünglichen Vorgang verwirklichte das theoretische ICH BIN die Persönlichkeit, indem es gleichzeitig zum Ewigen Vater des Ursprünglichen Sohnes und zum Ewigen Ursprung der Paradies-Insel wurde. Gleichzeitig mit der Differenzierung des Sohnes vom Vater und in der Gegenwart des Paradieses erschienen die Person des Unendlichen Geistes und das Zentraluniversum von Havona. Mit dem Auftreten der ko-existenten persönlichen Gottheit — des Ewigen Sohnes und des Unendlichen Geistes — entging der Vater als Persönlichkeit der ansonsten unvermeidlichen Durchdringung des gesamten Potentials der Totalen Gottheit. Seither füllt der Vater das ganze Gottheitspotential nur im trinitären Zusammenwirken mit den beiden ihm an Gottheit Ebenbürtigen aus, während sich die erfahrungsmäßige Gottheit in zunehmendem Maße auf den Göttlichkeitsebenen der Suprematie, Ultimität und Absolutheit verwirklicht.

(6.3) 0:3.23 Das Konzept des ICH BIN ist ein philosophisches Zugeständnis, das wir dem an Zeit und Raum gebundenen, endlichen Verstand des Menschen machen, da es dem Geschöpf unmöglich ist, ewige Existenzen — Realitäten und Beziehungen ohne Anfang und ohne Ende — zu verstehen. Für ein Geschöpf von Zeit und Raum müssen alle Dinge einen Anfang haben mit der einzigen Ausnahme des EINEN OHNE URSACHE, der uranfänglichen Ursache aller Ursachen. Deshalb drücken wir diese philosophische Wertebene durch die Idee des ICH BIN aus und lassen gleichzeitig alle Geschöpfe wissen, dass der Ewige Sohn und der Unendliche Geist ewig gemeinsam mit dem ICH BIN existieren; dass es mit anderen Worten nie eine Zeit gab, da das ICH BIN nicht der Vater des Sohnes und, mit ihm, des Geistes war.

(6.4) 0:3.24 Der Begriff das Unendliche wird gebraucht, um die Fülle — die Finalität — anzudeuten, die das Primat des Ersten Zentralen Ursprungs in sich schließt. Das theoretische ICH BIN ist eine geschöpfes-philosophische Erweiterung der „Unendlichkeit des Willens“, aber das Unendliche ist eine wirkliche Wertebene, welche den Ewigkeitsinhalt der wahren Unendlichkeit des absoluten und uneingeschränkten freien Willens des Universalen Vaters darstellt. Dieses Konzept wird manchmal als das Vater-Unendliche bezeichnet.

(6.5) 0:3.25 Ein großer Teil der Verwirrung von Wesen aller Ordnungen, sowohl hoher wie niedriger, bei ihrem Bemühen, das Vater-Unendliche zu entdecken, entspringt ihrem begrenzten Begriffsvermögen. Das absolute Primat des Universalen Vaters tritt auf unter-unendlichen Ebenen nicht in Erscheinung; es ist deshalb wahrscheinlich, dass nur der Ewige Sohn und der Unendliche Geist den Vater wahrhaft als eine Unendlichkeit kennen; für alle anderen Persönlichkeiten bedeutet ein solches Konzept einen Glaubensakt.

IV. Universumsrealität

(6.6) 0:4.1 Die Realität verwirklicht sich auf den verschiedenen Universumsebenen unterschiedlich; die Realität hat ihren Ursprung im unendlichen Willen des Universalen Vaters und durch ihn und kann auf vielen verschiedenen Ebenen universeller Verwirklichung in drei ursprünglichen Phasen Realität werden:

(6.7) 0:4.2 1. Die nicht-deifizierte Realität erstreckt sich von den Energiedomänen des Unpersönlichen bis zu den Realitätsbereichen der nicht personifizierbaren Werte universeller Existenz und sogar bis in die Gegenwart des Eigenschaftslosen Absoluten.

(7.1) 0:4.3 2. Die deifizierte Realität umfasst sämtliche unendlichen Potentiale der Gottheit in allen Persönlichkeitsbereichen vom niedrigsten endlichen aufwärts bis zum höchsten unendlichen, schließt also das Gebiet all dessen ein, was personifizierbar ist und mehr — sogar bis zu der Gegenwart des Gottheit-Absoluten.

(7.2) 0:4.4 3. Die verschwisterte Realität. Man könnte annehmen, dass die Realität des Universums entweder deifiziert oder nicht-deifiziert sei, aber für unter-deifizierte Wesen existiert ein weites Gebiet verschwisterter Realität — sowohl potentieller wie sich verwirklichender — die schwer identifizierbar ist. Diese koordinierte Realität gehört großenteils den Reichen des Universalen Absoluten an.

(7.3) 0:4.5 Dies ist das grundlegende Konzept der ursprünglichen Realität: Der Vater ruft die Realität ins Leben und erhält sie aufrecht. Die Ur-Differenzierungen der Realität sind die deifizierte und die nicht-deifizierte — das Gottheit-Absolute und das Eigenschaftslose Absolute. Die Ur-Beziehung ist die Spannung zwischen ihnen. Diese vom Vater ausgelöste Spannung in der Göttlichkeit wird durch das Universale Absolute in vollkommener Weise gelöst und als dieses verewigt.

(7.4) 0:4.6 Vom Standpunkt der Zeit und des Raums kann man die Realität weiter wie folgt unterteilen in:

(7.5) 0:4.7 1. Verwirklicht und potentiell. Realitäten, die voll ausgedrückt existieren, im Unterschied zu solchen, welche verborgene Wachstumsmöglichkeiten besitzen. Der Ewige Sohn ist eine absolute geistige Wirklichkeit; der sterbliche Mensch ist sehr weitgehend eine unverwirklichte geistige Potentialität.

(7.6) 0:4.8 2. Absolut und subabsolut. Absolute Realitäten sind Existenzen der Ewigkeit. Subabsolute Realitäten werden auf zwei Ebenen projiziert: Die absoniten sind Realitäten, die bezüglich Zeit und Ewigkeit relativ sind; die endlichen sind in den Raum projizierte und in der Zeit verwirklichte Realitäten.

(7.7) 0:4.9 3. Existentiell und erfahrungsmäßig. Die Paradies-Gottheit ist existentiell, aber der Supreme und der Ultime, beide im Werden, sind Erfahrungsgottheiten.

(7.8) 0:4.10 4. Persönlich und unpersönlich. Expansion der Gottheit, Ausdruck der Persönlichkeit und Evolution des Universums werden auf ewig durch den freien Willensakt des Vaters bedingt, der die verwirklichten und potentiellen mental-geistig-persönlichen Bedeutungen und Werte, die ihr Zentrum im Ewigen Sohn haben, für immer von jenen Dingen getrennt hat, deren Zentrum die ewige Paradies-Insel ist und die in ihr enthalten sind.

(7.9) 0:4.11 Der Ausdruck PARADIES schließt die persönlichen und nicht-persönlichen fokalen Absoluten aller Phasen der Universumsrealität in sich. Der Begriff Paradies, wenn angemessen definiert, kann zugleich alle Arten von Realität bedeuten: Gottheit, Göttlichkeit, Persönlichkeit und Energie — geistige, mentale oder materielle. Sie alle teilen das Paradies als Ort des Ursprungs, der Funktion und Bestimmung, was Werte, Bedeutungen und tatsächliche Existenz anbelangt.

(7.10) 0:4.12 Die Paradies-Insel — das nicht näher definierte Paradies — ist das Absolute der materiellen Gravitationskontrolle des Ersten Zentralen Ursprungs. Das Paradies bewegt sich nicht; es ist das einzige Stationäre im gesamten Universum der Universen. Die Paradies-Insel hat einen Standort im Universum, aber keine Position im Raum. Die ewige Insel ist der tatsächliche Ursprung der physischen Universen — vergangener, gegenwärtiger und zukünftiger. Die Kerninsel des Lichts ist ein Abkömmling der Gottheit, aber selber kaum Gottheit; ebenso wenig sind die materiellen Schöpfungen ein Teil der Gottheit; sie sind eine Folge.

(7.11) 0:4.13 Das Paradies ist kein Schöpfer; es übt eine einzigartige Kontrolle über viele Universumsaktivitäten aus; es kontrolliert weit mehr, als dass es reagiert. In sämtlichen materiellen Universen beeinflusst das Paradies die Reaktionen und das Verhalten aller Wesen, die mit Kraft, Energie und Macht zu tun haben, aber das Paradies selber steht unter den Universen einzigartig, exklusiv und isoliert da. Das Paradies stellt nichts dar, und nichts stellt das Paradies dar. Es ist weder eine Kraft noch eine Gegenwart; es ist einfach das Paradies.

V. Persönlichkeitsrealitäten

(8.1) 0:5.1 Persönlichkeit ist eine Ebene deifizierter Realität und reicht von der Ebene der sich in Anbetung und Weisheit kundgebenden höheren Verstandesaktivierung der Sterblichen und Mittler über die morontielle und geistige Stufe bis hinauf zum Erreichen der Finalität des Persönlichkeitsstatus. Von dieser Art ist der evolutionäre Aufstieg der Persönlichkeiten sterblicher und verwandter Geschöpfe, aber es gibt im Universum zahlreiche andere Persönlichkeitsordnungen.

(8.2) 0:5.2 Die Realität ist universeller Expansion unterworfen, die Persönlichkeit unendlicher Diversifizierung, und beide sind nahezu unbegrenzter Koordination mit der Gottheit und ewiger Stabilisierung fähig. Während der metamorphische Spielraum nicht-persönlicher Realität eindeutig begrenzt ist, kennen wir für die fortschreitende Evolution der Persönlichkeitsrealitäten keine Grenzen.

(8.3) 0:5.3 Nach Erreichen bestimmter Erfahrungsebenen sind alle Persönlichkeitsordnungen oder -werte assoziierbar und sogar mitschöpferisch. Sogar Gott und Mensch können in einer geeinten Persönlichkeit koexistieren, wie es der gegenwärtige Status von Christus Michael — Menschensohn und Gottessohn — so wunderschön veranschaulicht.

(8.4) 0:5.4 Alle unter-unendlichen Persönlichkeitsordnungen und -phasen können zur Assoziation gelangen und sind potentiell mitschöpferisch. Das Vorpersönliche, Persönliche und Überpersönliche sind miteinander verbunden durch ein gegenseitiges Potential koordinierten Erreichens, fortschreitender Erfüllung und mitschöpferischer Fähigkeit. Aber nie verwandelt sich Unpersönliches direkt in Persönliches. Persönlichkeit entsteht nie spontan; sie ist die Gabe des Paradies-Vaters. Die Persönlichkeit ist der Energie überlagert und verbindet sich nur mit lebenden Energiesystemen; Identität kann auch mit nicht-lebenden Energiemodellen verbunden sein.

(8.5) 0:5.5 Der Universale Vater ist das Geheimnis der Persönlichkeitsrealität, der Persönlichkeitsverleihung und der Bestimmung der Persönlichkeit. Der Ewige Sohn ist die absolute Persönlichkeit, das Geheimnis der geistigen Energie, der morontiellen Geistwesen und der vervollkommneten Geistwesen. Der Mit-Vollzieher ist die Geist-Verstand-Persönlichkeit, die Quelle der Intelligenz, der Vernunft und des universalen Verstandes. Aber die Paradies-Insel ist nichtpersönlich und aussergeistig, sie ist die Essenz des Universumskörpers, der Zentrale Ursprung der physischen Materie und das absolute, beherrschende Urmuster der universalen materiellen Realität.

(8.6) 0:5.6 Diese Eigenschaften der universalen Realität treten in der menschlichen Erfahrung eines Urantianers auf folgenden Ebenen in Erscheinung:

(8.7) 0:5.7 1. Körper. Der materielle oder physische Organismus des Menschen. Der lebendige elektro-chemische Mechanismus tierischer Natur und Abstammung.

(8.8) 0:5.8 2. Verstand. Der denkende, wahrnehmende und fühlende Mechanismus des menschlichen Organismus. Die gesamte bewusste und unbewusste Erfahrung. Die Intelligenz in Verbindung mit dem emotionalen Leben, über Anbetung und Weisheit bis zur geistigen Ebene hinaufreichend.

(8.9) 0:5.9 3. Geist. Der göttliche Geist, der dem Verstand des Menschen innewohnt — der Gedankenjustierer. Dieser unsterbliche Geist ist vorpersönlich — er ist keine Persönlichkeit, obwohl dazu bestimmt, ein Teil der Persönlichkeit des fortlebenden menschlichen Geschöpfes zu werden.

(8.10) 0:5.10 4. Seele. Die Seele des Menschen ist eine erfahrungsmäßige Erwerbung. In dem Maße, in dem ein sterbliches Geschöpf entscheidet, „den Willen des Vaters im Himmel zu tun“, wird der innewohnende Geist in menschlicher Erfahrung zum Vater einer neuen Realität. Der sterbliche und materielle Verstand ist die Mutter dieser selben, im Entstehen begriffenen Realität. Die Substanz dieser neuen Realität ist weder materiell noch geistig — sie ist morontiell. Es ist die erwachende unsterbliche Seele, deren Bestimmung es ist, nach dem Tode fortzuleben und mit dem Aufstieg zum Paradies zu beginnen.

(9.1) 0:5.11 Persönlichkeit. Die Persönlichkeit des sterblichen Menschen ist weder Körper noch Verstand noch Geist; ebenso wenig ist sie die Seele. Die Persönlichkeit ist die eine unveränderliche Realität in der im Übrigen stetem Wechsel unterworfenen Erfahrung des Geschöpfs; und sie einigt alle anderen mit der Individualität verbundenen Faktoren. Die Persönlichkeit ist die einzigartige Gabe, die der Universale Vater den lebendigen und miteinander verbundenen Energien der Materie, des Verstandes und des Geistes verleiht und die nach dem Tod mit der morontiellen Seele fortlebt.

(9.2) 0:5.12 Morontia ist ein Begriff, welcher einen weiten, zwischen dem Materiellen und dem Geistigen liegenden Bereich bezeichnet. Er kann persönliche oder unpersönliche Realitäten sowie lebende oder nicht-lebende Energien bezeichnen. Die Kette der Morontia ist geistig, der Schuss materiell.

VI. Energie und Urmuster

(9.3) 0:6.1 Alles und jedes, was auf den Persönlichkeitskreis des Vaters anspricht, nennen wir persönlich. Alles und jedes, was auf den Geistkreis des Sohnes anspricht, nennen wir Geist. Alles und jedes, was auf den Verstandeskreis des Mit-Vollziehers anspricht, nennen wir Verstand, Verstand als ein Attribut des Unendlichen Geistes — Verstand in all seinen Phasen. Alles und jedes, was auf den materiellen Gravitationskreis mit Zentrum im Unteren Paradies anspricht, nennen wir Materie — Energie-Materie in all ihren metamorphischen Zuständen.

(9.4) 0:6.2 ENERGIE benutzen wir als allumfassenden Begriff, der auf geistige, mentale und materielle Bereiche Anwendung findet. Kraft wird in ebenso weitem Sinne verwendet. Macht beschränkt sich üblicherweise auf die Bezeichnung der elektronischen Ebene der materiellen, auf lineare Gravitation ansprechenden Materie des Großen Universums. Macht wird auch zur Bezeichnung von Souveränität verwendet. Wir können uns euren allgemein akzeptierten Definitionen von Kraft, Energie und Macht nicht anschließen. Eure Sprache ist so arm, dass wir diesen Ausdrücken mehrere Bedeutungen zulegen müssen.

(9.5) 0:6.3 Der Begriff physische Energie bezeichnet alle Phasen und Formen von Bewegung, Aktion und Potential der Phänomene.

(9.6) 0:6.4 Bei der Besprechung der Erscheinungsformen physischer Energien bedienen wir uns im Allgemeinen der Ausdrücke kosmische Kraft, erwachende Energie und Universumsmacht und gebrauchen sie oft wie folgt:

(9.7) 0:6.5 1. Die kosmische Kraft umfasst alle Energien, die dem Eigenschaftslosen Absoluten entstammen, aber noch nicht auf die Gravitation des Paradieses ansprechen.

(9.8) 0:6.6 2. Die erwachende Energie umfasst jene Energien, die auf die Gravitation des Paradieses, aber noch nicht auf die lokale oder lineare Gravitation ansprechen. Dies ist die vorelektronische Ebene der Energie-Materie.

(9.9) 0:6.7 3. Die Universumsmacht schließt all jene Formen der Energie ein, die, obwohl weiterhin auf die Gravitation des Paradieses reagierend, direkt auf die lineare Gravitation ansprechen. Dies ist die elektronische Ebene der Energie-Materie und all ihrer späteren Entwicklungen.

(9.10) 0:6.8 Verstand ist ein Phänomen, das die aktive Gegenwart eines lebendigen Wirkens bedeutet, das zu unterschiedlichen Energiesystemen hinzutritt; und das gilt für alle Intelligenzebenen. In der Persönlichkeit vermittelt der Verstand immer zwischen Geist und Materie; deshalb wird das Universum von drei Arten von Licht erhellt: vom materiellen Licht, von intellektueller Klarsicht und vom geistigen Leuchten.

(10.1) 0:6.9 Licht — geistiges Leuchten — ist ein Wortsymbol, eine Redensart, welche die für geistige Wesen verschiedener Ordnungen bezeichnende Persönlichkeitsmanifestation ausdrückt. Diese lichtvolle Ausstrahlung steht in keinerlei Beziehung zu intellektueller Klarsicht oder physikalischen Lichterscheinungen.

(10.2) 0:6.10 Ein URMUSTER kann ins Materielle, Geistige oder Mentale oder in irgendeine Kombination dieser Energien projiziert werden. Es kann Persönlichkeiten, Identitäten, Wesenheiten oder leblose Materie durchdringen. Aber ein Urmuster ist und bleibt ein Urmuster, nur Kopien davon lassen sich vervielfältigen.

(10.3) 0:6.11 Ein Urmuster kann einer Energie Gestalt geben, aber es kontrolliert sie nicht. Die Gravitation ist die einzige Kontrolle der Energie-Materie. Weder Raum noch Urmuster sprechen auf die Gravitation an, aber es gibt keine Beziehung zwischen Raum und Urmuster; der Raum ist weder Urmuster noch potentielles Urmuster. Ein Urmuster ist eine Gestaltung der Realität, die der Gravitation bereits ihren vollen Tribut entrichtet hat; die Realität jedes Urmusters besteht aus seinen Energien, seinen mentalen, geistigen oder materiellen Komponenten.

(10.4) 0:6.12 Im Gegensatz zum Aspekt des Ganzen enthüllt das Urmuster den individuellen Aspekt von Energie und Persönlichkeit. Persönlichkeits- oder Identitätsformen sind Urmuster, die durch Energie (physische, geistige oder mentale) hervorgebracht werden, in dieser aber nicht enthalten sind. Diese Eigenschaft von Energie oder von Persönlichkeit, kraft welcher das Urmuster in Erscheinung tritt, kann Gott — der Gottheit — zugeschrieben werden, der Kraftverleihung durch das Paradies, der Koexistenz von Persönlichkeit und Macht.

(10.5) 0:6.13 Das Urmuster ist ein Leitmodell, von dem Kopien angefertigt werden. Das Ewige Paradies ist das Absolute der Urmuster; der Ewige Sohn ist das Urmuster der Persönlichkeit; der Universale Vater ist die direkte Urquelle beider. Aber das Paradies verleiht keine Urmuster, noch kann der Sohn Persönlichkeit verleihen.

VII. Das Supreme Wesen

(10.6) 0:7.1 Der Gottheitsmechanismus des Alluniversums ist hinsichtlich der Beziehungen zur Ewigkeit doppelter Natur. Gott der Vater, Gott der Sohn und Gott der Geist sind ewig — sind existentielle Wesen –, während der Supreme Gott, der Ultime Gott und der Absolute Gott sich verwirklichende Gottheits-Persönlichkeiten sind, die den Nach-Havona-Epochen der Zeit-Raum-Sphären sowie den Zeit und Raum überschreitenden Sphären der evolutionären Expansion des Alluniversums angehören. Diese sich verwirklichenden Gottheit-Persönlichkeiten sind ewig für alle Zukunft von dem Augenblick an, da sie in den wachsenden Universen an der Synthese von Macht und Persönlichkeit arbeiten durch die Technik der erfahrungsmäßigen Verwirklichung der assoziativ-kreativen Potentiale der ewigen Paradies-Gottheiten.

(10.7) 0:7.2 Die Gottheit ist deshalb in doppelter Weise gegenwärtig:

(10.8) 0:7.3 1. Existentiell — als Wesen mit einer ewigen — vergangenen, gegenwärtigen und zukünftigen — Existenz.

(10.9) 0:7.4 2. Erfahrungsmäßig — als sich verwirklichende Wesen der Nach-Havona-Gegenwart, deren Existenz aber in der ganzen zukünftigen Ewigkeit nie ein Ende nehmen wird.

(10.10) 0:7.5 Vater, Sohn und Geist sind existentiell — existentiell in der Wirklichkeit (obwohl von allem Potentiellen angenommen wird, es sei erfahrungsmäßig). Der Supreme und der Ultime sind gänzlich erfahrungsmäßig. Das Gottheit-Absolute ist erfahrungsmäßig in der Verwirklichung, aber existentiell in der Potentialität. Die Essenz der Gottheit ist ewig, aber einzig die drei ursprünglichen Personen der Gottheit sind ohne Einschränkung ewig. Alle anderen Persönlichkeiten der Gottheit haben einen Ursprung, sind aber ewig in ihrer Bestimmung.

(10.11) 0:7.6 Nachdem der Vater seine existentielle Gottheit im Sohn und im Geist ausgedrückt hat, ist er jetzt dabei, sich als Supremer Gott, Ultimer Gott und Absoluter Gott auf bislang unpersönlichen und nicht offenbarten Gottheitsebenen erfahrungsmäßig auszudrücken; aber diese Erfahrungsgottheiten existieren jetzt noch nicht voll; sie befinden sich in einem Prozess der Verwirklichung.

(11.1) 0:7.7 Der Supreme Gott in Havona ist die persönliche geistige Widerspiegelung der dreieinigen Paradies-Gottheit. Diese partnerschaftliche Gottheitsbeziehung expandiert jetzt im Siebenfachen Gott schöpferisch immer weiter nach außen und arbeitet durch die erfahrungsmäßige Macht des Allmächtigen Supremen an der Synthese im Großen Universum. Die Gottheit des Paradieses, existentiell als drei Personen, entwickelt sich also erfahrungsmäßig in zwei Phasen der Suprematie, während diese beiden Phasen an der Einigung von Macht und Persönlichkeit in einem Einzigen Herrn, dem Supremen Wesen arbeiten.

(11.2) 0:7.8 Durch die Technik der Trinitisation, der dreifachen Personifizierung der Gottheit, befreit der Universale Vater seinen freien Willen aus den Banden der Unendlichkeit und aus den Fesseln der Ewigkeit. Das Supreme Wesen entwickelt sich gegenwärtig als unter-ewige Persönlichkeitseinigung der siebenfachen Gottheitsmanifestation in den Zeit-Raum-Segmenten des Großen Universums.

(11.3) 0:7.9 Das Supreme Wesen ist kein direkter Schöpfer, außer dass es der Vater von Majeston ist, aber es koordiniert und einigt alle Geschöpf-Schöpfer-Aktivitäten im Universum. Das sich jetzt in den evolutionären Universen verwirklichende Supreme Wesen ist der Gottheit-Korrelierer und Einiger der zeitlich-räumlichen Göttlichkeit der dreieinigen Paradies-Gottheit in erfahrungsmäßiger Zusammenarbeit mit den Supremen Schöpfern von Zeit und Raum. Wenn diese evolutionäre Gottheit dereinst verwirklicht ist, wird sie die ewige Fusion des Endlichen mit dem Unendlichen verkörpern — die immerwährende und unauflösliche Vereinigung von erfahrungsmäßiger Macht und geistiger Persönlichkeit.

(11.4) 0:7.10 Geleitet und angetrieben von dem sich entwickelnden Supremen Wesen befindet sich die gesamte endliche Realität von Zeit und Raum in einer stets aufsteigenden Mobilisierung und sich vervollkommnenden Einigung (Macht-Persönlichkeits-Synthese) aller Phasen und Werte der endlichen Realität in Verbindung mit verschiedenen Phasen der Paradies-Realität, mit dem Zweck und Ziel, sich danach zu dem Versuch aufzumachen, absonite Ebenen übergeschöpflichen Vollbringens zu erreichen.

VIII. Der Siebenfache Gott

(11.5) 0:8.1 Um den endlichen Status aufzuwiegen und die beschränkte Vorstellungskraft der Geschöpfe zu kompensieren, hat der Universale Vater für die evolutionären Geschöpfe eine siebenfache Annäherung an die Gottheit geschaffen:

(11.6) 0:8.2 1. Die Paradies-Schöpfersöhne.

(11.7) 0:8.3 2. Die Ältesten der Tage.

(11.8) 0:8.4 3. Die Sieben Hauptgeiste.

(11.9) 0:8.5 4. Das Supreme Wesen.

(11.10) 0:8.6 5. Gott der Geist.

(11.11) 0:8.7 6. Gott der Sohn.

(11.12) 0:8.8 7. Gott der Vater.

(11.13) 0:8.9 Diese siebenfache Personifizierung der Gottheit in Zeit und Raum und für die sieben Superuniversen befähigt den sterblichen Menschen, die Gegenwart Gottes, der Geist ist, zu erreichen. Diese siebenfache Gottheit, die für die endlichen Zeit-Raum-Geschöpfe dereinst in der Macht-Persönlichkeit des Supremen Wesens offenbar werden wird, ist die funktionelle Gottheit der sterblichen evolutionären Geschöpfe in ihrer aufsteigenden Laufbahn zum Paradies. Solch eine erfahrungsmässige Entdeckerlaufbahn in der Gotteserkenntnis beginnt mit der Anerkennung der Göttlichkeit des Schöpfersohnes des Lokaluniversums, erhebt sich zu den Ältesten der Tage des Superuniversums und führt über die Person eines der Sieben Hauptgeiste zum Ziel, die göttliche Persönlichkeit des Universalen Vaters im Paradies zu entdecken und zu erkennen.

(12.1) 0:8.10 Das Große Universum ist die dreifache Gottheitsdomäne der Trinität der Suprematie, des Siebenfachen Gottes und des Supremen Wesens. Der Supreme Gott ist potentiell in der Paradies-Trinität enthalten, von der seine Persönlichkeit und Geistattribute stammen; aber er verwirklicht sich gegenwärtig in den Schöpfersöhnen, in den Ältesten der Tage und in den Hauptgeisten, von denen er seine Macht als Allmächtiger der Superuniversen von Zeit und Raum erhält. Diese Machtmanifestation des unmittelbaren Gottes der evolutionären Geschöpfe entwickelt sich tatsächlich gleichzeitig mit diesen in Zeit und Raum. Der Allmächtige Supreme, der sich auf der Wertebene nichtpersönlicher Aktivitäten entwickelt, und die geistige Person des Supremen Gottes sind eine einzige Realität — das Supreme Wesen.

(12.2) 0:8.11 Die Schöpfersöhne in der Gottheits-Vereinigung des Siebenfachen Gottes stellen den Mechanismus bereit, durch welchen die Sterblichen unsterblich werden und das Endliche die Umarmung durch das Unendliche erreicht. Das Supreme Wesen liefert die Technik für die Macht-Persönlichkeits-Mobilisierung, die göttliche Synthese all dieser vielfältigen Vorgänge, und befähigt so das Endliche, das Absonite zu erreichen und aufgrund weiterer möglicher zukünftiger Verwirklichungen den Versuch zu wagen, bis zum Ultimen vorzudringen. Die Schöpfersöhne und die ihnen beigeordneten Göttlichen Ministerinnen nehmen an dieser supremen Mobilisierung teil, aber die Ältesten der Tage und die Sieben Hauptgeiste sind wahrscheinlich auf ewig zu bleibenden Verwaltern des Großen Universums bestimmt.

(12.3) 0:8.12 Die Funktion des Siebenfachen Gottes geht auf die Organisation der sieben Superuniversen zurück, und sie wird sich wahrscheinlich im Zusammenhang mit der zukünftigen Entwicklung der Schöpfungen des Äußeren Raumes erweitern. Die Organisation dieser künftigen Universen der primären, sekundären, tertiären und quartären Raumebenen fortschreitender Evolution wird zweifelsohne Zeuge des Beginns einer transzendenten und absoniten Annäherung an die Gottheit werden.

IX. Der Ultime Gott

(12.4) 0:9.1 Gerade so, wie sich das Supreme Wesen allmählich aus der vorausexistierenden Göttlichkeitsbegabung des ganzen Energie- und Persönlichkeitspotentials des Großen Universums entwickelt, eventuiert der Ultime Gott aus den Göttlichkeitspotentialen, die in den transzendierten Zeit-Raum-Bereichen des Alluniversums vorhanden sind. Die Verwirklichung der Ultimen Gottheit lässt die absonite Einigung der ersten erfahrungsmäßigen Trinität erkennen und bedeutet die einigende Expansion der Gottheit auf der zweiten Ebene schöpferischer Selbstverwirklichung. Dies ist die Persönlichkeits-Macht-Entsprechung der universalen Verwirklichung absoniter Paradies-Realitäten durch die Erfahrungsgottheit auf den eventuierenden Ebenen transzendierter Zeit-Raum-Werte. Die Erfüllung einer derartigen erfahrungsmäßigen Entfaltung verfolgt den Zweck, allen Zeit-Raum-Geschöpfen, die durch die volle Erkenntnis des Supremen Wesens und aufgrund des Wirkens des Siebenfachen Gottes absonite Ebenen erreicht haben, eine Bestimmung ultimen Dienens zu verschaffen.

(12.5) 0:9.2 Unter dem Ultimen Gott versteht man eine persönliche Gottheit, die auf den Göttlichkeitsebenen des Absoniten und in den Universumssphären der Überzeit und des transzendierten Raums funktioniert. Der Ultime ist eine über-supreme Eventuierung der Gottheit. Der Supreme ist die Einigung der Trinität, wie sie von endlichen Wesen verstanden wird; der Ultime ist die Einigung der Paradies-Trinität, wie sie von absoniten Wesen verstanden wird.

(13.1) 0:9.3 Über den Mechanismus der evolutionären Gottheit arbeitet der Universale Vater effektiv an dem gewaltigen und erstaunlichen Akt der Persönlichkeitsfokalisierung und Machtmobilisierung der göttlichen Realitätswerte des Endlichen, des Absoniten und sogar des Absoluten auf ihren jeweiligen universellen Bedeutungsebenen.

(13.2) 0:9.4 Die ersten drei Gottheiten ewiger Vergangenheit — der Universale Vater, der Ewige Sohn und der Unendliche Geist — sollen in ewiger Zukunft in ihren Persönlichkeiten ergänzt werden durch die erfahrungsmäßige Verwirklichung evolutionärer assoziierter Gottheiten — des Supremen Gottes, des Ultimen Gottes und möglicherweise des Absoluten Gottes.

(13.3) 0:9.5 Der Supreme Gott und der Ultime Gott, die sich gegenwärtig in den Universen der Erfahrung entwickeln, sind nicht existentiell — sie sind keine ewigen Realitäten der Vergangenheit, sondern nur der Zukunft, durch Zeit und Raum bedingte und transzendental bedingte ewige Realitäten. Diese Gottheiten besitzen Gaben supremer, ultimer und möglicherweise suprem-ultimer Natur, aber sie haben im Universum einen historischen Ursprung. Sie werden nie ein Ende nehmen, aber ihre Persönlichkeiten hatten tatsächlich einen Anfang. Sie sind in der Tat Verwirklichungen ewiger und unendlicher Gottheitspotentiale, aber sie sind selber weder uneingeschränkt ewig noch unendlich.

X. Der Absolute Gott

(13.4) 0:10.1 Es gibt viele Aspekte der ewigen Realität des Gottheit-Absoluten, die dem endlichen Zeit-Raum-Verstand nicht erklärt werden können, aber die Verwirklichung des Absoluten Gottes wäre eine Folge der Einigung der zweiten erfahrungsmäßigen Trinität, der Absoluten Trinität. Dies würde die erfahrungsmäßige Verwirklichung absoluter Göttlichkeit darstellen, die Einigung absoluter Bedeutungen auf absoluten Ebenen; aber wir sind nicht sicher, ob dabei alle absoluten Werte erfasst würden, da wir nie davon unterrichtet wurden, dass das Eigenschaftsbegabte Absolute gleichbedeutend mit dem Unendlichen ist. Überultime Bestimmungen gehen mit absoluten Bedeutungen und unendlicher Geistigkeit einher, und solange diese beiden Realitäten unvollendet sind, können wir keine absoluten Werte begründen.

(13.5) 0:10.2 Der Absolute Gott ist das von allen überabsoniten Wesen angestrebte Ziel der Verwirklichung, aber das Macht- und Persönlichkeitspotential des Gottheit-Absoluten übersteigt unsere Vorstellungskraft, und wir scheuen uns davor, über diese Realitäten zu sprechen, die so weit von erfahrungsmäßiger Verwirklichung entfernt sind.

XI. Die Drei Absoluten

(13.6) 0:11.1 Nachdem der durch den Gott der Aktion funktionierende vereinigte Gedanke des Universalen Vaters und des Ewigen Sohnes das göttliche Zentraluniversum erschaffen hatte, folgte der Vater dem Ausdruck seines Gedankens durch das Wort seines Sohnes und den Akt ihres Gemeinsamen Vollziehers, indem er seine Gegenwart in Havona von den Potentialen der Unendlichkeit abgrenzte. Und diese nicht offenbarten Unendlichkeitspotentiale verbergen sich im Raum im Eigenschaftslosen Absoluten und sind göttlich im Gottheit-Absoluten aufgehoben, während beide eins werden im Funktionieren des Universalen Absoluten, der nicht-offenbarten Unendlichkeit-Einheit des Paradies-Vaters.

(13.7) 0:11.2 Sowohl die Potenz der kosmischen Kraft als auch die Potenz der geistigen Kraft befinden sich in einem Prozess fortschreitender Offenbarung und Verwirklichung, da die Bereicherung der gesamten Realität durch erfahrungsmäßiges Wachstum geschieht und durch die vom Universalen Absoluten hergestellte Wechselbeziehung zwischen Erfahrungsmäßigem und Existentiellem. Dank der ausgleichenden Gegenwart des Universalen Absoluten erweitert der Erste Zentrale Ursprung seine erfahrungsmäßige Macht, erfreut sich der Identifikation mit seinen evolutionären Geschöpfen und erreicht die Expansion der erfahrungsmäßigen Gottheit auf den Ebenen der Suprematie, Ultimität und Absolutheit.

(14.1) 0:11.3 Wenn es nicht möglich ist, das Gottheit-Absolute vollständig vom Eigenschaftslosen Absoluten zu unterscheiden, nimmt man ihre vereinigte Funktion oder koordinierte Gegenwart an und bezeichnet sie als die Aktion des Universalen Absoluten.

(14.2) 0:11.4 1. Das Gottheit-Absolute scheint der allmächtige Aktivator zu sein, das Eigenschaftslose Absolute dagegen erscheint als der allwirksame Maschinist des suprem geeinten und ultim koordinierten Universums der Universen und sogar von Myriaden erschaffener, in Entstehung begriffener und noch zu erschaffender Universen.

(14.3) 0:11.5 Das Gottheit-Absolute kann auf irgendeine Universumssituation nicht in unter-absoluter Weise reagieren oder tut es wenigstens nicht. Jede Antwort dieses Absoluten auf irgendeine gegebene Situation geschieht offensichtlich im Sinne des Wohlergehens der gesamten Schöpfung von Dingen und Wesen, nicht nur in ihrem gegenwärtigen Seinszustand, sondern auch in Anbetracht der unendlichen Möglichkeiten der ganzen zukünftigen Ewigkeit.

(14.4) 0:11.6 Das Gottheit-Absolute ist jenes Potential, das der freie Wille des Universalen Vaters von der totalen, unendlichen Realität abzusondern wählte, und innerhalb dessen alle Aktivitäten der Göttlichkeit — existentielle wie erfahrungsmäßige — stattfinden. Dies ist das Eigenschaftsbegabte Absolute im Gegensatz zum Eigenschaftslosen Absoluten; aber das Universale Absolute tritt zu den beiden in übergeordneter Weise hinzu, da es das gesamte absolute Potential umfasst.

(14.5) 0:11.7 2. Das Eigenschaftslose Absolute ist nicht-persönlich, außer-göttlich und nicht-deifiziert. Deshalb entbehrt es der Persönlichkeit, Göttlichkeit und aller Schöpferprärogativen. Weder Tatsachen noch Wahrheit, weder Erfahrung noch Offenbarung, weder Philosophie noch Absonität vermögen in Natur und Charakter dieses Absoluten ohne Universums-Eigenschaften einzudringen.

(14.6) 0:11.8 Wohlverstanden, das Eigenschaftslose Absolute ist eine positive Realität, die das Große Universum durchdringt und sich offenbar mit unverminderter räumlicher Gegenwart bis zu den Kraftaktivitäten und vormateriellen Entwicklungen der schwindelerregenden Weiten jener Raumregionen erstreckt, die außerhalb der sieben Superuniversen liegen. Das Eigenschaftslose Absolute ist nicht einfach eine negative philosophische Vorstellung, die auf der Annahme metaphysischer Sophistereien gründet, welche die Universalität, die Dominanz und den Primat des durch nichts Bedingten und Eigenschaftslosen betreffen. Das Eigenschaftslose Absolute ist eine positive höchste Kontrolle des Universums im Unendlichen; diese höchste Kontrolle ist in Bezug auf die Raum-Kraft unbegrenzt, aber eindeutig bedingt durch die Gegenwart von Leben, Verstand, Geist und Persönlichkeit. Ferner ist sie bedingt durch die Willensreaktionen und die planvollen Erlasse der Paradies-Trinität.

(14.7) 0:11.9 Wir sind überzeugt, dass das Eigenschaftslose Absolute kein undifferenzierter und alles durchdringender Einfluss ist und sich weder mit den pantheistischen Vorstellungen der Metaphysik noch mit den einstigen wissenschaftlichen Hypothesen vom Äther vergleichen lässt. Das Eigenschaftslose Absolute ist unbeschränkte Kraft und wird durch die Gottheit bedingt, aber wir erfassen die Beziehung dieses Absoluten zu den Geistrealitäten der Universen nicht völlig.

(14.8) 0:11.10 3. Das Universale Absolute — so folgern wir logischerweise — war unvermeidlich, als der absolute freie Willensakt des Universalen Vaters die Realitäten des Universums in deifizierte und nicht-deifizierte — personifizierbare und nichtpersonifizierbare — Werte schied. Das Gottheitsphänomen des Universalen Absoluten zeigt die Lösung der Spannung an, die der freie Willensakt hervorrief, als er die Realität des Universums in dieser Weise differenzierte, und es funktioniert als Mit-Koordinator dieser Gesamtsumme existentieller Potentialitäten.

(15.1) 0:11.11 Die spannungsüberbrückende Gegenwart des Universalen Absoluten bedeutet den Ausgleich des Gefälles zwischen Gottheits-Realität und nichtdeifizierter Realität, das die Trennung der Dynamik der mit freiem Willen begabten Göttlichkeit von der Statik eigenschaftsloser Unendlichkeit mit sich bringt.

(15.2) 0:11.12 Denkt stets daran: Potentielle Unendlichkeit ist absolut und nicht von der Ewigkeit zu trennen. Tatsächliche Unendlichkeit in der Zeit kann nicht anders als partiell sein und muss folglich nicht-absolut sein; ebenso wenig kann die Unendlichkeit einer wirklichen Persönlichkeit absolut sein außer in der eigenschaftslosen Gottheit. Und es ist das verschiedene Unendlichkeitspotential des Eigenschaftslosen Absoluten und des Gottheit-Absoluten, das die Ewigkeit des Universalen Absoluten zur Folge hat, wodurch es kosmisch möglich wird, materielle Universen im Raum zu haben, und geistig möglich wird, endliche Persönlichkeiten in der Zeit zu haben.

(15.3) 0:11.13 Das Endliche kann im Kosmos nur deshalb mit dem Unendlichen koexistieren, weil die verbindende Gegenwart des Universalen Absoluten die Spannungen zwischen Zeit und Ewigkeit, Endlichkeit und Unendlichkeit, Realitätspotential und Realitätsverwirklichung, Paradies und Raum, Mensch und Gott so vollkommen ausgleicht. In assoziativer Weise identifiziert sich das Universale Absolute mit der Zone fortschreitender evolutionärer Realität in den Zeit-Raum-Universen und in jenen des transzendierten Zeit-Raums, den Schauplätzen unter-unendlicher Gottheitsmanifestation.

(15.4) 0:11.14 Das Universale Absolute ist das Potential der statisch-dynamischen Gottheit, das sich auf Zeit-Ewigkeit-Ebenen funktionell verwirklichen lässt als endlich-absolute Werte und das eine erfahrungsmäßig-existentielle Annäherung ermöglicht. Dieser unbegreifliche Aspekt der Gottheit mag statisch, potentiell und assoziativ sein, aber was die jetzt im Alluniversum funktionierenden intelligenten Persönlichkeiten anbelangt, ist er nicht erfahrungsmäßig kreativ oder evolutionär.

(15.5) 0:11.15 Das Absolute. Obwohl die beiden Absoluten — das Eigenschaftsbegabte und das Eigenschaftslose — aus der Sicht von Verstandesgeschöpfen eine so offensichtlich verschiedene Funktion haben, sind sie doch im Universalen Absoluten und durch dieses in vollkommener und göttlicher Weise geeint. In letzter Analyse und endgültigem Verständnis sind alle drei ein einziges Absolutes. Auf unter-unendlichen Ebenen haben sie verschiedene Funktionen, aber in der Unendlichkeit sind sie EINS.

(15.6) 0:11.16 Wir gebrauchen den Begriff des Absoluten nie zur Negation oder Leugnung von irgendetwas. Ebenso wenig betrachten wir das Universale Absolute als etwas aus sich selbst Bestimmendes, als eine Art pantheistische und unpersönliche Gottheit. In allem, was die Persönlichkeit im Universum betrifft, ist das Absolute strikt durch die Trinität begrenzt und von der Gottheit beherrscht.

XII. Die Trinitäten

(15.7) 0:12.1 Die ursprüngliche und ewige Trinität des Paradieses ist existentiell und war unvermeidlich. Die nie beginnende Trinität lag in der Natur der Tatsache der Scheidung des Persönlichen vom Unpersönlichen durch des Vaters unumschränkten Willen und trat ein, als sein persönlicher Wille diese beiden Realitäten durch den Verstand koordinierte. Die Nach-Havona-Trinitäten sind erfahrungsmäßig — liegen im Wesen der Schöpfung von zwei unter-absoluten und evolutionären Ebenen der Macht-Persönlichkeits-Manifestation im Alluniversum.

(15.8) 0:12.2 Die Paradies-Trinität — die ewige Gottheits-Vereinigung des Universalen Vaters, des Ewigen Sohnes und des Unendlichen Geistes — ist tatsächlich existentiell, aber alle Potentiale sind erfahrungsmäßiger Natur. Aus diesem Grund bildet diese Trinität die einzige Gottheitsrealität, die die Unendlichkeit umfasst, und aus diesem Grund ereignen sich die Universumsphänomene der Verwirklichung des Supremen Gottes, des Ultimen Gottes und des Absoluten Gottes.

(15.9) 0:12.3 Die erste und zweite erfahrungsmäßige Trinität, die Nach-Havona-Trinitäten, können nicht unendlich sein, weil sie abgeleitete Gottheiten einschließen, Gottheiten, die sich durch die erfahrungsmäßige Verwirklichung von Realitäten entwickelt haben, welche von der existentiellen Paradies-Trinität erschaffen oder eventuiert wurden. Die Unendlichkeit der Göttlichkeit wird durch die endliche und absonite Erfahrung von Geschöpf und Schöpfer unablässig bereichert, wenn nicht gar erweitert.

(16.1) 0:12.4 Trinitäten sind Wahrheiten der Beziehung und Tatsachen koordinierter Gottheitsmanifestation. Die Funktionen der Trinität umfassen Gottheitsrealitäten, und Gottheitsrealitäten trachten immer danach, sich durch Verpersönlichung zu verwirklichen und zu manifestieren. Der Supreme Gott, der Ultime Gott und sogar der Absolute Gott sind deshalb göttliche Unvermeidbarkeiten. Diese drei Erfahrungs-Gottheiten waren potentiell in der existentiellen Trinität, der Paradies Trinität vorhanden, aber ihr Erwachen im Universum als Macht-Persönlichkeiten hängt teils von ihrer eigenen erfahrungsmäßigen Funktionsweise in den Universen von Macht und Persönlichkeit ab, teils vom erfahrungsmäßigen Vollbringen der Nach-Havona-Schöpfer und -Trinitäten.

(16.2) 0:12.5 Die beiden Nach-Havona-Trinitäten, die Ultime und Absolute erfahrungsmässige Trinität, sind jetzt noch nicht voll manifest; sie stehen im Prozess universeller Verwirklichung. Diese Gottheitsverbindungen können wie folgt beschrieben werden:

(16.3) 0:12.6 1. Die Ultime Trinität, die jetzt in Entwicklung begriffen ist, wird schließlich aus dem Supremen Wesen, den Supremen Schöpferpersönlichkeiten und den absoniten Architekten des Alluniversums bestehen, jenen einzigartigen Universumsplanern, die weder Schöpfer noch Geschöpfe sind. Der Ultime Gott wird sich dereinst unvermeidlich in Macht personifizieren als Gottheitskonsequenz der Einigung dieser erfahrungsmäßigen Ultimen Trinität auf dem sich stets erweiternden Schauplatz des nahezu grenzenlosen Alluniversums.

(16.4) 0:12.7 2. Die Absolute Trinität — die zweite erfahrungsmäßige Trinität — die sich jetzt im Prozess der Verwirklichung befindet, wird aus dem Supremen Gott, dem Ultimen Gott und dem nicht offenbarten Vollender der Universumsbestimmung bestehen. Diese Trinität funktioniert sowohl auf persönlichen wie überpersönlichen Ebenen, ja bis an die Grenzen des Nichtpersönlichen, und ihre Einigung in Universalität würde die Absolute Gottheit zu einer erfahrungsmäßigen machen.

(16.5) 0:12.8 Die Ultime Trinität strebt der vollständigen erfahrungsmäßigen Einigung zu, aber wir bezweifeln wahrhaftig die Möglichkeit einer ebenso völligen Einigung der Absoluten Trinität. Indessen ruft uns unser Konzept von der ewigen Paradies-Trinität stets wieder in Erinnerung, dass Trinitisierung der Gottheit vollbringen kann, was anderswie unerreichbar ist; deshalb postulieren wir das dereinstige Erscheinen des Suprem-Ultimen und die Möglichkeit, dass die Trinitisierung des Absoluten Gottes zur Tatsache wird.

(16.6) 0:12.9 Die Philosophen der Universen postulieren eine Trinität der Trinitäten, eine existentiell-erfahrungsmäßige Unendliche Trinität, aber sie sind außerstande, sich deren Verpersönlichung vorzustellen; möglicherweise wäre sie gleichbedeutend mit der Person des Universalen Vaters auf der konzeptuellen Ebene des ICH BIN. Aber all dessen ungeachtet, ist die ursprüngliche Paradies-Trinität potentiell unendlich, da ja der Universale Vater tatsächlich unendlich ist.

Erkenntlichkeit

(16.8) 0:12.11 Bei der Formulierung der nachfolgenden Darstellungen, die sich mit der Beschreibung des Charakters des Universalen Vaters und der Natur seiner Paradies- Mitarbeiter befassen und versuchen wollen, das vollkommene Zentraluniversum und die es umkreisenden sieben Superuniversen zu schildern, müssen wir uns an die Weisung der Leiter des Superuniversums halten, die bestimmt, dass wir bei all unseren Anstrengungen, Wahrheit und damit verbundenes wesentliches Wissen zu offenbaren, den höchsten existierenden menschlichen Konzepten von den zu behandelnden Themen den Vorzug geben sollen. Wir dürfen nur dann zu reiner Offenbarung übergehen, wenn von dem darzustellenden Konzept keine angemessene frühere Formulierung durch den menschlichen Verstand vorliegt.

(17.1) 0:12.12 Die aufeinander folgenden planetarischen Offenbarungen göttlicher Wahrheit umfassen stets die höchsten existierenden Vorstellungen von geistigen Werten als Teil einer solch neuen und verbesserten Koordinierung planetarischen Wissens. Folglich haben wir bei der Abfassung dieser Abhandlungen über Gott und seine Universums-Mitarbeiter diesen Schriften mehr als eintausend ausgewählte menschliche Vorstellungen zugrunde gelegt, die das höchste und fortgeschrittenste planetarische Wissen um geistige Werte und Bedeutungen des Universums darstellen. Da, wo diese von gottesbewussten Sterblichen der Vergangenheit und Gegenwart zusammengetragenen menschlichen Vorstellungen unzulänglich sind, um die Wahrheit so wiederzugeben, wie sie zu offenbaren wir angewiesen sind, werden wir sie ohne zu zögern ergänzen und dabei auf unser eigenes höheres Wissen über Realität und Göttlichkeit der Paradies-Gottheiten und des von ihnen bewohnten transzendenten Universums zurückgreifen.

(17.2) 0:12.13 Wir sind uns der Schwierigkeiten unseres Auftrags voll bewusst; wir erkennen die Unmöglichkeit, die Sprache der Göttlichkeits- und Ewigkeitskonzepte gänzlich in die Sprachsymbole der endlichen Vorstellungen irdischen Denkens zu übertragen. Aber wir wissen, dass der menschliche Verstand ein Fragment Gottes beherbergt und dass der Geist der Wahrheit bei der menschlichen Seele weilt; und weiter wissen wir, dass diese geistigen Kräfte vereint dahin wirken, den materiellen Menschen zu befähigen, die Realität der geistigen Werte zu erfassen und die Philosophie der Universums-Bedeutungen zu verstehen. Aber mit noch größerer Sicherheit wissen wir, dass diese Geiste Göttlicher Gegenwart imstande sind, dem Menschen bei der geistigen Aneignung aller Wahrheit beizustehen, die zur Veredlung der ewig fortschreitenden Realität persönlicher religiöser Erfahrung — des Gottesbewusstseins — beiträgt.

(17.3) 0:12.14 [Verfasst von einem Göttlichen Ratgeber von Orvonton, Leiter des Korps Superuniverseller Persönlichkeiten, das mit der Darstellung der Wahrheit über die Paradies-Gottheiten und das Universum der Universen beauftragt ist.]